:: 152/2019

Pressemitteilung 152/2019

Energiebericht kompakt 2019 veröffentlicht

Broschüre steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit

Bereits zum dritten Mal gibt das Statistische Landesamt gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft den Energiebericht kompakt heraus. Wie seine Vorgänger bietet auch der Energiebericht kompakt 2019 wieder einen Überblick zur Energieerzeugung, -verbrauch und-verwendung in Baden-Württemberg. »Der Bericht zeigt uns die langfristigen energiewirtschaftlichen Entwicklungen in einem mehrjährigen Zeitvergleich. Entsprechend wissen wir, wo genau wir uns auf dem Weg der Energiewende befinden, welche Anstrengungen noch nötig sind und wo Erfolge zu verbuchen sind. Beispielsweise ist der Endenergieverbrauch der Haushalte im Raumwärmebereich und bei der Wasseraufbereitung je 100 Quadratmeter Wohnfläche zwischen 1991 und 2017 um 26 % zurückgegangen«, so der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller.

Der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg lag 2017 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes um 1,9 % unter dem Wert des Vorjahres. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist 2017 hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % gestiegen. Damit war das gesamtwirtschaftliche Wachstum Baden-Württembergs positiv, wohingegen der Verbrauch an Primärenergie zurückgegangen ist. Dementsprechend stieg die Energieproduktivität1 im Land gegenüber dem Vorjahr um 4,8 % an und kam auf insgesamt 154,1 Indexpunkte (1991 = 100). Zwischen 1991 und 2017 ist die Energieproduktivität damit um rund 54 % gestiegen.

Der Bruttostromverbrauch erreichte im Jahr 2017 in Baden-Württemberg 72,2 Terawattstunde (TWh.) Nachdem der Stromverbrauch im Jahr 2007 seinen Höchststand (83,1 TWh) erreichte, ging er seither tendenziell zurück. So lag der Stromverbrauch 2017 im Land um 13,2 % niedriger als noch 2007. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden verbrauchten 37,6 % des Stroms, Haushaltskunden 22,6 %. Erzeugt wurden in Baden-Württemberg 2017 insgesamt 60,4 TWh Strom. Damit wurden rund 84 % des verbrauchten Stroms im Land selbst erzeugt. Die restlichen gut 16 % wurden per Saldo von anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt. Für die Stromerzeugung kamen 72,9 % konventionelle Energieträger und 27,1 % regenerative Energien zum Einsatz. Damit erreichte der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Bruttostromerzeugung einen neuen Höchststand. »Der Beitrag erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung hat sich im Land in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Allein in den letzten 5 Jahren verzeichneten sie einen Zuwachs von 18 %«, so die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner.

Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg knapp ein Drittel der Endenergie im Verkehrssektor verbraucht. Mit 95 % nimmt der Straßenverkehr davon den überwiegenden Anteil ein. Insgesamt lag der Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr 2017 bei 316,6 Petajoule. Dies sind rund 19 % mehr als noch 1990. Nach wie vor kommen in Baden-Württemberg hauptsächlich Otto- und Dieselkraftstoffe zum Einsatz (95 %). Seit Mitte der 1990er-Jahre verschob sich das Verhältnis dabei immer weiter zugunsten des Dieselkraftstoffs: Betrug der Anteil der Dieselkraftstoffe am Kraftstoffverbrauch 1990 noch rund 38 %, erreichten sie im Jahr 2017 einen Anteil von 62 %. Entgegengesetzt verlief die Entwicklung bei den Ottokraftstoffen, deren Anteil von 62 % im Jahr 1990 auf 33 % im Jahr 2017 zurückging.

Dies zeigt einen kleinen Ausschnitt der Daten und Informationen, die der Energiebericht kompakt 2019 umfasst. Weitere Angaben zu vielfältigen Energiethemen finden Sie in der aktuellen Broschüre.

1 Die Energieproduktivität ist ein Maß für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit den Energieressourcen. Sie gibt an, wie viele Einheiten des Bruttoinlandsproduktes jeweils mit einer Einheit Primärenergie erwirtschaftet werden. Je höher die volkswirtschaftliche Gesamtleistung je Einheit eingesetzter Primärenergie, desto effizienter nutzt die Volkswirtschaft die Primärenergie.