:: 151/2021

Pressemitteilung 151/2021

»Energiebericht kompakt 2021« veröffentlicht

Energiedaten für Baden-Württemberg in handlichem Format

Verlässlich und geschätzt: Bereits zum vierten Mal bietet der »Energiebericht kompakt«, den das Statistische Landesamt gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft herausgibt – einen wertvollen Überblick über die langfristigen energiewirtschaftlichen Entwicklungen in Baden-Württemberg und Deutschland. »Der »Energiebericht kompakt« informiert kurz und verständlich über den Stand der Umsetzung der Energiewende. Durch ihn wissen wir, wo wir uns auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen, klimaverträglichen und wirtschaftlichen Energieversorgung befinden, welche Erfolge wir bereits verbuchen können und an welchen Stellen wir nachsteuern müssen«, sagte die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker. So hat seit Mitte der 2000er-Jahre der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg tendenziell abgenommen. »Sehr erfreulich ist, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch über die Jahre kontinuierlich zugenommen hat: seit 2009 von gut 9 % auf rund 14 % im Jahr 2019. Die Daten zeigen aber auch, dass wir in den nächsten Jahren noch große Anstrengungen vor uns haben«, fügte die Ministerin hinzu.

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes lag der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg im Jahr 2019 mit rund 1 408 Petajoule etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+0,1 %). Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 % gesunken. Damit steht eine abgeschwächte gesamtwirtschaftliche Entwicklung, einem nahezu konstant gebliebenen Verbrauch an Primärenergie gegenüber. Dementsprechend ging die Energieproduktivität1 Baden-Württembergs im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,9 Punkte auf insgesamt 158,4 Indexpunkte (1991 = 100) zurück. Gegenüber 1991 war die Energieproduktivität 2019 aber gut 58 % höher.

Im Jahr 2019 lag der Bruttostromverbrauch in Baden-Württemberg bei 72,1 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht einem Rückgang von 0,7 % gegenüber dem Vorjahr. Gut 79 % des verbrauchten Stroms wurde im Land selbst erzeugt. Die restlichen knapp 21 % wurden per saldo aus anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden verbrauchten rund 36 % des Stroms, Haushaltskunden knapp 24 %. Neben dem Verbrauch der Endverbraucher umfasst der Bruttostromverbrauch den Einsatz und Verbrauch im Umwandlungsbereich sowie die Netzverluste.

Zunehmend an Bedeutung gewonnen haben in den vergangenen Jahren auch bei der Stromerzeugung die erneuerbaren Energieträger. »Mit einem Anteil von 31 % an der Bruttostromerzeugung erreichten die erneuerbaren Energien einen neuen Höchststand und standen damit 2019 erstmals vor Steinkohle an zweiter Stelle im baden-württembergischen Strommix«, so die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers. Im Jahr 2009 war der Beitrag regenerativer Energien an der Bruttostromerzeugung mit 15 % noch deutlich geringer.

Die energiebedingten CO2-Emissionen lagen nach vorläufigen Berechnungen im Jahr 2019 bei 62,7 Millionen Tonnen. Das waren gut 4 % weniger als im Vorjahr und rund 16 % weniger als 1990. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den erheblich geringeren Einsatz von Steinkohle zur Stromerzeugung zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung um nahezu 28 %.

Weitere Angaben zur Energieerzeugung, -verbrauch und -verwendung in Baden-Württemberg, auch im nationalen Vergleich, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des »Energieberichts kompakt«.

1 Die Energieproduktivität ist ein Maß für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit den Energieressourcen. Sie gibt an, wie viele Einheiten des Bruttoinlandsproduktes jeweils mit einer Einheit Primärenergie erwirtschaftet werden. Je höher die volkswirtschaftliche Gesamtleistung je Einheit eingesetzter Primärenergie, desto effizienter nutzt die Volkswirtschaft die Primärenergie.