:: 306/2022

Pressemitteilung 306/2022

36 Gewässerverunreinigungen durch Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen

Unfälle ereigneten sich überwiegend im Straßenverkehr

2021 wurden insgesamt 211 Unfälle gemeldet, die sich beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder bei deren Beförderung in Baden-Württemberg ereigneten. Wie das Statistische Landesamt dazu mitteilt, kam es bei 36 dieser Unfälle zur Verunreinigung eines Oberflächengewässers, die bei 2 Unfällen ein Fischsterben auslöste. Bei 5 Unfällen wurde das Grundwasser verunreinigt. Die Wasserbehörden des Landes meldeten zudem rund 150 Verunreinigungen des Erdreichs und 40 Verunreinigungen der öffentlichen Kanalisation.1

Überwiegend – bei 9 von 10 aller Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen – wurden Mineralölprodukte freigesetzt, daneben Stoffe landwirtschaftlicher Herkunft wie zum Beispiel Gülle sowie weitere wassergefährdende Stoffe. Als wassergefährdend werden Stoffe bezeichnet, die geeignet sind, die Wasserbeschaffenheit nachteilig zu verändern; sie werden entsprechend ihrer Eigenschaften als allgemein, schwach, deutlich oder stark wassergefährdend eingestuft. 2021 handelte es sich bei drei Viertel aller Unfälle um Unfälle mit deutlich wassergefährdenden Stoffen2.

Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe lag der Unfallschwerpunkt mit 139 von 142 gemeldeten Unfällen im Straßenverkehr.3 Davon entfiel nur ein Teil der Unfälle – rund 50 Unfälle – auf die eigentliche Beförderung wassergefährdender Stoffe in zum Beispiel Tankfahrzeugen.4 Bei der Mehrzahl der Wassergefährdungen – rund 90 Unfälle – wurde ausschließlich ein Betriebsmitteltank des Fahrzeugs beschädigt und Betriebsmittel wie Kraftstoffe oder Hydrauliköle traten in die Umwelt aus.

Ein Drittel aller gemeldeten Unfälle (69) ist beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen passiert. Die insgesamt freigesetzte Schadstoffmenge war hierbei jedoch höher als bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe, da großvolumige Anlagen wie private und gewerbliche Heizölverbraucheranlagen oder Tankstellen von Schäden betroffen sein können. Im Land traten 2021 beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen unfallbedingt insgesamt rund 60 Kubikmeter und bei der Beförderung rund 40 Kubikmeter dieser Stoffe in die Umwelt aus. Der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen umfasst zum Beispiel das Lagern, Abfüllen, Behandeln und Verwenden dieser Stoffe.

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1 Bei den Unfallfolgen sind Mehrfachnennungen enthalten.

2 Wassergefährdungsklasse 2.

3 Zusammen drei Unfälle im Bahn-, Schiffs- und Flugverkehr.

4 Einschließlich 6 Unfälle, bei denen sowohl der beförderte Stoff als auch ein Betriebsmittel freigesetzt wurden.