:: 5/2010

Statistisches Monatsheft Mai 2010

Aspekte der Einkommensverteilung

Vor dem Hintergrund der Leistungs- und Bedarfsgerechtigkeit handelt es sich bei der Einkommensverteilung um eine Grundfrage, die wohl kaum eine Gesellschaft unberührt lässt. Informationen über die Höhe und Verteilung der erwirtschafteten Einkommen können die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) bereitstellen. Hiernach ist den baden-württembergischen Wirtschaftseinheiten im Jahr 2007 insgesamt ein Bruttonationaleinkommen von rund 369 Mrd. Euro zugeflossen. Die Lohnquote als Anteil der empfangenen Arbeitnehmereinkommen am Volkseinkommen belief sich auf gut 63 %. Nach den Umverteilungsmaßnahmen des Staates verblieb den Baden-Württembergern pro Kopf ein im Bundesländervergleich deutlich überdurchschnittliches Verfügbares Einkommen von knapp 20 200 Euro. Bis zur Finanzkrise haben sich im langfristigen Vergleich insbesondere die Vermögenseinkommen der privaten Haushalte sehr dynamisch entwickelt.

Zur Entwicklung der Geburtenzahl und -häufigkeit in Baden-Württemberg

»Niedrige Geburtenraten steigen wieder – weltweite Trendumkehr in entwickelten Ländern«, so eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock vom vergangenen Dezember. Im folgenden Beitrag wird deshalb der Frage nachgegangen, ob sich entsprechende Entwicklungen auch in Baden-Württemberg feststellen lassen. Dabei hat sich gezeigt, dass ein Anstieg der Geburtenrate für den Südwesten nicht nachweisbar ist, und auch für die nächsten Jahre nicht mit einer Erhöhung der Kinderzahl je Frau gerechnet werden kann. Vielmehr ist aufgrund der künftig weiter sinkenden Zahl an Frauen im gebärfähigen Alter ein deutlicher Rückgang bei den Geburtenzahlen zu erwarten. Diesen Betrachtungen vorangestellt sind Ausführungen zur Entwicklung der Geburtenzahlen nach der Staatsangehörigkeit der Mutter sowie differenziert nach ehelich und nicht ehelich Geborenen.

Zur Treffsicherheit von Bevölkerungs­vorausrechnungen – Spekulationen oder abgesicherte Informationen?

Mit der Vorlage einer neuen, aktualisierten Bevölkerungsvorausrechnung erhebt sich in aller Regel die Frage nach der Treffsicherheit dieser Vorausrechnungen. Die Beantwortung dieser Frage muss immer vor dem Hintergrund der Möglichkeiten und Grenzen von demografischen Vorausrechnungen erfolgen: Sie können keine »Vorhersagen« sein, liefern aber wesentliche Orientierungspunkte über künftige Entwicklungen von Zahl und Altersstruktur der Bevölkerung. Die Ergebnisse der beiden Bevölkerungsvorausrechnungen von 1989 und 1996 für Baden-Württemberg zeigen heute, dass die entscheidende Komponente des demografischen Wandels – die Verschiebungen in der Altersstruktur – bereits damals mit guter »Treffsicherheit« vorausgerechnet wurde.

Der »Jugend-Workshop Demografie« – Konzept eines Informationsangebotes für junge Menschen

Was wissen junge Erwachsene über den demografischen Wandel? Welche Vorstellungen haben sie zu dessen Auswirkungen? Welche Handlungsstrategien für Kommunen, Kreise und Regionen gibt es? Die FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt hat vor dem Hintergrund des spürbaren Informationsbedarfs junger Menschen mit dem »Jugend-Workshop Demografie« ein erstes Konzept erarbeitet, das theoretische Grundlagen zum Thema »Demografischer Wandel« vermittelt und praxisorientiert konkrete Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt junger Erwachsener bietet.

Report »Familien in Baden-Württemberg« liefert fundierte Informationen zur Lebenssituation von Familien

Neues Format der Familienberichterstattung seit 2008

Sämtliche Aktivitäten, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen für Familien zu verbessern, setzen eine fundierte Kenntnis der tatsächlichen Lage von Familien voraus. Eine wichtige Grundlage hierfür liefern Familienberichte auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Nur wenn bekannt ist, wie Familien heute leben, wie sie Familie und Beruf vereinbaren, in welcher ökonomischen Lage sie sich befinden und wie es mit der Bildung aussieht, können passgenaue Strategien entwickelt werden, um Familien wirksam zu unterstützen. Der Report »Familien in Baden-Württemberg«, mit dem das Land neue Wege in der Familienberichterstattung beschreitet, liefert zu diesen und anderen Fragen aktuelle Daten und fundierte Informationen.

