:: 12/2013

Statistisches Monatsheft Dezember 2013

Erstmals Statistik zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung im Jahr 2012

Am 1. Januar 2012 trat das neue Kinderschutzgesetz in Kraft, mit dem nicht zuletzt in der Folge einiger besonders gravierender Fälle von Kindeswohlgefährdung der Schutz der Kinder deutlich verbessert werden soll. Zentrale Neuregelung des Gesetzes war die Neufassung des § 8a des Achten Buches Sozialgesetzbuch »Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung«. Außerdem wurde in § 98 Abs. 1 Nr. 13 SGB VIII eine neue Statistik zur Kindeswohlgefährdung angeordnet, um eine bessere Datengrundlage für einen aktiven Kinderschutz zu gewährleisten. Im Juli 2013 lagen erstmals Ergebnisse dieser neuen Statistik für Baden‑Württemberg vor. Insgesamt wurden im Jahr 2012 fast 10 000 Verfahren zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung durchgeführt.

Ergebnisse der Absolventenbefragung 2012 an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden‑Württemberg

Die Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sind rückblickend mit ihrem Studium zufrieden und gliedern sich meist problemlos ins Berufsleben ein. Das belegen die Zahlen der fünften Absolventenbefragung an 18 staatlichen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden‑Württemberg (siehe i‑Punkt). Die Befragung liefert zudem Ergebnisse über die Bewertung unterschiedlicher Aspekte des Studiums durch die Absolventen sowie deren Integration in den Arbeitsmarkt. Besonders infrastrukturelle Studienbedingungen, wie zum Beispiel der Zugang zu EDV‑Diensten und zu erforderlichen Praktika, wurden positiv bewertet, während berufsorientierte Aspekte deutlich schlechter abschnitten.

Rund 62 % der teilnehmenden Absolventen waren direkt nach dem Studium im Angestellten- oder Beamtenverhältnis beschäftigt. Bei 15 % der antwortenden Absolventen folgte ein weiteres Studium bzw. eine Promotion. Im Befragungsjahr 2008 (untersuchte Prüfungsjahre 2003 und 2005) lag dieser Anteil noch bei lediglich 6 %.

Etwa zwei Drittel der Erwerbstätigen bewerteten die gegenwärtige berufliche Situation als ihrer Ausbildung angemessen. Dabei verwendet mehr als ein Drittel (38 %) der Absolventen die im Studium erworbenen Qualifikationen im derzeitigen Beruf sehr häufig bzw. immer.

Deutlicher Beschäftigungsaufbau im Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen sind während der vergangenen Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2008 begonnen hatte, gegen den Trend eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze entstanden. Damit hat dieser Wirtschaftsbereich maßgeblich zur günstigen Beschäftigungsentwicklung im Land beigetragen. Dabei ist es ist nicht zuletzt die Vielfalt dieses Sektors, die den stabilen Beschäftigungsaufbau möglich macht. Denn neben den Dienstleistungen der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung zählen in der hier verwendeten Abgrenzung des Gesundheitswesens auch Branchen wie die Pflege, Apotheken sowie der gesundheitsbezogene Handel und die medizinischen Vorleistungsindustrien zum Gesundheitswesen.

Mutige Unternehmer braucht die Region

Gründerstudie der IHK Ostwürttemberg

Die Gründungsflaute in Deutschland hat auch vor Ostwürttemberg nicht Halt gemacht. Erstmals seit 10 Jahren sank im Jahr 2012 die Zahl der neugegründeten Unternehmen in der Region. Dennoch gibt es in Ostwürttemberg mutige Unternehmerinnen und Unternehmer, die auch für künftige Generationen den Wohlstand sichern. Im Betrachtungszeitrum der IHK‑Gründerstudie 2009 bis 2012 gab es in Ostwürttemberg jedoch noch mehr Anmeldungen als Abmeldungen, sodass der Unternehmensbestand noch weiter zulegte.

