Pressemitteilung 296/2022
Rund 15 Kilogramm Klärschlamm-Trockenmasse je Einwohnerin und Einwohner
Zum Welttoilettentag am 19. November
In den kommunalen Kläranlagen des Landes fielen 2021 nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg insgesamt rund 228 000 Tonnen (t) Klärschlamm-Trockenmasse an.1 Wird diese Menge anteilig auf die an Kläranlagen angeschlossenen Einwohnerinnen und Einwohner umgerechnet, waren es für jede Einwohnerin und jeden Einwohner rund 15 Kilogramm Klärschlamm-Trockenmasse.2 Der entsorgte Klärschlamm hat je nach Entsorgungsweg einen unterschiedlichen Wasseranteil. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, beziehen sich die Daten daher auf seine Trockenmasse (ohne Wasseranteil).
Klärschlamm entsteht bei der biologischen Reinigung des Abwassers und ist entsorgungspflichtiger Abfall. Der Klärschlamm aus den kommunalen Kläranlagen des Landes wurde wie in den Vorjahren größtenteils verbrannt. Die Quote lag 2021 bei rund 99,4 %.3 Davon gingen knapp drei Viertel des Klärschlamms in die Mitverbrennung, zum Beispiel in Zementwerken, und etwas mehr als ein Viertel ging in Klärschlammverbrennungsanlagen (Monoverbrennung). Noch knapp 1 300 t Klärschlamm-Trockenmasse, rund 0,6 % des Klärschlamms, wurden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht und im Landschaftsbau, zum Beispiel für Rekultivierungen, stofflich verwertet. Lediglich 6 von 900 baden-württembergischen Kläranlagen beschritten 2021 diesen Entsorgungsweg.
Durchschnittlich 7 Meter Kanal je Einwohnerin und Einwohner
Im Land besteht eine umfassende Infrastruktur für die Sammlung und Reinigung des Abwassers. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, waren 2019 rund 99,5 % der Bevölkerung und die meisten Gewerbebetriebe an das kommunale Kanalnetz angeschlossen. Im ganzen Land gab es 2019 rund 80 600 Kilometer kommunale Kanäle. Die Kommunen müssen damit für jede Einwohnerin und jeden Einwohner durchschnittlich 7 m Kanal warten und instand halten.
Die rund 900 kommunalen Kläranlagen reinigten 2019 insgesamt rund 1 500 Millionen (Mill.) Kubikmeter Abwasser4, darunter rund 580 Mill. Kubikmeter aus Haushalten und Gewerbe- und Industriebetrieben. Im weitaus überwiegenden Teil des Abwassers werden Stickstoff- und Phosphorverbindungen zusätzlich zur organischen Schadstofffracht entfernt. Mittlerweile sind 25 Kläranlagen5 um Verfahren erweitert worden, die Mikroschadstoffe wie zum Beispiel Arzneimittel aus dem Abwasser entfernen.