:: 6/2013

Statistisches Monatsheft Juni 2013

Pflege in Baden-Württemberg – Zu Hause oder im Heim?

Ergebnisse der Pflegestatistik 2011

Demografische Entwicklung und Pflegewahrscheinlichkeit sowie Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter und ausreichendes Pflegepersonal bzw. Pflege durch Familienangehörige. Das sind die wesentlichen Pole, um die sich die Diskussion zum Thema Pflege heute – und mehr noch in die Zukunft gerichtet – dreht. Und was sagt die Amtliche Statistik dazu?

Im Dezember 2011, dem Stichtag der letzten Pflegestatistik, waren in Baden-Württemberg 278 295 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Das entsprach einem Anteil von 2,6 % an der Gesamtbevölkerung des Landes. Diese Pflegequote bedeutet den deutschlandweit niedrigsten Wert eines Bundeslandes. Dabei standen in den stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen Baden-Württembergs zur Betreuung von 145 587 Pflegebedürftigen landesweit 115 530 Beschäftigte zur Verfügung.

Zum Verhältnis von gesetzlicher Rente und Grundsicherung

Bericht über die Jahrestagung 2013 des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung (FNA)

In Deutschland hat sich eine politische Debatte um die Reform der Alterssicherung entwickelt, in deren Mittelpunkt die Angemessenheit der gesetzlichen Rente und die Bekämpfung der Altersarmut stehen. Die Höhe der Rente hat sich in den letzten Jahren schwächer entwickelt als der Bruttobedarf der Grundsicherung im Alter. Vor allem in der Zukunft dürfte es häufiger ältere Menschen geben, die trotz individueller Vorleistungen weniger Rente erhalten als jemand, der keine Beiträge eingezahlt hat und Leistungen aus der Grundsicherung erhält. Es gibt daher eine Reihe von Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Alterssicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung und in der Grundsicherung. Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung hat sich auf seiner Jahrestagung 2013 dieses Themas angenommen. Hierüber wird im Folgenden auszugsweise berichtet.

Männer und Frauen im baden-württembergischen Strafvollzug

In den 19 Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg waren am 31. März 2012 insgesamt 5 677 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte inhaftiert. Seit dem Jahr 2007 nimmt die Zahl der Inhaftierten kontinuierlich ab. Vermögensdelikte sind der relativ häufigste Grund für eine Freiheits- oder Jugendstrafe. 86 % der 5 607 Strafgefangenen – ohne Personen mit Sicherungsverwahrung – verbüßten Haftstrafen mit einer Dauer bis zu maximal 5 Jahren, wobei alleine bei 40 % der Gefängnisinsassen die Freiheits- oder Jugendstrafe höchstens 1 Jahr betrug. Gegen 4 % wurde eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt. 70 Personen, das sind gut 1 % aller Haftinsassen, befanden sich 2012 in Sicherungsverwahrung. Im Bundesländervergleich besaß Baden-Württemberg mit einer durchschnittlichen Auslastungsquote von 95 % die vierthöchste Auslastungsquote der Justizvollzugsanstalten und lag über der bundesdurchschnittlichen Quote von 91 %.

Kein schlechtes Jahr 2012 im Bauhauptgewerbe

Nach den aktuellen Ergebnissen der Amtlichen Statistik war das Jahr 2012 für die Betriebe des Bauhauptgewerbes ganz erfreulich. Trotz negativer Einflussfaktoren wie ein extrem kalter Februar, die Geldknappheit der Kommunen und – immer wieder beklagt – zu gering ausfallende Fördermittel konnten die Betriebe des Bauhauptgewerbes in Baden-Württemberg das Niveau von 2011 halten und angesichts der Auftragslage optimistisch in das Jahr 2013 blicken.

Früchte zum Naschen – Strauchbeeren in Baden-Württemberg

Das Angebot an Beeren in den Hofläden und Obsttheken ist zum festen Bestandteil des Obstsortimentes geworden. Besonders Himbeeren und Heidelbeeren zum sofortigen Verzehr sind zunehmend beim Verbraucher beliebt. Weniger in Erscheinung treten dagegen die Beeren, die zu Saft oder Marmelade weiterverarbeitet werden. Aber wie viel Strauchbeeren werden eigentlich in Baden-Württemberg oder in Deutschland angebaut? Dieser Frage wurde in der 2012 erstmalig durchgeführten Strauchbeerenerhebung nachgegangen, welche die Anbauflächen und die produzierten Erntemengen erfasst. Baden-Württemberg rangiert dabei mit insgesamt 1 504 Hektar (ha) nach Niedersachsen (1 619 ha) an zweiter Stelle in Deutschland (6 839 ha).

