:: 12/2009

Statistisches Monatsheft Dezember 2009

Lehramtsstudierende in Baden-Württemberg

Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Entwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung für den allgemeinbildenden Schuldienst in Baden-Württemberg seit Mitte der 70er-Jahre. Die Daten zur Lehrerinnen- und Lehrerausbildung werden in Verbindung gebracht mit der Entwicklung der Schülerinnen- und Schülerzahlen, die zwar nur einen, aber einen bedeutsamen Faktor unter mehreren in der Bedarfskalkulation für Lehrkräfte an Schulen bildet. Nach ähnlichen Verläufen der zahlenmäßigen Entwicklung der Lehramtsstudierenden- und Schülerinnen- und Schülerzahlen zeigen sich ab 1987/88 stark abweichende und gegenläufige Entwicklungslinien. Abnehmenden Schülerinnen- und Schülerzahlen stehen inzwischen tendenziell steigende Lehramtsstudierendenzahlen gegenüber.

Schon vor 10 Jahren hat der Anteil an weiblichen Lehramtsstudierenden die Zwei-Drittel-Marke überstiegen und liegt inzwischen bei 72 %. Die Beliebtheit des Lehramtsstudiums an Universitäten ist fortwährend hoch, während die Studierendenzahlen an den Pädagogischen Hochschulen in den letzten Jahren wieder zurückgehen.

Der demografische Wandel

Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der Erwerbspersonenzahl in Baden-Württemberg

Die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung und deren Altersstruktur hat Folgen für praktisch alle gesellschaftlichen Bereiche. Neben den Konsequenzen für die Kinderbetreuung und den Bildungsbereich, das Gesundheitswesen und die Rentenversicherung stehen auch die Auswirkungen für die Erwerbspersonenzahl und -struktur im Blickpunkt des Interesses. Je nachdem, ob künftig ein steigendes oder sinkendes Arbeitskräfteangebot zu erwarten ist, können sich mehr oder weniger starke Be- oder Entlastungswirkungen für die Arbeitsmärkte ergeben – und diese Wirkungen können in den einzelnen Teilräumen sehr unterschiedlich ausfallen.

Um diese Entwicklungen abschätzen zu können, wurden seitens der amtlichen Statistik auch Vorausrechnungen zur künftigen Erwerbspersonenzahl in den 16 Bundesländern bis zum Jahr 2030 durchgeführt. Die sich hieraus ergebenden Trends für Baden-Württemberg sollen im vorliegenden Beitrag skizziert werden. Demnach könnte die Erwerbspersonenzahl im Südwesten noch bis 2015 ansteigen und erst um das Jahr 2025 unter das aktuelle Niveau absinken. Dies impliziert aber einen moderaten Anstieg der Erwerbsbeteiligung insbesondere bei den älteren Erwerbspersonen. Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Erwerbsbeteiligung werden die Erwerbspersonen im Schnitt älter werden.

Migrantinnen und Migranten in Baden-Württemberg

Handlungsansätze für eine kommunale Integrationspolitik

Die Integration der im Land lebenden Migranten ist eine Aufgabe, der sich die Kommunen und Landkreise Baden-Württembergs schon seit Langem stellen. Beispielsweise vollzog sich die Integration der (Spät‑)Aussiedler überwiegend im ländlichen Raum. Derzeit erfährt die Integrationspolitik große politische und öffentliche Aufmerksamkeit (zum Beispiel Nationaler Integrationsplan der Bundesregierung 2007, Integrationsplan des Landes Baden-Württemberg 2008). Angesichts des hohen Migrantenanteils will in Baden-Württemberg eine wachsende Zahl von Kommunen die Lebensbedingungen und Lebenschancen der ortsansässigen Bevölkerung mit Migrationshintergrund weiter verbessern – für ein gutes und gleichberechtigtes Zusammenleben. Dieser Artikel beschreibt einzelne Lebensumstände von Migrantinnen und Migranten in Baden-Württemberg anhand aktueller Mikrozensus-Auswertungen und stellt Ansatzpunkte für eine erfolgreiche kommunale Integrationspolitik vor, die bereits im Land praktiziert werden.

Flächenverbrauch 2008 in Baden-Württemberg

Die unbebaute, unzerschnittene und unzersiedelte Fläche ist eine begrenzte Ressource. Mit der Inanspruchnahme insbesondere von Landwirtschaftsfläche für Siedlungs- und Verkehrszwecke – landläufig als Flächenverbrauch bezeichnet – werden die Lebensräume von Flora und Fauna beeinträchtigt und die natürlichen Bodenfunktionen eingeschränkt. Der Beitrag beleuchtet aktuelle Aspekte des Flächenverbrauchs.

Die Bildungsarbeit der Volkshochschulen in Baden-Württemberg

Im Jahr 2008 zählten die 174 Volkshochschulen im Land bei fast 132 000 Veranstaltungen mehr als 2 Mill. Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Damit stieg die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % an. Der Programmbereich »Gesundheit« ist mit knapp 465 000 Kursbelegungen der beliebteste Bereich im Rahmen des VHS-Kursangebots. Bei den Sprachangeboten gewinnt »Deutsch als Fremdsprache« zunehmend an Bedeutung. Die Kosten in Höhe von rund 137 Mill. Euro wurden zu 57 % aus Teilnehmergebühren gedeckt. Der größte Anteil unter den Zuschussgebern entfällt auf die Gemeinden, die in vielen Fällen auch die Trägerschaft der Volkshochschulen übernommen haben.

