Frauen in der Wissenschaft
Zu Entwicklung und Anteil von Frauen in verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Karriere in Baden-Württemberg
Chancengleichheit wird weithin als wichtiges politisches Ziel betrachtet. So fördert das Land Baden-Württemberg die Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern jährlich mit etwa 4 Millionen (Mill.) Euro., Doch obwohl immer mehr junge Frauen ein Hochschulstudium aufnehmen, abschließen und anschließend promovieren, verbleiben noch immer deutlich weniger Frauen als Männer in der Wissenschaft und besetzen dort seltener Führungspositionen. Das Phänomen des allmählichen Austretens von Frauen aus der wissenschaftlichen Karriere ist auch als »leaking pipeline«-Effekt bekannt und wird in zahlreichen Berichten und Expertisen zur Situation von Frauen in der Wissenschaft aufgegriffen. Unter Rückgriff auf Daten der Hochschulstatistik beschreibt dieser Beitrag die Entwicklung des Frauenanteils in verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Karriere innerhalb der letzten 20 Jahre in Baden-Württemberg und beleuchtet Unterschiede und Gemeinsamkeiten ausgewählter Fächer. Dabei erweisen sich vor allem strukturierte Promotionsprogramme und Juniorprofessuren als erfolgreiche Mittel zur Erhöhung des Anteils von Frauen in der Wissenschaft. In der sogenannten Postdoc-Phase sind Frauen aber weiterhin in stärkerem Maße als Männer von Befristungen und Teilzeitbeschäftigungen betroffen.