:: 12/2012

Statistisches Monatsheft Dezember 2012

Öffentlicher Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen 2010

Im Jahr 2010 nutzten in Baden-Württemberg rund 1,4 Mrd. Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen. Das waren täglich rund 3,8 Mill. Personen. Dabei legte im Durchschnitt jeder Fahrgast 9 Kilometer pro Fahrt zurück. Auch wenn der öffentliche Personenverkehr in den vergangenen Jahren regelmäßig steigende Fahrgastzahlen vermelden konnte, werden nach wie vor nur etwa 10 % aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.

Veränderungen im Vorbildungsniveau der Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung

Die Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt wurde in den letzten Jahren vorrangig von der konjunkturellen Entwicklung geprägt. So führte die Wirtschaftskrise im Jahr 2009 zu einem deutlichen Einbruch bei den Vertragsabschlüssen, der erst 2011 wieder weitgehend ausgeglichen werden konnte. Deutlich sichtbar ist eine Tendenz zu einer höheren schulischen Vorbildung der Auszubildenden. Seit 1996 sank der Anteil der Neuverträge von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss von über 41 % auf unter 35 %, umgekehrt stieg der Anteil der Jugendlichen mit Hochschulzugangsberechtigung von knapp 13 % auf nahezu 19 %. Damit verbunden ist auch, dass Berufe, die ein höheres Vorbildungsniveau voraussetzen, an Gewicht gewonnen haben. Es gibt aber auch weiterhin Berufsgruppen, die weit überwiegend Hauptschulabsolventen ansprechen.

Berufseinstieg

Ergebnisse der Absolventenbefragung 2011 an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg

Fast drei Viertel (74 %) der suchenden Absolventen fanden bereits innerhalb der ersten 3 Monate nach Studienabschluss eine Beschäftigung oder eine sonstige Erwerbstätigkeit und integrierten sich in den Arbeitsmarkt. Direkt nach dem Studium waren 63 % der teilnehmenden Absolventen im Angestellten- oder Beamtenverhältnis beschäftigt. Ein wesentlich größerer Anteil als in den Vorjahren belegte jedoch ein weiteres Studium (14 %). Etwa jeder Zehnte war nach dem Studium zwar auf der Suche nach einer Beschäftigung, hatte aber leider direkt im Anschluss keine gefunden. Allerdings unterscheiden sich die beiden untersuchten Prüfungsjahre 2006 und 2009 in der Absolventenbefragung 2011 (siehe i-Punkt) sowohl bei der Integration in den Arbeitsmarkt als auch in der Art der ersten Tätigkeit nach dem Studium wesentlich. Trotz dieser Unterschiede bewerteten fast zwei Drittel der Erwerbstätigen die berufliche Situation bezogen auf die Ausbildung als überwiegend angemessen.

Innovationsindex 2012: Baden-Württemberg im europäischen Vergleich

Wo steht Baden-Württemberg im europäischen Innovationswettbewerb? Diese Frage wird mit Hilfe des Innovationsindex beantwortet, der vom Statistischen Landesamt in Baden-Württemberg entwickelt und nun bereits zum fünften Mal berechnet wurde. Der Index bündelt eine Vielzahl von Innovationsindikatoren in einer Kennzahl, die eine vergleichende Bewertung der Innovationsfähigkeit von Regionen in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union ermöglicht. Das Resultat zeigt: Baden-Württemberg verfügt weiterhin innerhalb der Europäischen Union mit großem Abstand über das höchste Innovationspotenzial. Ausschlaggebend für die Spitzenposition Baden-Württembergs sind beträchtliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, die hohe Bedeutung forschungsintensiver Industriezweige und der große Erfinderreichtum. In der Spitzengruppe, ebenfalls mit einer außerordentlich hohen Innovationsfähigkeit vertreten, sind die französische Hauptstadtregion Île de France, Bayern, Berlin und Finnland.

