:: 8/2017

Statistisches Monatsheft August 2017

Führt der Klimawandel zu einem Anstieg der »Hitzetoten«?

Zur Abschätzung der Sterbefälle aufgrund hoher Temperaturen in Baden-Württemberg

»Fordert der Klimawandel bald Tausende Hitzetote in Deutschland?«, so die Überschrift eines Artikels aus dem Jahr 2015. Tatsächlich kam das baden-württembergische Sozialministerium in einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie zu dem Ergebnis, dass bereits die sehr heißen ersten beiden August-Wochen 2003 zu rund 1 100 Sterbefällen allein in Baden-Württemberg geführt haben.

Aber nicht nur extreme Hitze verursacht zusätzliche Todesfälle. Auch bereits ein relativ moderater Temperaturanstieg kann zu einer erhöhten Sterblichkeit führen. Damit ist davon auszugehen, dass es »Hitzetote« nicht nur im »Jahrhundertsommer 2003« sondern auch in anderen Jahren gab. Im folgenden Beitrag wird deshalb ein Ansatz skizziert, mit dem die Zahl der Sterbefälle, in denen Wärmebelastung eine Rolle gespielt hat, für die vergangenen Jahre abgeschätzt werden soll. Darüber hinaus wird anhand der Ergebnisse der Todesursachenstatistik analysiert, welche Erkrankungen zu diesen vermehrten Todesfällen geführt haben. Zur besseren Einordnung des Umfangs der hitzebedingten Sterblichkeit wird zunächst der »übliche« jahreszeitliche Verlauf in der Sterblichkeit kurz dargestellt.

Wer sind Baden-Württembergs LEADER?

Mit LEADER-Gebieten sind nicht, wie der Begriff vermuten ließe, die wirtschaftlich prosperierenden Regionen in Baden-Württemberg angesprochen. Es handelt sich vielmehr um geförderte ländliche Gebiete. Das Akronym LEADER steht für »Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale«, also für die »Verbindung von Aktionen zur Entwicklung und Stärkung der Ländlichen Wirtschaft«. Dahinter verbirgt sich das Förderprogramm der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der Ländlichen Räume. Ziel der Initiative ist es, die jeweils geförderten Regionen auf dem Weg zu einer selbstständigen Fortentwicklung zu unterstützen. Seit 1991 werden im Rahmen dieses Konzepts Projekte subventioniert, die sich diesem Ziel annehmen. Mit Fokus auf Daten zur Bevölkerungsentwicklung und -struktur wird hier ein Einblick gegeben, welche Unterschiede zwischen LEADER-Gebieten, Ländlichem Raum und Baden-Württemberg generell bestehen. So ist im Ländlichen Raum der demografische Wandel vergleichsweise stärker ausgeprägt als in verdichteten Gebieten. Die LEADER-Gebiete, als geförderter Teil des Ländlichen Raumes, zeigen noch etwas stärker die typischen Entwicklungen, die mit dem demografischen Wandel assoziiert werden. Die Bevölkerung wächst langfristig schwächer und es kommt insbesondere zu einer deutlicheren Alterung der Gesellschaft.

Home-Office in Baden-Württemberg

Teil 2: Organisationskultur und Führungskräfte als Promotoren von Home-Office

Die in der vorherigen Ausgabe des Statistischen Monatshefts dargestellten Analysen für Baden-Württemberg zeigen: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben bereits vielfach die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Doch trotz dieser vorhandenen Möglichkeit macht nur ein Bruchteil der Beschäftigten auch tatsächlich Gebrauch davon. Im folgenden Beitrag wird herausgearbeitet, worin diese Zurückhaltung im Gebrauch von Home-Office begründet liegt. Dabei werden die Perspektiven der Mitarbeitenden und der Organisationskultur diskutiert. So assoziieren Beschäftigte das Arbeiten von zu Hause aus häufig mit einer Entgrenzung von Privat- und Arbeitswelt. Gleichzeitig verhindert vielerorts eine an Anwesenheit orientierte Organisationkultur die Nutzung von Home-Office. Einen aktiven Beitrag, um diese Strukturen flexibel weiter zu entwickeln, können wiederum Führungskräfte in ihrer Rolle als Vorbild in der Organisation leisten.

Absolventenbefragung 2016: Ergebnisse der Dualen Hochschule Baden-Württemberg

Die Absolventinnen und Absolventen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sind rückblickend mit ihrem Studium zufrieden und gliedern sich meist problemlos ins Berufsleben ein. Das belegen die Zahlen der fünften Absolventenbefragung an der Dualen Hochschulen Baden-Württemberg. Mehr als acht von zehn Absolventinnen und Absolventen waren rückblickend mit ihrem Studium zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Der Übergang vom Studium ins Berufsleben wurde vom Großteil der Absolventinnen und Absolventen sehr gut gemeistert. Sieben von zehn Absolventinnen und Absolventen befanden sich nach Abschluss des Studiums überhaupt nicht auf Stellensuche, da sie von ihrer Ausbildungsstätte übernommen wurden oder ein weiteres Studium absolvierten. 80 % der ehemaligen Studierenden befanden sich in der ersten Phase unmittelbar nach dem Studium bereits in einer klassischen Erwerbstätigkeit.

