:: 318/2016

Pressemitteilung 318/2016

Verbraucherpreise legen im Oktober mit 0,8 Prozent weiter zu

Teuerungsrate im Südwesten auf höchstem Stand seit zwei Jahren.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes erhöhte sich im Oktober 2016 der Verbraucherpreisindex nach vorläufigem Stand in Baden‑Württemberg gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,8 Prozent. Damit hat die Teuerungsrate weiter angezogen und stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2014. Dennoch liegt der Preisanstieg weiterhin noch ein gutes Stück unter der Schwelle von zwei Prozent, bei der nach gängiger Interpretation Preisstabilität herrscht. Gegenüber dem Vormonat September stiegen die Preise um 0,2 Prozent.

Bei Heizöl und Kraftstoffen haben sich die Preise im Oktober uneinheitlich entwickelt. So war der Heizölpreis im Vergleich zum Vorjahresmonat noch leicht rückläufig (−1,4 Prozent). Dagegen erhöhten sich die Kraftstoffpreise um 0,5 Prozent. Damit stiegen die Preise für Benzin und Diesel erstmalig seit Februar 2013 im Vorjahresmonatsvergleich wieder an und könnten damit im Oktober 2016 einen Trendwechsel einläuten. Zugleich haben die Preise für Heizöl und Kraftstoffe ihren dämpfenden Effekt auf die Gesamtentwicklung aufgegeben. Auch ohne Berücksichtigung dieser Mineralölprodukte lag die Teuerungsrate im Oktober bei 0,8 Prozent. Das Eintreten eines Basiseffektes beim Preisindex für Kraftstoffe und neue Einflüsse auf den Weltmärkten wie beispielsweise die Ankündigung der OPEC, die Förderung zu stabilisieren dürften dabei zu der aktuellen Entwicklung beigetragen haben.

Bei anderen Energiearten war die Preisentwicklung zumeist rückläufig. So sank der Preis für Gas um 3,9 Prozent und der Preis für Fernwärme um 1,6 Prozent. Noch deutlicher sanken die Preise für Brennholz bzw. Holzpellets (−7,4 Prozent). Geringfügig angezogen hat dagegen der Strompreis (+0,2 Prozent).

Bei den Nahrungsmitteln sanken die Preise um 0,2 Prozent. Insbesondere Molkereiprodukte und Eier (−5,1 Prozent) und Gemüse (−3,0 Prozent) wurden billiger. Kräftig zugelegt haben dagegen die Preise für Speisefette und –öle mit 13,8 Prozent. Auch Fischprodukte wurden merklich teurer (+3,7 Prozent). Bei den alkoholfreien Getränken legten die Preise für Mineralwasser, Erfrischungsgetränken und Säften ebenfalls vernehmlich zu (+4,5 Prozent). Bei den Ausgaben rund um das Wohnen (Nettokaltmiete einschließlich Nebenkosten) stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent. Bei Bekleidung und Schuhen stiegen die Preise um 1,2 Prozent an. Deutlich teurer wurden Fotoausrüstungen (+7,2 Prozent), während Unterhaltungselektronik sich merklich verbilligte (−4,0 Prozent). Teurer wurden auch Übernachtungen (+3,1 Prozent) und Gastronomiedienstleistungen (+1,9 Prozent) in Baden‑Württemberg. Die Beiträge für Versicherungsdienstleistungen im Verkehr stiegen im Oktober im Schnitt um 4,4 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat September 2016 stieg der Heizölpreis um 13,6 Prozent an. Kraftstoffe verteuerten sich um 2,0 Prozent. Billiger wurde Gas mit −1,3 Prozent. Bei Nahrungsmitteln zogen die Preise für Speisefette und –öle deutlich an (+7,3 Prozent). Auch Molkereiprodukte (einschließlich Eier) wurden mit +1,0 Prozent wieder etwas teurer. Billiger wurde dagegen unter anderem Zucker und Süßwaren (−1,7 Prozent). Günstiger wurden im Vormonatsvergleich auch Pauschalreisen (−3,4 Prozent), während Flugtickets etwas zulegten (+1,2 Prozent).

Schaubild 1: Verbraucherpreisindex für Baden-Württemberg – Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
Schaubild 1: Verbraucherpreisindex für Baden-Württemberg – Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
Tabelle 1
Ausgewählte Verbraucherpreisindizes für Baden-Württemberg im Oktober 2016
Vorläufige Ergebnisse
BezeichnungVeränderung Oktober 2016 gegenüber
Oktober 2015September 2016
Prozent
Gesamtindex+0,8+0,2
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke+0,2−0,1
Gliederung nach Waren und Leistungen
Strom, Gas u.a. Brennstoffe (Haushaltsenergie)−2,5+1,2
Heizöl−1,4+13,6
Kraftstoffe+0,5+2,0
Nettokaltmiete+0,7+0,3
Wohnungsnebenkosten+0,8