:: 9/2009

Das Internet gehört für viele Baden-Württemberger zum Alltag

Das Internet prägt die Entwicklung weiter Teile unserer Gesellschaft und ist mittlerweile für viele Menschen in Baden-Württemberg nicht mehr wegzudenken. Die Ergebnisse der europaweiten Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten zeigen, dass bereits 8 von 10 Personen im Land schon einmal das Internet genutzt haben. Zwei Drittel der Internetnutzer in Baden-Württemberg gehen sogar fast täglich online. Der häufigste Ort der Internetnutzung ist dabei die eigene Wohnung. Das Internet wird vor allem als Kommunikationsplattform und zur Suche von Produktinformationen, aber auch zum Bestellen von Waren und Dienstleistungen verwendet. Bücher, Magazine und Zeitungen waren die Produkte, die am häufigsten im Internet bestellt worden sind. Fast 9 von 10 Haushalten nutzten 2008 das Internet zum Senden und Empfangen von E-Mails.

4,7 Mill. Baden-Württemberger sind täglich online, vor allem jüngere Menschen

Rund 7,5 Mill. oder 78 % der rund 9,6 Mill. Baden-Württemberger, die 10 Jahre oder älter sind, haben schon einmal das Internet genutzt. Nach wie vor bedienen sich eher die jüngeren Menschen des Internets. Im Jahr 2008 waren in der Altersstufe der 10- bis 24-Jährigen fast 98 % der Menschen schon einmal online. Von den 25- bis 44-Jährigen hatten 92 % schon einmal das Internet genutzt und die Personen in der Altersstufe der 45- bis 64-Jährigen zu 77 %. Dagegen war nur knapp ein Drittel der Bevölkerung ab 65 Jahren (31 %) schon einmal online.

Im 1. Quartal 2008 nutzten rund 74 % der 10-Jährigen und älteren Baden-Württemberger das Internet. Hiervon gaben fast 65 % an, in den letzten Monaten durchschnittlich jeden Tag oder fast jeden Tag »online gegangen« zu sein. Ein Jahr zuvor waren es 63 % (bundesweit waren im 1. Quartal 2008 66 % [35 Mill.] der Internetnutzer fast täglich online). Jede 4. Person war im Südwesten in den letzten 3 Monaten mindestens einmal in der Woche im Internet. Mindestens einmal im Monat oder seltener war jeder 9. Baden-Württemberger online. Dies entspricht dem bundesweiten Durchschnitt.

Häufigster Ort der Internetnutzung ist die eigene Wohnung

Als häufigsten Ort der Internetnutzung, bezogen auf das 1. Quartal 2008, gaben die 7,2 Mill. »Onliner« im Land mit 92 % die eigenen vier Wände an (Bundesdurchschnitt rund 93 %). Knapp 37 % der baden-württembergischen, wie auch der bundesweiten »Onliner« nutzten 2008 das Internet am Arbeitsplatz. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier der Anteil um fast 3 Prozentpunkte zurückgegangen.

Jeder 5. Internetnutzer in Baden-Württemberg ging im 1. Quartal 2008 in der Wohnung einer anderen Person und fast jeder 7. »Onliner« am Ort der Ausbildung ins Internet. Das Internet im Hotel, am Flughafen oder im Internetcafé nutzte jede 9. Person.

Internet wird vor allem als Kommunikationsplattform genutzt

Im Jahr 2008 gaben fast 9 von 10 Internetnutzern im Südwesten an, das Internet zum Senden und Empfangen von E-Mails zu nutzen. An zweiter Stelle folgten mit 84 % die Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen. Jeder 2. Internetnutzer nahm zudem Reisedienstleistungen, wie zum Beispiel die Buchung von Fahrkarten, in Anspruch. Informationen zu Gesundheitsthemen wurden von 48 % der Nutzer im Internet gesucht. 40 % der »Onliner« gaben an, das Internet zum Chatten und für Besuche in Foren zu verwenden. Von weiteren rund 40 % wurde das Internet auch zu Lern- und Bildungszwecken verwendet. Bildungsangebote wurden von jedem Dritten genutzt und jeder Fünfte suchte im Internet eine neue Arbeitsstelle.