Ausländische Studierende in Baden-Württemberg

Jeder achte Studierende an einer Hochschule in Baden-Württemberg hatte im Wintersemester 2015/16 keine deutsche Staatsbürgerschaft. Studierende mit chinesischer Staatsbürgerschaft bildeten die größte Gruppe unter den Bildungsausländerinnen und -ausländern. Unter den Bildungsinländerinnen und −inländern besaßen die meisten Studierenden die türkische Staatsangehörigkeit (vergleiche i-Punkt »Bildungsausländerinnen und -ausländer und Bildungsinländerinnen und -inländer«). Bei den ausländischen Studierenden waren insbesondere Studienfächer der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften beliebt. Den größten Anteil an ausländischen Studierenden in Relation zur Gesamtstudierendenzahl wiesen die Kunst- und Musikhochschulen sowie die Universitäten des Landes auf.

Auslandsmobilität von Hochschulabsolventinnen und -absolventen

Wer verbringt wie lange einen Teil des Studiums im Ausland?

2016 wurden erstmals gleichzeitig Absolventinnen und Absolventen von vier unterschiedlichen Hochschularten in Baden-Württemberg befragt. Das »europäische Mobilitätsziel« wird an allen Hochschularten erreicht. Die deutlich ehrgeizigeren »deutschen Mobilitätsziele« können nicht oder nur teilweise erfüllt werden. Vier von zehn der baden-württembergischen Hochschulabsolventinnen und -absolventen unter 25 Jahren waren zu Studienzwecken im Ausland. Absolventinnen absolvierten etwas häufiger einen Auslandsaufenthalt als Absolventen. Absolventinnen und Absolventen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg integrierten am häufigsten einen Auslandsaufenthalt in ihr Studium. Am längsten hielten sich Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Ausland auf.

Zum Neubau von Nichtwohngebäuden in Baden-Württemberg 2016

In Baden-Württemberg wird zurzeit fleißig gebaut. Die Zahl der genehmigten Neubauten steigt weiter. Neben Wohngebäuden entstehen auch Nichtwohngebäude in ansehnlicher Zahl. Gibt es wie im Wohnbau auch einen Bauboom bei den neu zu erstellenden Nichtwohnbauten? Wie viele und welche Arten von Nichtwohngebäuden werden entstehen und wie lange dauert es bis zur Fertigstellung? Welche Baustoffe werden hauptsächlich für die tragenden Teile verwendet? Und welcher Bauträger beauftragt die Bauvorhaben? Der folgende Beitrag greift diese und andere Fragen auf und befasst sich mit der Auswertung der Baugenehmigungen neu zu erstellender Nichtwohngebäude in Baden-Württemberg im Jahr 2016. Die im Rahmen der Baugenehmigungsstatistik erfragten Merkmale geben einen Überblick über die Struktur und den Umfang der im Nichtwohnbau zu erwartenden Bautätigkeiten.

Gemüseanbau in Baden-Württemberg

Die Entwicklung im baden-württembergischen Gemüseanbau zeigt seit Jahren kontinuierlich nach oben. Mit einer Fläche von gut 12 000 Hektar (ha) wurde 2016 ein neuer Höchststand erreicht. Allein in den letzten 4 Jahren betrug der Zuwachs über 1 000 ha. Als wichtigste Gemüseart nimmt Spargel mit fast 2 800 ha fast ein Viertel der Fläche ein, gefolgt von der Gruppe der Salate auf 2 300 ha. Fast 1 300 landwirtschaftliche Betriebe sind in Baden-Württemberg in größerem oder kleinerem Umfang in der Gemüseproduktion aktiv, wobei die Betriebszahlen tendenziell rückläufig sind. In der Folge stammt die produzierte Erntemenge in zunehmendem Maß von den großen Erzeugern. Als Zentren des Gemüseanbaus kristallisieren sich immer mehr die Regionen in der Rheinebene und im Großraum Stuttgart heraus.

Im Blickpunkt: Die »Gold«Stadt Pforzheim

Im Jahr 2017 feiert Pforzheim den 250. Geburtstag der Schmuck- und Uhrenindustrie. Es war Markgraf Karl Friedrich von Baden, der im Jahr 1767 das Privileg erteilte, in Pforzheim eine Taschenuhr- und eine Silberwarenmanufaktur zu errichten. Dieses Jubiläum ist ein Grund die Stadt Pforzheim auch einmal aus statistischer Sicht zu betrachten. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Pforzheim wie für jede andere Kommune des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.