:: 3/2017

Statistisches Monatsheft März 2017

Mehr Kinder mit Migrationshintergrund in den Kindertageseinrichtungen Baden-Württembergs

Einrichtungen der Kindertagesbetreuung stellen in Baden-Württemberg mit Blick auf die Bildungsverläufe der jungen Generation die erste reguläre Bildungsinstitution dar. Auch Kinder, die ansonsten nicht von der Kinder- und Jugendhilfe erreicht werden, können hier bedarfsgerecht gefördert werden. Der überwiegende Anteil der Kindertagesbetreuung findet in Kindertageseinrichtungen statt. Die Daten der Statistik zur Kinder- und Jugendhilfe »Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen« geben Aufschluss über die Situation in den Kindertageseinrichtungen am Stichtag 1. März 2016.

Wenn Teenager Mutter werden

Zur Geburtenhäufigkeit von minderjährigen Frauen in Baden-Württemberg

Das Alter der Frauen bei der Geburt ihrer Kinder ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen. Zuletzt war knapp ein Viertel der baden-württembergischen Mütter zu diesem Zeitpunkt mindestens 35 Jahre alt, im Jahr 2000 lag dieser Anteil dagegen erst bei 17 %. Dieser Trend hin zur »späten Mutterschaft« erfährt in Literatur und Gesellschaft eine hohe Aufmerksamkeit. Dagegen blieb in den letzten Jahren die Entwicklung von Geburten von Minderjährigen weitgehend unbeachtet – obwohl dieses Thema vor allem aus globaler Perspektive brisant ist. Dies belegt auch die Entscheidung der Vereinten Nationen, die Situation von Teenagermüttern aus Entwicklungsländern in den Vordergrund ihres Weltbevölkerungsberichts 2013 zu stellen.

Auch wenn der Anteil von Teenagergeburten in den Industriestaaten und damit auch in Deutschland erheblich niedriger liegt, lohnt sich dennoch eine Befassung mit diesem Thema. Denn rund 90 % der Schwangerschaften im Jugendalter sind ungeplant und ungewollt und stehen in einem Zusammenhang mit Schulabbrüchen, fehlender Qualifikation für die Berufstätigkeit und infolgedessen für schlecht bezahlte Arbeit oder die Abhängigkeit von Sozialleistungen. Im folgenden Beitrag sollen deshalb Niveau und Trend bei der Geburtenhäufigkeit von minderjährigen Müttern in Baden-Württemberg näher skizziert und insbesondere die Entwicklung im Vergleich zu den anderen Bundesländern einerseits und die regionalen Unterschiede innerhalb des Landes andererseits beleuchtet werden.

Absolventenbefragung an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Jahr 2015

Wie verläuft der Berufseinstieg nach dem Studium?

Bereits zum achten Mal in Folge wurden die Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg zum Übergang ins Berufsleben und zur beruflichen Situation befragt. Insgesamt zeichnete sich bei der aktuellen Befragung erneut ein sehr positives Ergebnis ab. Die Absolventenbefragung zeigte, dass ein Studium an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit sehr guten Perspektiven für den Eintritt ins Berufsleben verbunden ist. Die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen befindet sich 2 bzw. 5 Jahre nach Studienabschluss in einem Angestellten- oder Beamtenverhältnis und kann einen unbefristeten Arbeitsvertrag vorweisen. Besonders gut bewerten die Absolventinnen und Absolventen das Arbeitsklima ihrer derzeitigen Beschäftigung. Die Aufstiegsmöglichkeiten werden hingegen deutlich kritischer beurteilt.

Bedeutung von Mannheim als Hochschulstandort

Mannheim, die Stadt mit dem quadratischen Herzen zwischen Neckar und Rhein gelegen, ist das Herz der Metropolregion Rhein-Neckar und bekannt für ihren Handel und Industrie, ihren großen Binnenhafen sowie für ihr reichhaltiges kulturelles Angebot mit Theatern, Museen, Oper, hochkarätigen Ausstellungen und Konzerten von Klassik bis Pop. Auch die Sehenswürdigkeiten, wie das zweitgrößte Barockschloss Europas oder der Wasserturm mit einer der schönsten und größten Jugendstilanlagen Europas, prägen das Image der Stadt. In diesem Zusammenhang müssen auch die guten Einkaufsmöglichkeiten, der wichtige ICE-Bahnkontenpunkt und die multikulturelle Bevölkerung aus über 170 Nationen genannt werden. Wie aber steht es mit seiner Bekanntheit als Hochschulstandort? Wie setzt sich die Hochschullandschaft Mannheims zusammen, welche Bedeutung hat Mannheim als Hochschulstandort und welche Bedeutung haben die Hochschulen für die Stadt Mannheim? Diese und weitere Fragen werden im Folgenden näher betrachtet.

