:: 165/2023

Pressemitteilung 165/2023

Atypische Beschäftigung: Ein Fünftel der Erwerbstätigen betroffen

Über zwei Drittel waren Frauen

Im Jahr 2022 sind in Baden-Württemberg 21,5 % der rund 5,22 Millionen (Mill.) Kernerwerbstätigen in ihrer Haupttätigkeit atypisch beschäftigt gewesen. Wie das Statistische Landesamt in Stuttgart auf Basis von Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 mitteilt, waren das etwa 1,12 Mill. Personen. Die amtliche Statistik unterscheidet zwischen Normalarbeitsverhältnissen und atypisch Beschäftigten. Zu den atypisch Beschäftigten zählen Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Arbeitsstunden je Woche, befristet oder geringfügig Beschäftigte sowie Angestellte bei Zeitarbeitsfirmen.

69,2 % der atypisch Beschäftigten in Baden-Württemberg waren Frauen. Während mit 32,0 % mehr als jede dritte erwerbstätige Frau einer atypischen Beschäftigung nachging, war es bei den Männern mit 12,4 % nur gut jeder achte Erwerbstätige. Der überdurchschnittlich hohe Anteil von Frauen in atypischer Beschäftigung ist vor allem auf einen hohen Anteil an Teilzeitarbeit zurückzuführen: 24,2 % der erwerbstätigen Frauen arbeiteten in einem Teilzeitbeschäftigungsverhältnis mit bis zu 20 Wochenstunden. Bei den Männern lag dieser Anteil bei 3,0 %. Auch waren erwerbstätige Frauen mit einem Anteil von 7,6 % häufiger geringfügig beschäftigt (z. B. sog. Minijobs) als Männer mit 1,8 %.

Erheblich mehr Männer in Normalarbeitsverhältnissen

In einem Normalarbeitsverhältnis waren im Jahr 2022 insgesamt 3,69 Mill. Erwerbstätige und damit 70,8 % aller Kernerwerbstätigen in Baden-Württemberg tätig. Beschäftigte in Normalarbeitsverhältnissen üben eine unbefristete Tätigkeit mit über 20 Wochenstunden aus, die direkt für den Arbeitgeber erbracht wird. Von den erwerbstätigen Männern befanden sich 78,1 % (2,18 Mill. Personen) in einem Normalarbeitsverhältnis. Bei den erwerbstätigen Frauen waren es 62,4 % (1,51 Mill. Personen).

Männer waren fast doppelt so häufig selbstständig wie Frauen

Der Anteil der Selbstständigen (390 000 Personen) an den Kernerwerbstätigen lag in Baden-Württemberg im Jahr 2022 bei 7,5 %. Auch hier gab es Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Mit 263 000 (9,4 %) waren fast doppelt so viele Männer selbstständig wie Frauen (127 000; 5,2 %).

Schaubild 1: Kernerwerbstätige in Baden-Württemberg 2022 nach Erwerbsform und Geschlecht
Schaubild 1: Kernerwerbstätige in Baden-Württemberg 2022 nach Erwerbsform und Geschlecht
Tabelle 1
Kernerwerbstätige in Baden-Württemberg 2022 nach Geschlecht und Erwerbsform*)
MerkmalInsge­samtMännerFrauen
1.000%1.000%1.000%

*) Erwerbstätige im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, ohne Personen in Bildung, Ausbildung oder im freiwilligen Wehr-/Bundesfreiwilligendienst.

1) Einschließlich mithelfende Familienangehörige, die in der Tabelle nicht gesondert ausgewiesen sind.

2) Angaben lassen sich nicht zur Gesamtzahl der atypisch Beschäftigten aufsummieren, da sich die Gruppen überschneiden.

Datenquelle: Mikrozensus Erstergebnis 2022 – Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten.

Insgesamt1)5.2211002.7931002.428100
Selbstständige3907,52639,41275,2
darunter
Solo-Selbstständige1703,3973,5733,0
abhängig Beschäftigte4.82092,32.52790,52.29394,4
Normalarbeitnehmer/-innen3.69670,82.18178,11.51662,4
darunter
Teilzeitbeschäftigte über 20 Wochenstunden62612,0923,353322,0
atypisch Beschäftigte1.12321,534612,477832,0
und zwar2)
befristet Beschäftigte3606,91866,71747,2
Teilzeitbeschäftigte bis zu 20 Wochenstunden67112,8843,058724,2
geringfügig Beschäftigte2334,5491,81847,6
Zeitarbeitnehmer/-innen1723,3943,4783,2