Fast 5 % weniger Verurteilte in Baden-Württemberg 2008

Baden-Württemberg hatte im Jahr 2008 mit 5 500 polizeilich registrierten Straftaten je 100 000 Einwohner die zweitniedrigste Kriminalitätsbelastung und mit 59 % die vierthöchste Aufklärungsquote unter allen Bundesländern. Die Zahl der rechtskräftig Verurteilten in Baden-Württemberg ging 2008 gegenüber dem Vorjahr um 4,7 % zurück. Fast drei Viertel aller Verurteilungen entfielen auf 5 Straftatengruppen, nämlich die Straßenverkehrsdelikte, Betrug und Untreue, Diebstahls-, Drogen- und Gewaltdelikte. In 4 dieser größten Straftatengruppen gab es im Jahr 2008 weniger Verurteilungen als ein Jahr zuvor. Die Ausnahme bildete die Gruppe der Gewaltdelikte. Hier setzte sich der seit Jahren steigende Trend fort, sodass die Zahl der Verurteilungen im vergangenen Jahr in allen Altersgruppen sogar neue Höchstwerte erreichte.

Kapital und Arbeit

Wirtschaftliche Leistung, gemessen als Bruttoinlandsprodukt, entsteht durch den kombinierten Einsatz der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Wenn auch der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags auf die Kapitalausstattung der baden-württembergischen Wirtschaft gerichtet ist, so können die Verflechtungen mit dem Faktor Arbeit nicht ignoriert werden. Die Ergebnisse des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« weisen darauf hin, dass in den letzten 4 Dekaden in erheblichem Umfang Arbeit durch Kapital substituiert wurde. Gleichzeitig hat sich die Arbeitsproduktivität nahezu verdoppelt. Dies dürfte vor allem auf die zuvor erwähnte Substitution und den technisch-organisatorischen Fortschritt zurückzuführen sein, der sich mit der Kapitalbildung, das heißt durch die zugeführten neuen Anlagengüter, vollzieht. Bedenklich stimmt, dass der Modernitätsgrad des Produktivvermögens dennoch nahezu kontinuierlich sinkt.

Kraftfahrzeuge in Baden-Württemberg

Der Fahrzeugbestand in Baden-Württemberg vergrößerte sich im vergangenen Jahr um 0,8 %. Dies war bundesweit nach Bayern (+1,1 %) die zweithöchste Zunahme an Kraftfahrzeugen. Dennoch sanken in den vergangenen Jahren die Zuwachsraten des Kraftfahrzeugbestandes, was auch zu einem deutlich verlangsamten Anstieg der Fahrzeugdichte führte. Unter dem Einfluss der Umweltprämie stieg allein in den ersten 8 Monaten des laufenden Jahres die Zahl der Neuzulassungen von Personenkraftwagen – das mit einem Anteil von 83 % bedeutendste Segment des Fahrzeugsektors – um 25 % an.

Trinkwasser- und Abwasserpreise in Baden-Württemberg 2009

Der durchschnittliche Kubikmeterpreis für Trink- und Abwasser lag am 1. Januar 2009 bei 4,06 Euro, das sind 4 Cent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu dem starken Anstieg der Trink- und Abwasserpreise am Anfang der 90er-Jahre verläuft die Entwicklung in den letzten Jahren gedämpfter. Rund 98 % der Bevölkerung in Baden-Württemberg bezahlen für ihren Trinkwasserverbrauch einen Tarif, der sich aus einer Kubikmeter- und einer Grundgebühr zusammensetzt. Für die Abwasserentsorgung und -behandlung bezahlen dagegen nur gut 4 % eine zusätzliche Grundgebühr. Bei knapp 80 % der Bevölkerung wird die Abwassergebühr über den Kubikmeter Frischwasserverbrauch abgerechnet. Sowohl beim Trink- als auch beim Abwasser differieren dabei die Preise stark zwischen den einzelnen baden-württembergischen Städten und Gemeinden. Im Folgenden werden die Ursachen und Hintergründe für Preiserhöhungen und die großen regionalen Unterschiede im Land untersucht.

Endgültige Ergebnisse der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27. September 2009

Am 27. September 2009 wurde der 17. Deutsche Bundestag gewählt. Nach 4 Regierungsjahren mit einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD erreichte diesmal ein Bündnis aus Unionsparteien und Liberalen die Mehrheit im Bundestag. Im vorliegenden Beitrag werden die endgültigen Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 in Deutschland und in Baden-Württemberg dargestellt. Darüber hinaus werden die regionalen Besonderheiten des Wahlergebnisses in Baden-Württemberg betrachtet. Abschließend wird der Frauenanteil im neu gewählten Bundestag sowie der Wahlerfolg von Frauen bei der Bundestagswahl 2009 analysiert.