Bauen in Baden‑Württemberg mit Blick auf die Energiewende

Die von den Baubehörden genehmigten Wohngebäude in Baden‑Württemberg im Jahr 2012 stehen voll und ganz im Zeichen der Energiewende. Sie sollen zu etwas mehr als 60 % mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Der am häufigsten verwendete primäre Energieträger zur Beheizung der Gebäude soll zwar noch Gas sein (rund 37 %), wird aber mittlerweile dicht gefolgt von der Beheizung mit Umweltthermie (ca. 36 %). Dementsprechend wurde die Erfüllungsart Umweltthermie zur Erfüllung des Erneuerbare‑Energien‑Wärmegesetzes (EEWärmeG) mit Abstand am häufigsten genannt. Das EEWärmeG wird von den Bauherren in Baden‑Württemberg in mehr als der Hälfte aller Baugenehmigungen sogar in zwei oder mehr Arten erfüllt.

Diese Informationen liegen der Amtlichen Statistik seit dem Jahr 2012 vor. Mit dem Berichtsjahr 2012 wurde der Erhebungsbogen für Baugenehmigungen um neue Merkmale im energetischen Bereich erweitert, die Informationen über den Stand der Energiewende liefern. Somit wird auf dem Berichtsweg der Amtlichen Statistik die Nachweispflicht gegenüber der Europäischen Union im Umweltbereich erfüllt.

Die Umweltschutzbranche in Baden‑Württemberg im Jahr 2012

Die Umweltschutzbranche in Baden‑Württemberg, die sich als Querschnittsbranche über nahezu die gesamte Wirtschaft erstreckt, hatte nach anhaltender starker Expansion erstmals im zurückliegenden Jahr 2012 deutliche Umsatzeinbußen hinzunehmen. Hauptgrund war die Krise im Bereich der Erzeugnisse zur Nutzung von Solarenergie. Im vorliegenden Beitrag wird die Entwicklung von Umsatz und Beschäftigten in der Umweltbranche in der Differenzierung nach Umweltbereichen betrachtet. Dabei erfolgt auch eine Darstellung in der Gliederung nach Wirtschaftszweigen und für die Stadt- und Landkreise.

Endgültige Ergebnisse der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013

Am 22. September 2013 wurde der 18. Deutsche Bundestag gewählt. Die FDP scheiterte an der Fünfprozenthürde und ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik nicht im Bundestag vertreten. Die seit der Bundestagswahl 2009 bestehende Koalition aus CDU/CSU und FDP konnte somit nicht weitergeführt werden. Zudem verpasste die Partei Alternative für Deutschland (AfD) den Einzug in den Deutschen Bundestag nur knapp. Die Wahlbeteiligung stieg erstmals seit der Bundestagswahl 1998 wieder leicht an. Zugleich fiel der Frauenanteil unter den Bundestagsabgeordneten so hoch aus wie nie zuvor. Die endgültigen Ergebnisse der Bundestagswahl 2013 werden im folgenden Beitrag für Deutschland und Baden‑Württemberg dargestellt. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Analyse regionaler Besonderheiten.

»Statistische Bibliothek« – ein neues gemeinsames Internetangebot

Mit der »Statistischen Bibliothek« steht der Öffentlichkeit ein zentraler Zugang zu den digitalen Publikationen der einzelnen Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zur Verfügung. Umfangreiche Recherchemöglichkeiten bieten eine schnelle Hilfe bei der Suche. Derzeit werden je nach Kapazität neben den aktuellen Veröffentlichungen auch ältere Bestände erfasst und eingepflegt – denn neben einer Bibliothek soll damit gleichzeitig ein Archiv aufgebaut werden.

Bettelei und Landstreicherei im Großherzogtum Baden und im Königreich Württemberg

Bettelei und Landstreicherei sind gesellschaftliche Phänomene, die nicht erst in unserer heutigen Gesellschaft auftreten. Bereits in den Statistischen Jahrbüchern Badens und Württembergs im vorletzten Jahrhundert wurden die hierzu statistisch erhobenen Daten veröffentlicht. Bettelei und Landstreicherei haben jedoch noch sehr viel ältere historische Wurzeln. Die Ursachen des Bettelns sind vielfältig, besonders in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern sind Bettler und wohnsitzlose Landstreicher sehr stark verbreitet. Oftmals ist und war die Obdachlosigkeit der Hauptgrund für das Landstreichern und Betteln. Weitere Gründe liegen wohl in der Arbeitslosigkeit, der Invalidisierung, der Altersarmut und der Verweigerung von sozialer Unterstützung.