:: 1/2006

Herr Manzke, langjähriger Redakteur für das Statistische Monatsheft, geht in den Ruhestand

Er zog die Fäden im Hintergrund! Hat Texte korrigiert, wobei er in Rechtschreibung fit ist wie kein anderer. Die neue Rechtschreibung hat ihm zwar so ab und zu ein Schimpfwort entlockt, aber geschafft hat sie ihn nie. Schaubilder wurden von ihm für die grafische Weiterverarbeitung vorbereitet und Textumbrüche überarbeitet.

Die Rede ist von Herrn Jürgen Manzke. Seit 1973 Mitarbeiter im Veröffentlichungsreferat des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg und seit über 12 Jahren mit der Bearbeitung des Statistischen Monatshefts betraut. Das heißt, ca.150 Monatshefte gingen über seinen Schreibtisch, in der Regel drei Ausgaben gleichzeitig. Und Herr Manzke behielt, dank seiner vorbildlichen Ordnung, immer den Überblick.

Schon etliche Chefs hat er kommen und wieder gehen sehen, auch schon einige Namenswechsel unserer Monatszeitschrift erlebt, Layoutänderungen mitbetreut…kurz, Herr Manzke ist in all den Jahren eng mit dem Monatsheft verbunden. Diese »Institution« geht nun zum Jahreswechsel in den Ruhestand! Und das gerade jetzt, da wieder Neuerungen anstehen. Wie Sie sehen können, erscheint das Monatsheft ab dieser Ausgabe in Farbe. Natürlich war auch hier Herr Manzke mit Rat und Tat an der Entwicklung und der Umsetzung beteiligt.

Wir lassen ihn ungern ziehen! Auf der anderen Seite wissen wir natürlich auch, dass Herr Manzke seit Jahren gesundheitlich angeschlagen ist, und mit einem lachenden Auge freuen wir uns für ihn, dass er nun seinen wirklich wohlverdienten Ruhestand genießen darf. Und genau das wünschen wir ihm auch: dass Herr Manzke die neu gewonnene Freiheit genießen kann, um seine Hobbys zu pflegen, Spaziergänge zu machen und einfach das tun kann, was ihm gerade Freude bereitet.

Ein herzliches Dankeschön für die in all den Jahren so zuverlässig geleistete Arbeit. Denn außer dem Monatsheft gingen noch viele andere Veröffentlichungen über seinen Schreibtisch, wie zum Beispiel seinerzeit die Kreisbeschreibungen, Volkszählungsbände, Regionenhefte und in neuerer Zeit Statistische Analysen und so manche knifflige Sonderveröffentlichung. Und das alles neben seiner langjährigen Tätigkeit als Personalrat, die er mindestens genauso ernst nahm und mit viel Einsatz ausfüllte.

Wie schaut Herr Manzke selbst auf die langen Dienstjahre zurück? Was erhofft er sich von dem neuen Lebensabschnitt? Wir haben ihn gefragt:

Herr Manzke, was werden Sie vermissen, wenn Sie bald im Ruhestand sein werden?

Vermissen werde ich natürlich die rührige Betriebsamkeit, die ein Redakteur nun mal braucht wie die Luft zum Atmen. Ebenso aber auch den Kreis der Kolleginnen und Kollegen. Abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen herrschte eigentlich immer ein vertrautes Verhältnis zwischen uns. Das wird mir sicher fehlen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in der langen Dienstzeit?

Ach, wissen Sie, in 33 Dienstjahren hat man selbstverständlich viele schöne Erlebnisse. Aber ein Höhepunkt war für mich zweifelsohne, dass mir im Mai 1993 die Redaktion des Statistischen Monatsheftes angetragen wurde. Das empfand ich als große Anerkennung für meine bis dahin geleistete Arbeit. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mit Freuden zugesagt.

Worüber haben Sie herzlich lachen müssen?

Das war ein Lapsus im Rahmen einer Werbeaktion im März 1982, für die ich damals auch zuständig war. Wenige Tage nach dem Versand erhielten wir Post vom damaligen Landesrabbiner Joel Berger mit dem beigefügten Adressaufkleber des StaLa: »Herrn Landesraboher Joel Berger« Herr Berger schrieb uns: »Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe schon erlebt, daß jemand einen Tipp-Fehler begeht, vielleicht auch 2; aber dass jemand so geistreich daneben »tippt«, ist noch nicht vorgekommen. (Zur Aufklärung: In der volkstümlich-jiddischen Sprache heißt »Boher« oder »Bocher« = Rabbinatsschüler!). Dies war auch statistisch gesehen eine einmalige Glanzleistung! Ich darf Sie dazu von Herzen beglückwünschen. Ihr »Landesrabboher« Joel Berger.«

Uns war der Vorgang natürlich äußerst peinlich. Aber dann konnten wir – wohl wissend, dass die Schreibdame sich wirklich nur vertippt hatte – doch herzlich über die humorvolle Reaktion des Landesrabbiners lachen. Ich bin seit damals Fan von Joel Berger.

Was hat Sie besonders geärgert?

Ungerechte und unwürdige Behandlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Vorgesetzte. So etwas lässt sich leider nirgends ganz abstellen, auch bei uns nicht. Aber ich bin froh, dass ich als Personalrat wenigstens mithelfen konnte, in dem einen oder anderen Fall den Schaden zu begrenzen.

Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten?

Morgends nicht aufstehen zu müssen, sondern zu dürfen – und nach der Zeitungslektüre dann das zu tun, was einem gerade Spaß macht. Wiener Klassik und italienische Oper werden da einen genauso festen Platz finden wie Wanderungen im Schwäbischen Wald. Und ab und zu schau ich dann auch gerne wieder ins Monatsheft.

Ihre Aufgaben im Zusammenhang mit dem Monatsheft wird jetzt Herr Hönnl übernehmen, was geben Sie Ihm als Rat mit?

Zunächst einmal wünsche ich ihm in seiner neuen Aufgabe etwas mehr Gelassenheit, als ich sie manchmal hatte. Das bedeutet aber keinesfalls »die Zügel schleifen lassen«. Die muss er trotzdem fest in der Hand haben, sei es in der Zusammenarbeit mit der Schriftleitung, sei es im Dialog mit den Autoren. Dazu gehört eine absolute persönliche Pünktlichkeit im Umgang mit den anfallenden Arbeiten. Matthias Hönnl wird das sehr schnell im Griff haben. Ich wünsche ihm dazu von Herzen besten Erfolg!

Vielen Dank!

Wir werden Sie vermissen und sicher manchmal denken: »Ach, könnte ich jetzt doch schnell Herrn Manzke fragen!« – Wir hoffen, dass Sie dem Amt verbunden bleiben, die Entwicklung des Monatshefts können Sie weiter verfolgen, da Sie zum Abschied ein Gratis-Abo erhalten. Und wenn Ihnen im Monatsheft künftig etwas nicht gefällt, greifen Sie zum Hörer!