:: 78/2020

Pressemitteilung 78/2020

Primärenergieverbrauch 2018 leicht gesunken

Erneuerbare Energien und Kernenergie legten zu

Der Primärenergieverbrauch lag 2018 in Baden-Württemberg nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes 0,5 % unter dem Vorjahreswert. Insgesamt wurden rund 1 419 Petajoule Primärenergie im Land verbraucht. Der Rückgang kann vor allem auf die gegenüber 2017 mildere Witterung sowie Fortschritte bei der Energieeffizienz zurückgeführt werden.

Verbrauchszuwächse verzeichneten 2018 die Kernenergie (+12,5 %), die erneuerbaren Energien (+6,6 %) sowie die Braunkohle (+0,4 %). Der Verbrauch der übrigen Energieträger ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. So nahm der Erdgasverbrauch um 4,6 % ab, der Verbrauch der Mineralöle um 3,3 %. Steinkohle verbuchte 2018 ein Minus von 2,1 %. Wichtigste Energieträger im Südwesten blieben mit einem Anteil von 35,8 % am Primärenergieverbrauch weiterhin die Mineralöle. Erdgas rangierte mit einem Anteil von 19,1 % an zweiter Position des Primärenergieträgermix Baden-Württembergs, gefolgt von Kernenergie mit 15,9 %. Die erneuerbaren Energieträger kamen mit rund 198 Petajoule auf einen Anteil von 13,9 % am Primärenergieverbrauch. Der Verbrauch von Steinkohle erreichte 2018 einen Anteil von 11,3 %.

Der Endenergieverbrauch im Land ist 2018 gegenüber dem Vorjahr um 0,7 % auf knapp 1 039 Petajoule gesunken. Davon verbrauchten 46,2 % private Haushalte und sonstige Kleinverbraucher. Im Vergleich zu 2017 verringerte sich deren Verbrauch um 1,2 %. Der Anteil des Verkehrssektors am Endenergieverbrauch lag bei knapp einem Drittel (32,3 %), wobei der Straßenverkehr davon mit 94 % den überwiegenden Anteil ausmachte. Die übrigen 21,5 % verbrauchten Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden.

Stromerzeugung 2018: Ein Drittel aus Kernenergie

Der Bruttostromverbrauch lag 2018 in Baden-Württemberg bei 71 402 Millionen Kilowattstunden. Das waren 1,1 % weniger als 2017. Die Bruttostromerzeugung1 ist nach vorläufigen Berechnungen 2018 gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % gestiegen. Insgesamt wurden 62 250 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit wurden gut 87 % des verbrauchten Stroms im Land selbst erzeugt. Die restlichen knapp 13 % wurden per Saldo von anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien legte gegenüber dem Vorjahr erneut zu (+4 %). Auch die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern stieg im Vergleich zu 2017 an (+2,6 %). Mit einem Anteil von 33,2 % an der Bruttostromerzeugung stand Kernenergie weiter an erster Stelle des baden-württembergischen Strommix, gefolgt von Steinkohle mit 28,3 %. Die erneuerbaren Energieträger erreichten einen Anteil von 27,4 % an der Bruttostromerzeugung. Erdgas kam auf 6,2 %. Weitere 4,9 % des Stroms wurde aus sonstigen konventionellen Energieträgern erzeugt. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas, Raffineriegas oder Pumpspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss.

1 Diese Erzeugung enthält auch Produktionsmengen der Pumpspeicher (Pumparbeit) sowie anderer Speicheranlagen.

Tabelle 1
Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg 2017 und 2018 nach Energieträgern*)
Energieträger201720181)Veränderung
2018 gegenüber 2017
Anteile
201720181)
Terajoule%

*) Die Energieverbrauchswerte enthalten teilweise Schätzungen, insbesondere bei den Energieträgern Mineralöle und Mineralölprodukte.

1) Vorläufige Ergebnisse.

2) Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Klärgas, Deponiegas, sonstige erneuerbare Energieträger.

Stand: 01.04.2020.

Datenquelle: Energiebilanzen für Baden-Württemberg.

Steinkohle164.259160.832−3.427−2,111,511,3
Braunkohle5.6445.66522+0,40,40,4
Mineralöle525.363507.827−17.536−3,336,835,8
Erdgas284.096270.995−13.102−4,619,919,1
Kernenergie200.669225.78925.120+12,514,115,9
Nettostrombezüge42.30032.947−9.353−22,13,02,3
Erneuerbare Energieträger2)185.476197.80712.331+6,613,013,9
Sonstige Energieträger18.10717.010−1.097−6,11,31,2
Insgesamt1.425.9131.418.872−7.041−0,5100100
Tabelle 2
Endenergieverbrauch in Baden-Württemberg 2017 und 2018 nach Verbrauchssektoren*)
Verbrauchssektor201720181)Veränderung
2018 gegenüber 2017
Anteile
201720181)
Terajoule%

*) Die Energieverbrauchswerte enthalten teilweise Schätzungen, insbesondere bei den Energieträgern Mineralöle und Mineralölprodukte.

1) Vorläufige Ergebnisse.

2) Einschließlich Gewinnung von Steinen und Erden.

Stand: 01.04.2020.

Datenquelle: Energiebilanzen für Baden-Württemberg.

Haushalte und sonstige Verbraucher485.990479.950−6.041−1,246,546,2
Verkehr336.233335.524−710−0,232,132,3
Bergbau und
Verarbeitendes Gewerbe2)
223.708223.175−534−0,221,421,5
Insgesamt1.045.9321.038.648−7.284−0,7100100
Tabelle 3
Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg seit 2017 und 2018 nach Energieträgern*)
Energieträger201720181)Veränderung 2018 gegen 2017Anteile
201720181)
Mill. kWh%

*) 2018 vorläufige Ergebnisse.

1) Abfall nicht biogen, Heizöl, Flüssiggas, Raffineriegas, Dieselkraftstoff, Petrolkoks, Braunkohlen, Pumpspeicher ohne natürlichen Zufluss und sonstige Energieträger.

Stand 26.03.2020.

Datenquelle: Energiestatistiken nach EnStatG, eigene Berechnungen.

Kernenergie18.39520.697+12,530,433,2
Steinkohle17.69517.588−0,629,328,3
Erdgas4.6323.833−17,27,76,2
Erneuerbare Energieträger 16.40217.059+4,027,127,4
Sonstige Energieträger1)3.3203.072−7,55,54,9
Insgesamt60.44462.250+3,0100100