:: 84/2024

Pressemitteilung 84/2024

Steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen

Zuwachs an Gymnasien gebremst

Nach den vorläufigen Ergebnissen der amtlichen Schulstatistik des Statistischen Landesamtes besuchen im aktuellen Schuljahr 2023/24 in Baden-Württemberg knapp 1 027 000 Schülerinnen und Schüler eine öffentliche allgemeinbildende Schule. Die Marke von einer Million Schülerinnen und Schülern wurde damit zum zweiten Mal in Folge überschritten. Der Trend zu einem Anstieg der Schülerinnen- und Schülerzahlen, der im Schuljahr 2020/21 einsetzte, hat sich damit weiter fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Zuwachs von 1,5 %.

Die Zunahme ist in den meisten Schularten zu beobachten. Den größten relativen Zuwachs verzeichnen mit einem Plus von etwa 3,3 % die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, an denen überwiegend Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot unterrichtet werden. So werden in diesem Schuljahr ca. 38 100 Schülerinnen und Schüler dort unterrichtet. An den Grundschulen1 erhöht sich die Zahl an Schülerinnen- und Schülern ähnlich wie im Vorjahr um ca. 3,0 % auf etwa 394 200. Die Gemeinschaftsschulen2 verzeichnen dieses Jahr eine geringere Steigerung von 1,3 % auf etwa 90 400 Schülerinnen und Schüler. Bei den Realschulen ist mit einer Zunahme von 0,7 % auf knapp 194 600 ein ähnlich geringer Zuwachs wie im Vorjahr zu beobachten. Die drei Schulen besonderer Art verzeichnen mit einer Zunahme von 2,0 % und einer Zahl von 4 175 Schülerinnen und Schülern ebenfalls ein ähnliches Wachstum wie im vergangenen Jahr.

Bei den Gymnasien hingegen verlangsamte sich das Wachstum deutlich: Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien im Schuljahr 2022/23 noch um 1,4 % stieg, ist in diesem Schuljahr nur ein minimaler Zuwachs von 0,2 % auf knapp 264 700 Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen. Eine Ausnahme vom steigenden Trend bilden die Werkreal-/Hauptschulen mit ca. 40 400 Schülerinnen und Schülern, was einer Abnahme von etwa 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit setzt sich der Negativtrend, der im vergangenen Jahr unterbrochen war, bei dieser Schulart wieder fort.

Bei Betrachtung der Verteilung auf die weiterführenden Schularten ergeben sich im Schuljahr 2023/24 folgende Anteile: Von allen Schülerinnen und Schülern, die auf eine weiterführende Schule gehen, besuchen etwa 44,5 % ein Gymnasium, ca. 32,7 % eine Realschule, etwa 6,8 % eine Werkreal-/Hauptschule und rund 15,2 % eine Gemeinschaftsschule. Damit ist die Verteilung der Schülerschaft an den weiterführenden Schulen sehr ähnlich wie im vorherigen Schuljahr. Die beliebteste weiterführende Schulart ist, trotz der relativ geringen Zunahme an Schülerinnen und Schülern, noch immer das Gymnasium.

Insgesamt spielt für die dargestellte Zunahme der Zuzug geflüchteter Menschen aus der Ukraine eine wichtige Rolle. Daher lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beurteilen, ob der Zuwachs an den meisten Schularten eine dauerhafte Entwicklung oder nur ein temporäres Phänomen ist.

1 Einschließlich Grundschulen im Verbund.

2 Sekundarstufe I und Sekundarstufe II.

Tabelle 1
Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 1985/86 nach Schularten (ohne 2. Bildungsweg)
SchuljahrInsge­samtGrund­schulen1)Werk­real-/Haupt­schulen2)Real­schulenGym­nasienGemein­schafts­schulen Sekun­dar­stufe IGemein­schafts­schulen Sekun­dar­stufe IISchulen beson­derer Art3)Sonder­päda­gogische Bil­dungs- und Bera­tungs­zentren4)

1) Ab 2012/13: Einschließlich Grundschulen, die im Verbund geführt werden.

2) Vor 2010/11: Hauptschulen.

