:: 217/2019

Pressemitteilung 217/2019

Baden-Württemberg verliert Einwohner gegenüber dem übrigen Bundesgebiet

Auch gegenüber den neuen Bundesländern gab es 2018 Wanderungsverluste

Die Wanderungsbilanz Baden-Württembergs wies im Jahr 2018 einen positiven Saldo von 50 900 Personen auf.1 Damit hat sich der Wanderungsgewinn, also die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen, nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Vergleich zu den Vorjahren weiter verringert. Im Jahr 2015 zogen noch rund 170 500 Menschen mehr zu als fort, in den Jahren 2016 und 2017 waren es immerhin noch 76 100 bzw. 72 100. Letztmalig niedriger als im vergangenen Jahr lag der Wanderungssaldo im Jahr 2011 mit +41 500 Personen, so das Statistische Landesamt weiter.

Die Wanderungsgewinne im vergangenen Jahr – wie auch bereits in den beiden Jahren zuvor – resultierten ausschließlich gegenüber dem Ausland (+56 700). Dagegen war der Saldo gegenüber dem übrigen Bundesgebiet negativ (−5 800) und das Minus so hoch wie seit 1997 nicht mehr. Damit hat sich die aktuelle Wanderungsbilanz in ihrer Zusammensetzung gegenüber der des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts stark verändert: Damals war der Wanderungssaldo gegenüber dem übrigen Bundesgebiet noch deutlich positiv, während gegenüber dem Ausland kaum Wanderungsgewinne erzielt wurden.

Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr Einwohner durch Abwanderung vor allem nach Bayern verloren (−4 500); außerdem war die Wanderungsbilanz vor allem gegenüber den Stadtstaaten Berlin und Hamburg negativ (−1 000 bzw. −700). Aber auch in vier der fünf neuen Bundesländer zogen per Saldo mehr Menschen fort. Lediglich gegenüber Thüringen war der Saldo Baden-Württembergs positiv. Die stärksten Nettozuströme aus dem Bundesgebiet verzeichnete der Südwesten im vergangenen Jahr gegenüber Niedersachsen (+1 400) und Nordrhein-Westfalen (+700).

1 Alle Werte im Text sind jeweils auf 100 Personen gerundet.

Schaubild 1: Wanderungssaldo der Bevölkerung in Baden-Württemberg gegenüber dem übrigen Bundesgebiet und gegenüber dem Ausland
Schaubild 1: Wanderungssaldo der Bevölkerung in Baden-Württemberg gegenüber dem übrigen Bundesgebiet und gegenüber dem Ausland
Tabelle 1
Wanderungssaldo der Bevölkerung in Baden-Württemberg seit 2000
JahrSaldo insgesamtDavon gegenüber dem …
übrigen BundesgebietAusland
Anzahl

Datenquelle: Wanderungsstatistik.

2000+37.638+26.518+11.120
2001+69.222+44.477+24.745
2002+56.117+39.276+16.841
2003+31.213+26.926+4.287
2004+20.065+22.055−1.990
2005+18.145+15.394+2.751
2006+3.930+5.673−1.743
2007+12.392+10.039+2.353
2008+4.407+12.840−8.433
2009+3.421+1.070+2.351
2010+17.275−1.604+18.879
2011+41.458+1.054+40.404
2012+65.806+1.880+63.926
2013+70.172−1.315+71.487
2014+89.606−398+90.004
2015+170.511+1.273+169.238
2016+76.108−4.388+80.496
2017+72.113−5.107+77.220
2018+50.908−5.838+56.745
Schaubild 2: Wanderungssaldo der Bevölkerung in Baden-Württemberg gegenüber den anderen Bundesländern
Schaubild 2: Wanderungssaldo der Bevölkerung in Baden-Württemberg gegenüber den anderen Bundesländern
Tabelle 2
Wanderungsverflechtung der Bevölkerung Baden-Württembergs 2018 mit den anderen Bundesländern
BundeslandZuzüge aus …Fortzüge nach …Wanderungssaldo
Anzahl

Datenquelle: Wanderungsstatistik.

Schleswig-Holstein2.7603.245−485
Hamburg2.5523.264−712
Niedersachsen9.1667.769+1.397
Bremen915843+72
Nordrhein-Westfalen19.73519.083+652
Hessen17.38117.684−303
Rheinland-Pfalz16.10416.492−388
Bayern36.61241.124−4.512
Saarland2.0241.708+316
Berlin5.6356.637−1.002
Brandenburg1.8032.042−239
Mecklenburg-Vorpommern1.2141.329−115
Sachsen4.3135.009−696
Sachsen-Anhalt1.7341.761−27
Thüringen2.4452.241+204
Übriges Bundesgebiet124.393130.231−5.838
darunter neue Bundesländer11.50912.382−873