Entlang der Kinzig

Flüsse sind die Lebensadern des Landes. So auch die Kinzig, die mit ihren zahlreichen Nebenflüssen und -bächen – wie Kleine Kinzig, Schiltach, Wolf, Gutach, Hauserbach, Erlenbach und Schutter – insbesondere für die Erschließung, die Besiedlung und die wirtschaftliche Entwicklung des Mittleren Schwarzwaldes eine zentrale Rolle gespielt hat. Die Kinzig verbindet drei eher ländlich geprägte Landkreise, und zwar die Landkreise Freudenstadt und Rottweil sowie den Ortenaukreis. Dem Flusslauf folgend wird im vorliegenden Beitrag ein volkswirtschaftliches Porträt dieser Kreise gezeichnet, ergänzt um ausgewählte geografische und demografische Kennzahlen. Die höchste Wirtschaftskraft kann im Umland der Kinzig der Ortenaukreis vorweisen, im Landkreis Rottweil ist das Verarbeitende Gewerbe am stärksten vertreten und der Landkreis Freudenstadt zeichnet sich in der Tourismussparte durch eine weit überdurchschnittliche Übernachtungsdichte aus.

Tourismus 2012: Anhaltender Aufschwung auf breiter Ebene

Von den krisenbedingten Rückgängen im Jahr 2009 zeigt sich der Tourismus in Baden-Württemberg inzwischen mehr als gut erholt. Dank einer erneut kräftigen Zunahme um 4,7 % übertrafen die erfassten Gästeübernachtungen 2012 mit 47,7 Mill. das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nochmals deutlich. Trotz einer im Vergleich zu den Auslandsgästen erneut geringeren Zuwachsrate wurden auch von den Gästen aus Deutschland 2012 erstmals die lange Zeit unangetasteten Spitzenwerte aus den Jahren 1991 und 1992 überboten. Da nahezu alle Teilbereiche des heimischen Tourismus Übernachtungszuwächse verzeichneten, erreichte die positive Entwicklung 2012 zudem eine nur selten anzutreffende Breite. Im bundesweiten Kontext, dessen Betrachtung in der mittelfristigen Entwicklung den Schwerpunkt des nachfolgenden Artikels bildet, konnte das Land dadurch seine Position unter den Flächenländern gut behaupten.

Ausgleichswirkungen des kommunalen Finanzausgleichs von Baden-Württemberg

Der kommunale Finanzausgleich ist ein Finanzierungssystem, mit dem der Staat seiner Pflicht nachkommt, die Gemeinden zu finanzieren. Der Begriff Kommune umfasst die Gemeinden, die Gemeindeverbände, einschließlich der kreisfreien und kreisangehörigen Städte und der Landkreise. Sie sind die »wichtigsten Aufgabenträger auf der unteren Stufe der öffentlichen Verwaltung«. Der kommunale Finanzausgleich beruht auf den Finanzbeziehungen zwischen dem Bundesland und seinen Gemeinden (vertikal) sowie zwischen den Gemeinden und Gemeindeverbänden (horizontal) untereinander. Folglich hat er eine Funktion, in der der Staat als Vermögensverwalter auftritt (fiskalisch), indem er die Finanzen der Gemeinde aufstockt und verstärkt. Eine weitere Funktion ist die redistributive Funktion, nämlich die unterschiedlichen Finanzkräfte der Kommunen mithilfe finanzwirtschaftlicher Maßnahmen auszugleichen. Ziel des kommunalen Finanzausgleichs ist es, die finanzielle Situation der Kommunen durch die Erweiterung der Finanzen an die Aufgabenbelastung anzupassen.

Kulturlandschaft im Fokus: Das Zabergäu – eines der ältesten Siedlungsgebiete im Südwesten

Das Zabergäu gehört naturräumlich zum Neckarbecken und wird von Westen her von Keuperbergen umgeben. Die nördliche Grenze bildet der Heuchelberg als Barriere zum benachbarten Kraichgau. Im Süden des Zabergäus befindet sich der Stromberg. An der Zaber liegen die Orte Brackenheim, Güglingen, Pfaffenhofen und Zaberfeld. Weiterhin rechnet man die Gemeinde Cleebronn, die mit ihrem Gemeindegebiet an die Zaber grenzt, sowie Nordheim dazu. Aus diesen Kommunen setzt sich die kleinräumliche Gliederung zusammen, die hier im Folgenden untersucht wird.