Bücher, Magazine und Zeitungen am häufigsten online bestellt

Im Zeitalter des Internets werden Onlinebestellungen bei den Menschen immer beliebter. Im Jahr 2008 gaben 58 % der Baden-Württemberger an, schon einmal eine Onlinebestellung aufgegeben zu haben. Im Jahr 2007 waren es 54 %.

Zu den am häufigsten in Onlineshops gekauften Waren gehörten im Jahr 2008 Bücher, Magazine und Zeitungen. Diese wurden von einem Drittel der privaten Internetnutzer im Jahr 2008 online bestellt. An zweiter Stelle standen 2008 Kleidung und Sportartikel, gefolgt von den Gebrauchsgütern wie zum Beispiel Möbel, Spielzeug, Geschirr oder sonstige Einrichtungsgegenstände. Diese Waren wurden von jeweils rund 30 % der Internetnutzer in Onlineshops gekauft.

Tickets für Reisen, Unterkünfte sowie Bahn- und Flugtickets wurde 2008 von fast jedem 4. »Onliner« im Internet gebucht. Jeder 5. Internetnutzer bestellte zudem Eintrittskarten für Veranstaltungen online. Filme und Musik sowie Elektronikartikel wurden von jeweils jedem 5. Internetnutzer online gekauft. Jeder 9. private Internetnutzer hat online Computer-Hardware gekauft. Onlinebestellungen von Lebensmitteln (8 %) und Aktien, Versicherungen und andere Finanzdienstleistungen (6 %) sind hingegen noch nicht so verbreitet. Die Bestellungen von Lebensmitteln im Internet sind jedoch im Vergleich zum Jahr 2007 um 2 Prozentpunkte gestiegen.

7 von 10 Haushalten mit Internetzugang zu Hause

Von den knapp 5 Mill. Privathaushalten verfügten 2008 in Baden-Württemberg rund 71 % über einen Internetzugang zu Hause; der Bundesdurchschnitt lag mit 69 % etwas niedriger. Im Bundesländervergleich lag Baden-Württemberg gemeinsam mit Niedersachsen an zweiter Stelle. Lediglich in Berlin (74 %) waren die Haushalte etwas häufiger mit einem Internetzugang in den eigenen vier Wänden ausgestattet. Im Durchschnitt verfügten die Haushalte der Länder des früheren Bundesgebietes zu 70 % über einen Internetzugang zu Hause, während die Haushalte der neuen Länder mit Berlin-Ost zu 62 % mit einem Internetzugang aufgestattet waren.

Um ins Internet zu gehen, verwendeten fast 83 % der Haushalte im Land mit eigenem Internetzugang einen stationären Computer. Mehr als die Hälfte dieser Haushalte nutzte auch die Möglichkeit mit einem tragbaren Computer (Laptop, Notebook) oder einem Handheld-Computer (Palmtop, PDA) online zu gehen. Das Handy wurde von jedem 5. Haushalt verwendet um im Internet zu surfen.

Häufigster Grund für keinen Internetzugang ist fehlender Bedarf

Rund 29 % aller baden-württembergischen Haushalte hatten im Jahr 2008 keinen Internetzugang in der eigenen Wohnung. Die Gründe hierzu sind vielfältig. Die Hälfte dieser Haushalte nannte fehlenden Bedarf als Grund. Bundesweit waren es sogar zwei Drittel der Offline-Haushalte, die in den eigenen vier Wänden keinen Internetzugang benötigten.

Jeder 3. Offline-Haushalt in Baden-Württemberg wie auch im gesamten Bundesgebiet gab an, aufgrund von unzureichenden Kenntnissen keinen Internetzugang zu haben. Ebenfalls jeder 3. Haushalt im Land nannte zu hohe Nutzungskosten für den Internetzugang als Begründung. Bundesweit teilen 3 von 10 Haushalten diese Meinung. Weitere Gründe, die 2008 gegen einen Internetzugang in den eigenen vier Wänden sprachen, waren bei jeweils einem Drittel der Offline-Haushalte zu hohe Anschaffungskosten und die Möglichkeit von einem anderen Ort auf das Internet zugreifen zu können. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre hatten 17 % der Haushalte im Südwesten. Bundesweit waren es 15 %.