:: 51/2018

Pressemitteilung 51/2018

Anstieg bei den Gasthörerinnen und Gasthörern an den Hochschulen im Südwesten

Geschichte bleibt das beliebteste Fach

Im Wintersemester 2017/18 belegten nach Angaben des Statistischen Landesamtes insgesamt 4 111 Gasthörerinnen und -hörer an den baden-württembergischen Hochschulen Lehrveranstaltungen1. Damit stieg die Anzahl der Gasthörerinnen und -hörer im Vergleich zum Wintersemester 2016/17 um gut 7 %. Dies war der höchste Anstieg seit dem Wintersemester 2006/07. Nach der Universität Freiburg (844) meldeten die Universitäten in Stuttgart (761) und Heidelberg (596) die meisten Gasthörerinnen und -hörer. Die Anzahl der Gasthörer (2 293) überstieg, wie in den Vorjahren auch, die Anzahl der Gasthörerinnen (1 818). Der Frauenanteil lag damit bei gut 44 %.

1 938 und damit 48 % aller Gasthörerinnen und -hörer besuchten Lehrveranstaltungen in den Geisteswissenschaften. Wie in den Vorjahren, war das Fach »Geschichte« dabei mit 952 Personen mit großem Abstand am beliebtesten. Der Frauenanteil betrug hier knapp 36 %. Es folgten die Fächer »Wirtschaftswissenschaften« mit 277 (49 % Frauenanteil) und »Philosophie« mit 274 Interessierten und einem Frauenanteil von 44 %. Während im letzten Wintersemester das Fach »Evangelische Theologie und Religionslehre« mit 103 Gasthörerinnen und -hörer auf dem dritten Platz lag, belegte es sich im Wintersemester 2017/18 nur noch Platz 10 (84 Personen).

538 Gasthörerinnen und -hörer besaßen keinen deutschen Pass. Die Syrer und Syrerinnen stellten mit 129 Personen, wie bereits im Vorjahr, die stärkste Gruppe unter den Gasthörern und -hörerinnen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Während im Wintersemester 2014/15 keine syrischen Gasthörer und -hörerinnen gemeldet wurden, stieg die Anzahl im Wintersemester 2015/16 auf 36 und im Wintersemester 2016/17 dann nochmal auf 66 Personen. Gasthörerinnen und -hörer aus den Vereinigten Staaten erreichten mit 124 Personen den zweiten Platz. Mit deutlichem Abstand folgten Gasthörerinnen und -hörer aus der Schweiz (23 Personen). Der Ausländeranteil lag bei 13% und damit um 4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

69 % aller Gasthörerinnen und -hörer waren 60 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der männlichen Gasthörer betrug im Wintersemester 2017/18 gut 59 Jahre, Gasthörerinnen waren durchschnittlich drei Jahre jünger. Die älteste Gasthörerin an einer baden-württembergischen Hochschule war 92 Jahre alt und studierte an der Universität Freiburg. Die jüngste Gasthörerin war 14 Jahre und in der Fachrichtung "Biologie" eingeschrieben.

1 Das Gasthörerstudium ermöglicht die Teilnahme an einzelnen Lehrveranstaltungen der Hochschule ohne förmlichen Studierendenstatus. Eine Hochschulzugangsberechtigung (zum Beispiel Abitur) ist nicht erforderlich, wohl aber eine hinreichende Bildung oder - bei den Kunst- und Musikhochschulen - künstlerische Eignung. Die Entscheidung für eine Zulassung trifft die Hochschule. Eine Teilnahme an Prüfungen ist nicht vorgesehen. Die Gasthörergebühr pro Semester wird von den Hochschulen im Rahmen des § 17 LHGebG festgelegt.

Schaubild 1: Gasthörerinnen und -hörer in Baden-Württemberg
Schaubild 1: Gasthörerinnen und -hörer in Baden-Württemberg
Tabelle 1
Gasthörerinnen und -hörer in Baden-Württemberg im Wintersemester 2017/18
– Die 5 beliebtesten Fachrichtungen der Fächergruppe Geisteswissenschaften –
FachrichtungInsgesamtDavonAnteil Frauen
MännerFrauen
Anzahl%

Datenquelle: Gasthörerstatistik

Geschichte95260534736,4
Philosophie27415412043,8
Germanistik22811611249,1
Geisteswissenschaften
allgemein
111496255,9
Kulturwissenschaften
i.e.S.
95326366,3
Tabelle 2
Gasthörerinnen und -hörer an baden-württembergischen Hochschulen seit dem Wintersemester 2004/05 nach Geschlecht
WintersemesterGasthörer/innen
insgesamtdavonAnteil Frauen
MännerFrauen
Anzahl%

Datenquelle: Gasthörerstatistik.

2004/053.2201.7151.50546,7
2005/063.2371.8031.43444,3
2006/073.6281.9811.64745,4
2007/083.6871.9931.69445,9
2008/093.8142.0411.77346,5
2009/103.8312.0221.80947,2
2010/113.8262.0581.76846,2
2011/123.6802.0001.68045,7
2012/133.7302.0101.72046,1
2013/143.7912.0161.77546,8
2014/153.7932.1171.67644,2
2015/163.8552.1841.67143,3
2016/173.8342.1531.68143,8
2017/184.1112.2931.81844,2