Studiengänge, die sich mit Pflanzenbau und Tierhaltung, landwirtschaftlicher Betriebslehre sowie der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse oder mit Forstwirtschaft beschäftigen, werden in Baden-Württemberg an fünf Universitäten und Hochschulen angeboten. Insgesamt belegten im Wintersemester 2009/10 fast 5 000 junge Menschen diese Studiengänge. Die Studierendenzahlen haben sich hier in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt und der Frauenanteil ist in diesem Zeitraum von 43 % auf fast 48 % gestiegen.
Die Daten der vergangenen Landwirtschaftszählungen, die seit 1960 auch die Ausbildung der Landwirte erheben, weisen darauf hin, dass der Anteil von landwirtschaftlichen Betrieben, die von einem »studierten Bauern« geleitet werden, steigt. Dennoch ist der Anteil akademisch gebildeter Landwirte fortwährend eher gering. Die meisten Absolventinnen und Absolventen landwirtschaftlicher Studiengänge finden in landwirtschaftlichen Anbauverbänden bzw. Genossenschaften, Erzeugergemeinschaften, Tierzuchtanstalten sowie Versuchs- und Forschungsabteilungen von Unternehmen eine Anstellung.
60 % der ausländischen Studierenden in den landwirtschaftlichen Studiengängen stammen aus Entwicklungsländern. Damit haben die landwirtschaftlichen Hochschulen Baden-Württembergs eine Funktion in der Entwicklungshilfe, die dem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe entspricht.