:: 10/2012

Statistisches Monatsheft Oktober 2012

IKT, Innovationen und Wachstum in Baden-Württemberg

Von der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) gehen vielfältige Innovationswirkungen aus. Der nachfolgende Beitrag, der auf Teilen der unlängst erschienen Studie »Digitales Baden-Württemberg« beruht, stellt die Bedeutung der IKT für das Innovationsgeschehen dar. Es ist jedoch außerordentlich schwierig, die Innovationstätigkeit wirtschaftsstatistisch zu erfassen. Das gilt natürlich auch für Innovationen im Bereich der IKT. Ein wesentliches Indiz für die hohe Innovationstätigkeit in diesem Techniksegment in Baden-Württemberg dürfte die hohe wirtschaftliche Dynamik des IKT-Sektors im Land sein.

FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt

Von der Projektgruppe zur anerkannten und festen Einrichtung der familienwissenschaftlichen Forschung

Vor 30 Jahren richtete der damalige Präsident des Statistischen Landesamtes, Prof. Dr. Max Wingen, die Familienwissenschaftliche Forschungsstelle (FaFo) ein. Mit dieser Projektgruppe stellte er den bereits bestehenden wirtschaftswissenschaftlichen Analysen eine stärker sozialwissenschaftlich ausgerichtete Komponente zur Seite. Seitdem sind statistisch fundierte Informationen und Beratung zu familienpolitikrelevanten Themen ein Markenzeichen der FaFo, das von den Akteuren auf Landes-, kommunaler und betrieblicher Ebene als Grundlage für Entscheidungen in ihrem Verantwortungsbereich genutzt wird. Rückblickend zeigt sich, dass aus der Projektgruppe längst eine feste Einrichtung der familienwissenschaftlichen Forschung geworden ist, deren Wertschätzung über die Landesgrenze hinausgeht.

FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg heute

Das Aufgabenspektrum der FamilienForschung hat sich in den vergangen 30 Jahren inhaltlich deutlich weiterentwickelt, wie auch die Anforderungen an die Amtliche Statistik insgesamt gestiegen sind, um die informationelle Grundversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Der Beitrag gibt einen Überblick zum aktuellen Aufgabenprofil der FamilienForschung Baden-Württemberg und stellt ihre Themenschwerpunkte und die nachgefragten Produkte vor.

Studienzufriedenheit von Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg

Ergebnisse der Absolventenbefragung 2011

Neun von zehn Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind mit ihrem Studium rückblickend zufrieden. Das belegen die Zahlen der vierten Absolventenbefragung in Baden-Württemberg, an der sich 18 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften beteiligten (siehe i-Punkt auf dieser Seite). Infrastrukturelle Studienbedingungen wie zum Beispiel der Zugang zu EDV-Diensten und die Vermittlung von Praktika, wurden in der Studie von den Hochschulabsolventen retrospektiv besser beurteilt als berufsorientierende Aspekte wie beispielsweise Angebote zu berufsorientierenden Veranstaltungen und die Unterstützung bei der Stellensuche.

Auch wenn 90 % der Absolventen die Praxissemester bzw. Pflichtpraktika positiv bewerten, halten sie die Erweiterung der Angebote zur Berufsorientierung und zu Bewerbungsstrategien (54 %) sowie den Praxisbezug bzw. die Anwendung von Fachwissen (49 %) für deutlich verbesserungswürdig. Bei den vermittelten Fähigkeiten und Ausbildungsinhalten des Studiums wird im interdisziplinären Denken der größte Handlungsbedarf gesehen. Dennoch würden sich fast alle der antwortenden Absolventen rückblickend (wahrscheinlich) wieder für ein Studium entscheiden (95 %), teilweise sogar für den gleichen Studiengang.

Das Handwerk in Baden-Württemberg: Ergebnisse der Handwerkszählung 2009

Das Handwerk in Baden-Württemberg nimmt eine gewichtige Rolle im Kreis der Wirtschaftsakteure ein. So erwirtschafteten im Jahr 2009 rund 76 000 Unternehmen im zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Handwerk einen Jahresumsatz von 73 Mrd. Euro. In diesen Unternehmen waren zum Jahresende 2009 insgesamt fast 700 000 Personen tätig – darunter rund 507 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und rund 110 000 geringfügig entlohnt Beschäftigte.