Reurbanisierung in der Region Stuttgart

Nach vielen Jahren der Suburbanisierung haben die Städte bzw. Zentren ihre Position im Wanderungsgeschehen wieder verbessert und sind inzwischen die Wanderungsgewinner. Dennoch ist Reurbanisierung kein flächendeckender Trend. Bei einer großräumigen Betrachtung nach den Regionen des Landes zeigen sich aber für 10 Regionen Reurbanisierungstendenzen. Die Region Stuttgart gehört dazu. An ihrem Beispiel lässt sich dann auch die geänderte Position der Stadt Stuttgart belegen. Diese gewann seit der Jahrhundertwende zunehmend im regionalen Wanderungsgeschehen.

Selbstständige in Baden-Württemberg

Knapp 10 % der Berufstätigen in Baden-Württemberg sind Selbstständige. Als Selbstständige zählen nach der Definition des Mikrozensus, der größten amtlichen Haushaltsbefragung in Deutschland, alle Personen, die ein Unternehmen, einen Betrieb oder eine Arbeitsstätte gewerblicher oder landwirtschaftlicher Art wirtschaftlich oder organisatorisch als Eigentümer/-innen oder Pächter/-innen leiten. Die Selbstständigen sind somit eine sehr heterogene Gruppe, zu der selbstständige Handwerker genauso gehören wie die freiberuflich Tätigen wie zum Beispiel Ärzte, Anwälte oder Unternehmer. Der folgende Beitrag beschreibt die Entwicklung und die Struktur der Selbstständigen in Baden-Württemberg.

Gesundheitsökonomische Daten: Anbieter und Verwendungsmöglichkeiten

Ökonomische Methoden spielen bei der Analyse der Gesundheitsversorgung mittlerweile eine große Rolle. Auf nationaler und internationaler Ebene besteht ein sehr umfangreiches Angebot an den dafür notwendigen gesundheitsökonomischen Daten. Für die einzelnen Bundesländer ist das Datenangebot dagegen noch lückenhaft. Nach und nach dürften aber auch hier immer mehr Kennzahlen verfügbar gemacht werden. Der folgende Beitrag stellt die wichtigsten internationalen und nationalen gesundheitsökonomischen Datenangebote dar und zeigt am Beispiel der Gesundheitsausgaben ihre konzeptionellen Grundlagen auf. Da die Gesundheitsausgaben als Indikator in der Gesundheitsökonomik eine wichtige Rolle spielen, wird auf die Interpretationsmöglichkeiten, aber auch -grenzen bei der Verwendung dieser Kennzahl besonders eingegangen.

Private Nutzung von Computer und Internet in Baden-Württemberg 2009

Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten nimmt weiterhin zu. Die Ergebnisse der IKT-Statistik in privaten Haushalten für das Jahr 2009 zeigen diese Entwicklung auch für Baden-Württemberg. Drei von vier Haushalten sind bereits mit PC und Internetzugang ausgestattet. Bei der Nutzung von Computer und Internet zeigen sich noch deutliche Unterschiede nach Altersgruppen, dies gilt ebenso bei den Computerkenntnissen. Einkäufe und Bestellungen über das Internet haben eine weiter zunehmende Bedeutung. Rund 56 % aller Baden-Württemberger haben bereits eine Online-Bestellung getätigt.

Einkommenssicherung im Alter

Ein Bericht über zwei Tagungen

Im Folgenden wird über zwei Tagungen berichtet zu den Themen »Einkommenssicherung im Alter« und »Gerechtigkeit und Verteilung in der gesetzlichen Rentenversicherung«. Den gesellschaftlichen Hintergrund für die dortigen Diskussionen bilden das Risiko steigender Altersarmut, ein sinkendes Versorgungsniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung und die geringen Anwartschaften bei Langzeitarbeitslosigkeit.

Südafrika im Fokus der Öffentlichkeit

Fußballfans der ganzen Welt haben sich den Termin schon dick im Kalender eingetragen: Vom 11. Juni 2010 bis zum 11. Juli 2010 ist wieder Fußballweltmeisterschaft. Dann wird zum 1. Mal überhaupt ein WM-Ball auf Afrikas Boden rollen. Doch die Nervosität in Südafrika vor dem größten Sportereignis auf afrikanischem Boden wächst, denn der Kartenverkauf ist schleppend und es gibt beunruhigende Berichte über Kriminalität und Gewalt. Die ökonomischen Erwartungen, in dem mit knapp 49 Mill. Einwohnern viertgrößten Land Afrikas, klingen zunehmend gedämpfter.