Gründungsvorhaben von Frauen in Baden-Württemberg

Ergebnisse der Gewerbeanzeigenstatistik 2015

In Baden-Württemberg wagten im Jahr 2015 weniger Frauen den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit als noch im Vorjahr. Ihre Zahl ging jedoch nicht so stark zurück wie die der Gründer. Eine Analyse der Ergebnisse der Gewerbeanzeigenstatistik zeigt, dass sich Existenzgründerinnen hinsichtlich des Umfangs und der Struktur ihrer Gründungstätigkeit gegenüber Existenzgründern unterscheiden. So beginnen Frauen häufiger »klein« als Männer. Während knapp zwei Drittel der Gründerinnen im Nebenerwerb gründeten, waren es bei den Gründern nur gut 40 %. Dagegen waren Betriebsgründungen mit wirtschaftlicher Substanz bei Frauen deutlich seltener als bei Männern. Auch hinsichtlich der Branchenwahl existieren Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern. Generell gründen Frauen eher in den Dienstleistungsbereichen als Männer. Im folgenden Beitrag sollen diese Aspekte näher betrachtet und darüber hinaus auch die Gründungsaktivität ausländischer Gründerinnen dargestellt werden.

Die Eisenbahn im Großherzogtum Baden und im Königreich Württemberg

Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. In Deutschland und somit auch in Baden-Württemberg hat die Schieneninfrastruktur mit den rasanten Veränderungen der letzten Jahrzehnte nicht immer Schritt gehalten. Um die Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu gestalten, gibt es derzeit zwei große Schienenprojekte. So wird die Strecke Karlsruhe – Basel aus- und zum Teil neu gebaut. Mit diesem Projekt soll die Kapazität durch Entmischung des Personen- und Güterverkehrs zwischen den beiden Städten erheblich gesteigert werden. Das Projekt ist Teil des neu konzipierten europäischen Schienenkorridors Rotterdam – Genua. Das zweite, in der Öffentlichkeit weitaus stärker wahrgenommene Projekt, ist die Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart – auch als Stuttgart 21 bezeichnet – in Verbindung mit der in Wendlingen anschließenden Neubaustrecke Stuttgart – Ulm. Das sind Aufgaben der unmittelbaren Zukunft in diesem Sektor. Die Pioniere des Eisenbahnwesens in Baden und Württemberg hatten ganz anders gelagerte Aufgaben. Sie standen vor der Herausforderung, die beiden Länder für das neue Verkehrsmittel Eisenbahn komplett zu erschließen.

Gewerbesteuer in Baden-Württemberg: Wer ist durch Hinzurechnungs- und Kürzungsvorschriften betroffen?

Die Gewerbesteuer ist die wichtigste eigene Steuerquelle für baden-württembergische Gemeinden. Mit der Unternehmenssteuerreform 2008 hat sich die Gewerbesteuer für viele Kapitalgesellschaften sowie für mittlere und große Gewerbebetriebe zur wichtigsten Ertragsteuer entwickelt (»Revitalisierung« der Gewerbesteuer). Seither stehen besonders die ausgeweiteten Hinzurechnungen zum Gewinn in der Kritik – sie erhöhen für betroffene Unternehmen die Steuerlast, unabhängig von deren Ertrag. Auch der administrative Aufwand steigt durch Hinzurechnungen. Aus Sicht der Gemeinden hingegen stabilisieren Hinzurechnungen das Aufkommen der Gewerbesteuer und verringern Steuervermeidung – ein Thema, das gerade auch bei OECD und EU hoch auf der politischen Agenda steht. Der folgende Beitrag beleuchtet daher den Umfang und die Struktur von Hinzurechnungen mithilfe der Gewerbesteuerstatistik genauer. Welche Unterschiede gibt es bei den Hinzurechnungen bei baden-württembergischen Unternehmen?

Im Blickpunkt: Die Stadt Osterburken

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Osterburken im Neckar-Odenwald-Kreis. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Osterburken wie für jede andere Gemeinde des Landes Baden-Württemberg interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.