Informations- und Kommunikationsdienstleistungen

Eine Branche im Ländervergleich Baden-Württemberg – Bayern

Die Branche Information und Kommunikation beschäftigte im Jahr 2010 in Baden-Württemberg in rund 10 700 Unternehmen über 144 000 Personen. Der Gesamtumsatz dieses Wirtschaftsbereichs betrug über 34 Mrd. Euro. Drei Viertel dieser baden-württembergischen Unternehmen bieten speziell Dienstleistungen der Informationstechnologie an. In Bayern waren im Jahr 2010 in der Branche über 17 000 Unternehmen tätig. Sie erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von knapp 36 Mrd. Euro und stellten rund 186 000 Arbeitsplätze bereit. In Bayern sind zwei Drittel dieser Unternehmen Dienstleister der Informationstechnologie.

Öffentliche Bauherren und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz

Nimmt die öffentliche Hand ihre Vorbildfunktion wahr?

Die Energiewende beschäftigt derzeit alle – den Bundestag, die Landesparlamente, Hauseigentümer und jeden Bürger, der seine Wohnung heizen muss und sonst in irgendeiner Weise Energie verbraucht. Eine bereits seit 2009 bestehende gesetzliche Vorgabe im Sinne des Klimaschutzes ist das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Im Rahmen dieses Gesetzes wird gefordert, dass der Energiebedarf neu errichteter Gebäude zu einem bestimmten Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt wird oder der Energieverbrauch entsprechend reduziert wird, zum Beispiel durch geeignete Dämmung. Die öffentliche Hand hat im Sinne des Gesetzes dabei eine Vorbildfunktion zu erfüllen und muss auch bei grundlegender Renovierung von Gebäuden auf deren energetische Sanierung achten. Für den Neubau-Bereich liegen dazu seit 2010 Daten aus der Statistik der Baugenehmigungen vor. Daraus geht hervor, dass öffentliche Gebäude mehrheitlich mit Fernwärme oder erneuerbaren Energien beheizt werden und deren Anteil am Gesamtgebäudebestand der öffentlichen Hand weiter wächst. Demgegenüber entscheiden sich die anderen Bauherren mehrheitlich für andere Energiearten wie Gas, Öl oder Strom.

Agrarpolitik für 12 Mill. landwirtschaftliche Betriebe in der Europäischen Union?

Gegenwärtig läuft die Diskussion um die künftige Gestaltung der gemeinsamen Agrarpolitik auf Hochtouren. Es liegen die Vorschläge der EU-Kommission auf dem Tisch, die innerhalb Deutschlands, aber auch zwischen den Mitgliedsstaaten kontrovers diskutiert werden. Im Vorfeld der Neuausrichtung der Agrarpolitik gab es eine Bestandsaufnahme der landwirtschaftlichen Strukturen in einem umfassenden europäischen Agrarzensus. Die ersten vorläufigen Ergebnisse liegen vor und zeigen, dass es Grund für unterschiedliche Bewertungen gibt: Allein bei der Zahl landwirtschaftlicher Betriebe zeigen sich sehr heterogene Verhältnisse in der EU. In Deutschland war dieser Agrarzensus die Landwirtschaftszählung 2010.

Aktuelle Entwicklung der Umweltschutzbranche in Baden-Württemberg

Die Umweltschutzbranche in Baden-Württemberg hat deutlich an Gewicht gewonnen. Sie erstreckt sich als Querschnittsbranche über die gesamte Wirtschaft mit deutlichen Schwerpunkten in einigen Wirtschaftszweigen der Industrie, aber auch in Teilen des Bau- und Dienstleistungsgewerbes. Eine Schwierigkeit bei der statistischen Abbildung der Umweltschutzwirtschaft besteht in ihrer exakten und im Zeitablauf vergleichbaren Abgrenzung. Die Amtliche Statistik legt bei der Erhebung der Umsätze mit Umweltschutzgütern und der zugehörigen Beschäftigtenzahl eine eher restriktive oder konservative Abgrenzung der Umweltbranche zugrunde und bezieht sich im wesentlichen auf Produkte der verschiedenen Kategorien des Umweltverschmutzungsmanagements, der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Energieeffizienz steigernden und Energie einsparenden Maßnahmen. Einbezogen werden Waren, Bau- und Dienstleistungen, die in ihrem Hauptzweck dem Umweltschutz dienen. Der folgende Beitrag befasst sich mit der aktuellen Entwicklung der Umweltwirtschaft in Baden-Württemberg auch in der Differenzierung nach Stadt- und Landkreisen.