Aktuelle Aspekte der Erwerbstätigkeit in Baden-Württemberg

Das Arbeitsmarktgeschehen ist einem stetigen Wandel unterworfen. Der vorliegende Beitrag dokumentiert und analysiert einige Aspekte der aktuellen Entwicklung und Situation. Zu beobachten ist sowohl ein Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen als auch eine wachsende Erwerbsbeteiligung. Allerdings ist eine zunehmende Zahl von Berufstätigen ohne feste Anstellung, vor allem Berufseinsteiger haben überdurchschnittlich häufig einen Zeitvertrag. Unter den Führungskräften im Land dominieren nach wie vor die Männer, obwohl die Zahl der Frauen unter den Berufstätigen in leitender Position stetig größer wird. Auch die Zahl der Selbstständigen ist in den letzten Jahren überproportional angewachsen. Im Jahr 2011 waren somit mehr als 10 % der Erwerbstätigen im Land Selbstständige.

Breitbandinfrastruktur in Baden-Württemberg

Eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur ist mit ein Wegbereiter für Innovation, Wachstum und Beschäftigung in einer modernen Volkswirtschaft. Sie ist ein bedeutender Standortfaktor für die Wirtschaft und sichert zunehmend die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Baden-Württemberg nimmt bei der Breitbandversorgung unter den Flächenländern die Spitzenposition ein. Allerdings sind einige ländliche Regionen hierzulande zum Teil deutlich geringer versorgt als die Ballungszentren, weshalb weiterhin Handlungsbedarf beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur besteht.

Äpfel dominieren den Obstanbau in Baden‑Württemberg

Der Anbau von Obst spielt in Baden‑Württemberg traditionell eine große Rolle. Zentren des Obstanbaus sind die klimatisch begünstigten Regionen am Bodensee und die Gebiete entlang der Flusstäler. Über den Umfang der angebauten Obstarten und die Strukturen der Obstbau treibenden Betriebe gibt die Baumobstanbauerhebung Auskunft, die nach 5­jährigem Abstand 2012 wieder durchgeführt wurde. Aktuell werden in Baden‑Württemberg von rund 4 000 Betrieben auf 14 800 Hektar (ha) Kern­ und Steinobst angebaut, womit Baden‑Württemberg das bedeutendste Obstbauland in Deutschland ist. Fast ein Drittel der gesamten Baumobstflächen finden sich hier.

Ausgaben des Landes und der Kommunen für kulturelle Zwecke

Im Bereich der öffentlichen Haushalte orientiert sich der Kulturbegriff an der (engen) Definition der Haushaltssystematiken. Er umfasst die Aufgabenbereiche Theater, Musikpflege, nichtwissenschaftliche Bibliotheken und Museen und Denkmalschutz. Ergänzt werden diese Bereiche durch die Sammelpositionen »Heimat- und sonstige Kulturpflege« sowie die »Verwaltung kultureller Angelegenheiten«. Gerade im Bereich der Musik (aber nicht nur hier) gibt es vielfältige Überschneidungen zum Bereich der Bildung. So werden zum Beispiel die kulturspezifischen Ausgaben der Universitäten nicht im Kulturbereich erfasst. Mit einbezogen werden hier auch die »kulturnahen« Bereiche wie Volkshochschulen oder bei den Kommunen auch die »kirchlichen Angelegenheiten«. Nicht einbezogen sind dagegen die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung, für Naturschutz und Landschaftspflege sowie für die zoologischen- und botanischen Gärten.

Nach den Ergebnissen der Finanzstatistiken beliefen sich die dort erfassten Kulturausgaben 2010 in Baden-Württemberg auf 1,1 Mrd. Euro. Mit 654 Mill. Euro wurde der überwiegende Teil der Kulturausgaben von den Kommunen (Gemeinden, Landkreise und Zweckverbände) bestritten, 402 Mill. Euro entfielen auf das Land. Viele lokale kulturelle Aktivitäten werden in unterschiedlichem Maße auch durch den Bund mitfinanziert. Auch der private Bereich (Unternehmen wie zum Beispiel die örtlichen Banken und auch Vereine) beteiligt sich an der Finanzierung kommunaler Kulturangebote. Nicht enthalten in diesen Werten sind die Fördermittel der Baden-Württemberg Stiftung, die sich um gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Kunst und Kultur kümmert.