3) Einschließlich schulartunabhängige Orientierungsstufe bis Schuljahr 2017/18.

4) Vor 2015/16: Sonderschulen.

5) Vorläufige Zahlen.

Datenquelle: Amtliche Schulstatistik.

1985/861.034.223344.167201.707195.894245.9999.79236.664
1986/87995.767347.149190.002183.658230.8928.86335.203
1987/88970.807355.340179.151173.475219.9218.65034.270
1988/89961.416368.378173.834166.789212.5496.10533.761
1989/90969.110385.230172.049163.667208.6515.61633.897
1990/91995.871402.088177.209166.090210.1465.39134.947
1991/921.015.193408.741181.244169.349214.7565.17735.926
1992/931.042.185417.704186.472175.161220.5335.08537.230
1993/941.070.259427.750192.278181.149225.8025.09838.182
1994/951.098.396441.471197.502186.225229.3115.09038.797
1995/961.130.285456.628203.899191.833233.8064.47839.641
1996/971.156.154469.579205.435197.455239.2344.51939.932
1997/981.178.704480.237205.243202.345246.4074.42940.043
1998/991.191.247481.281204.473207.414253.6174.30840.154
1999/001.204.367479.564206.246213.802260.2004.32540.230
2000/011.210.179471.596207.836220.065265.9494.32240.411
2001/021.215.289457.596211.331227.654273.0254.29041.393
2002/031.218.476448.647211.975232.738278.6654.46041.991
2003/041.223.563446.596208.678236.656284.8324.53942.262
2004/051.219.922444.470201.144236.631291.4814.57841.618
2005/061.212.792444.937190.295233.696298.0114.67541.178
2006/071.199.698440.228178.734233.485302.0604.79540.396
2007/081.181.748427.822168.515233.030307.8584.65939.864
2008/091.158.075411.583157.984234.338310.2144.55639.400
2009/101.135.504395.724151.375233.964311.0404.62338.778
2010/111.112.138379.434146.765231.946311.4174.68137.895
2011/121.092.153368.252141.528231.181309.0444.72337.425
2012/131.057.346362.504136.407229.633285.0602.0264.65637.060
2013/141.038.264358.618122.340224.569283.1078.4554.56536.610
2014/151.026.382359.505109.624216.713279.31020.0354.45136.744
2015/161.013.233361.99395.607209.566273.23035.1134.43133.293
2016/171.010.185368.48479.806203.845269.55050.6204.53033.350
2017/181.000.567369.64364.161199.097265.72563.9564.50233.483
2018/19994.444368.35353.073198.357261.87974.263844.11434.321
2019/20990.209369.99045.040196.558258.77280.2032244.00535.417
2020/21985.724368.62541.506192.766259.82682.6693873.91936.026
2021/22986.688369.96839.932191.172260.18684.2846703.99836.478
2022/231.011.457382.71641.163193.188264.08088.3349454.09536.936
2023/245)1.026.683394.22140.472194.581264.69089.2211.1784.17538.145
Schaubild 1: Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 1985/86 nach Schularten (ohne 2. Bildungsweg)
Schaubild 1: Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 1985/86 nach Schularten (ohne 2. Bildungsweg)
Tabelle 2
Veränderung der Zahl der Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg im Schuljahr 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr
Schulart / BildungsgangSchülerinnen und SchülerVeränderung
Schuljahr 2023/241)Schuljahr 2022/23
Anzahl%

1) Vorläufige Zahlen.

2) Einschließlich Grundschulen, die im Verbund geführt werden.

Datenquelle: Amtliche Schulstatistik.

Grundschulen2)394.221382.716+3,0
Werkreal-/Hauptschulen40.47241.163−1,7
Realschulen194.581193.188+0,7
Gymnasien264.690264.080+0,2
Gemeinschaftsschulen Sekundarstufe I89.22188.334+1,0
Gemeinschaftsschulen Sekundarstufe II1.178945+24,7
Schulen besonderer Art4.1754.095+2,0
Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren38.14536.936+3,3
darunter
Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen
18.06717.725+1,9
Insgesamt1.026.6831.011.457+1,5