Im 1. Quartal 2023 exportierten die baden-württembergischen Unternehmen Waren im Gesamtwert von rund 66 Milliarden (Mrd.) Euro. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik mitteilt, entsprach dies einem Plus von 4,9 Mrd. Euro oder 8,0 % gegenüber dem Anfangsquartal 2022.

Mit einem Zuwachs von 1,1 % auf 59,7 Mrd. Euro stiegen die ausländischen Importe in den Südwesten im Zeitraum Januar bis März 2023 verglichen zum entsprechenden Vorjahreszeitraum wertmäßig ebenfalls an, allerdings weniger stark als die Ausfuhren.

In der Rangfolge der wichtigsten Abnahmeländer des Südwestens behaupteten die Vereinigten Staaten mit einem Warenwert von 9,2 Mrd. Euro (+12,8 % zum Vorjahresquartal) im 1. Quartal 2023 den Spitzenplatz aus dem vergangenen Gesamtjahr. Dahinter auf den Plätzen 2, 3 und 4 folgten die Schweiz und Frankreich mit jeweils rund 5 Mrd. Euro (−2,3 % bzw. +13,2 %) sowie Italien mit 4,9 Mrd. Euro (+55,3 %). Nachdem China im Gesamtjahr 2022 gegenüber 2021 durch einen Nachfragerückgang bereits um eine Position hinter die Schweiz auf den 3. Platz der wichtigsten Exportpartner Baden-Württembergs zurückgefallen war, hat sich die Entwicklung im 1. Quartal 2023 verschärft: Die baden-württembergischen Ausfuhren in die Volksrepublik sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 % auf 4,7 Mrd. Euro. Die Zeitspanne Januar bis März 2023 schloss China damit nur auf Platz 5 der bedeutendsten Zielländer von Südwest-Waren ab (1. Quartal 2022: Platz 2). Unter den wichtigsten Zielländern verzeichnete neben den Vereinigten Staaten, Frankreich und Italien nur Belgien auf Platz 10 eine zweistellige Zuwachsrate zum Vorjahresquartal (+18,8 %).

Infolge des seit Februar 2022 andauernden Krieges in der Ukraine verringerte sich der Wert der baden-württembergischen Ausfuhren in die Russische Föderation im 1. Quartal 2023 um 47,8 % gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode und hielt damit ungefähr das Niveau des Gesamtjahres 2022.

Export und Import vom Fahrzeugbau dominiert

Wie im Gesamtjahr 2022 verzeichnete der Südwesten als ausgeprägter Industriestandort auch im 1. Quartal 2023 das höchste Exportvolumen typischerweise mit Gütern des Fahrzeugbaus. So wurden »Kraftwagen und Kraftwagenteile« im Wert von 14,4 Mrd. Euro ins Ausland exportiert (+6,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Dahinter folgten die ebenfalls exportstarken Gütergruppen »Maschinen« und »Pharmazeutische Erzeugnisse«, deren Ausfuhrwerte um 14,2 % bzw. 4,4 % stiegen. Zusammen stellten die drei genannten Gütergruppen über die Hälfte (54,6 %) des baden-württembergischen Gesamtexports. Im Bereich der Energieausfuhren setzte sich der auffällige, aber vorrangig preisbedingte Zuwachs von 2022 im 1. Jahresviertel 2023 nicht fort. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fielen die Exporte elektrischen Stroms mit 48,2 % im Wert um fast die Hälfte auf 971,4 Millionen Euro.

Analog zum Export erzielten »Kraftwagen und Kraftwagenteile« im 1. Quartal 2023 auch beim Import den höchsten Wert. Hier gab es gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 14,9 % auf 7,2 Mrd. Euro. Auf Platz 2 folgten »Chemische Erzeugnisse«, allerdings mit einem enormen Minus des Importwertes von fast einem Drittel (−30,2 %). Zum Vergleich: Im entsprechenden Zeitraum des vergangenen Jahres waren »Chemische Erzeugnisse« mit Abstand die gefragteste Importware aus dem Ausland. Die Gütergruppe »Maschinen« reihte sich mit einem wertmäßigen Anstieg von 5,9 % zum Vorjahresquartal auf Platz 3 ein.