:: 9/2010

Statistisches Monatsheft September 2010

Entwicklung der Schülerzahlen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs bis 2020/21

Schon in den 10 Jahren vor dem Schuljahr 2008/09 ging die Zahl der Schüler in Baden-Württemberg an den Grundschulen wie auch an den Hauptschulen deutlich zurück. Dagegen verzeichneten die Realschulen und insbesondere die Gymnasien in dieser Zeit noch Schülerzuwächse. Die einzelnen Kreise des Landes wiesen hier deutliche Unterschiede auf. Mit der Frage nach der zukünftigen Entwicklung der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen in den Stadt- und Landkreisen beschäftigt sich die regionalisierte Schülervorausrechnung. Zentrales Ergebnis dieser bis zum Schuljahr 2020/21 durchgeführten Rechnung ist der Rückgang der Schülerzahl in allen Kreisen. Besonders dynamisch wird zudem der Schülerrückgang an Gymnasien ausfallen. Nach wie vor werden die Stadt- und Landkreise in unterschiedlichem Ausmaß betroffen sein.

Entwicklung und Altersstruktur der Bevölkerung in Baden-Württemberg nach Raumkategorien

Der Landesentwicklungsplan 2002 für Baden-Württemberg definiert zur Berücksichtigung der besonderen raumordnerischen Erfordernisse unter siedlungsstrukturellen Gesichtspunkten vier Raumkategorien. Es sind die Verdichtungsräume mit hoher Bevölkerungsdichte und intensiver innerer Verflechtung, die an die Verdichtungsräume als Randzonen angrenzenden Räume, die stärker verdichteten Bereiche im ländlichen Raum (Stadt-Umland-Bereiche) und der Ländliche Raum im engeren Sinn (i.e.S.), mit einer unterdurchschnittlichen Siedlungsdichte. Alle vier Raumkategorien sollen der Zielsetzung entsprechend an der Entwicklung teilhaben. Die Bevölkerungsentwicklung spielt für die räumliche Planung eine zentrale Rolle. Im Weiteren soll daher die Bevölkerungsentwicklung nach den Raumkategorien untersucht werden.

Die ambulante ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg

Stand und Entwicklung der letzten Jahre

Kaum eine Berufsgruppe ist im öffentlichen Bewusstsein so eng mit der Qualität der medizinischen Versorgung verbunden wie die der Ärzte. Mediziner im ambulanten Bereich sind für die meisten Menschen die ersten Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der absehbaren Zunahme der älteren und tendenziell eher von Krankheiten und eingeschränkter Mobilität betroffenen Bevölkerung erhöht sich die Bedeutung, die einer flächendeckenden ärztlichen Versorgung zukommt. Die Zahl der Ärzte in Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren zugenommen, gleichzeitig ist aber gerade bei den Hausärzten mit einem deutlichen Anteil zu rechnen, der aus Altersgründen ausscheiden wird.

Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg

In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat in Sachen Berufstätigkeit von Frauen eine sehr dynamische Entwicklung stattgefunden. Die Zahl berufstätiger Frauen ist – nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines massiv gestiegenen Angebots an Teilzeitarbeitsplätzen – stark gestiegen. Die junge Generation berufstätiger Frauen ist ihren männlichen Kollegen in Sachen Qualifikation dicht auf den Fersen und auch die Zahl weiblicher Führungskräfte ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Obwohl den Frauen mittlerweile alle Berufe offenstehen, zeigt sich nach wie vor das Bild der typischen »Männer- und Frauenberufe«. In technischen Berufen sind Frauen auch heute noch stark unterrepräsentiert. Nicht zuletzt die Diskrepanz bei den ausgeübten Berufen dürfte mit dazu beitragen, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer.

Bauwirtschaft und Konjunkturpakete – eine Halbzeitbilanz

Das Krisenjahr 2009 ist vorbei und die Konjunkturprogramme laufen. Das Bauhauptgewerbe konnte dank der Konjunkturprogramme des Bundes und des Landes Baden-Württemberg, welche im Frühjahr 2009 anliefen und bis ins Jahr 2011 hinein wirken sollen, dieses Krisenjahr relativ gut überstehen. Die wichtigsten Indikatoren zeigten im Jahr 2009 nur ein verhältnismäßig kleines Minus auf, wobei es bei genauerer Betrachtung zwei vollkommen verschiedene Entwicklungen gab, die sich gegenseitig nahezu neutralisierten. Zum einen sind im Wirtschaftsbau 2009 alle Indikatoren im zweistelligen Prozentbereich gesunken. Zum anderen haben aber die öffentlichen Auftraggeber im gleichen Zeitraum ihre Investitionen deutlich verstärkt, so dass es insgesamt nicht zu einem Absturz kam. Der Einfluss der Finanzkrise und der Konjunkturpakete zeigt sich auch in der Zahl der Baugenehmigungen. Im Wohnbau konnte die Zahl der Genehmigungen dank hoher Nachfrage der öffentlichen Hand stabil gehalten werden, im Nichtwohnbau brachen die Zahlen ein.

Rinderhaltung in Baden-Württemberg

Die Haltung von Rindern zur Milch- und Fleischerzeugung ist ein wichtiges Standbein für die landwirtschaftlichen Betriebe im Land. Mit Rindfleisch und Milch wird ein Viertel des Produktionswerts der Landwirtschaft in Baden-Württemberg generiert. Dementsprechend weit verbreitet ist die Haltung von Rindern. Etwa vier von zehn Betrieben im Land halten Rinder. Die Fütterung von Rindern ist aufgrund ihrer Eigenschaft als Wiederkäuer an die Produktion von Rauhfutter gebunden, das vielfach von Grünland gewonnen wird. Damit stellt die Rinderhaltung häufig die Basis für die landwirtschaftliche Nutzung von Grünland dar, also von Flächen, die im Hinblick auf den Natur- und Artenschutz eine besondere Wertigkeit haben und zudem in besonderem Maße landschaftsprägend sind. Gleichzeitig unterliegt die Rinderhaltung – wie die Landwirtschaft generell – seit Jahren einem ausgeprägten Strukturwandel. Immer weniger Betriebe halten in immer größeren Ställen eine kleiner werdende Zahl an Rindern. In diesem Veränderungsprozess bilden sich auch die regionalen strukturellen Besonderheiten immer weiter aus.

Milcherzeugung vor dem Hintergrund der Kontingentierung

»Milchkontingentierung« und »Milchquote« sind die Schlagworte, die die Milchproduktion seit über 20 Jahren begleitet haben. Die Beschlüsse der aktuellen EU-Agrarpolitik sehen vor, die Milchquotenregelung bis zum Milchwirtschaftsjahr 2014/15 zu verlängern. Ab dem 1. April 2015 wird es die Milchquotenregelung nicht mehr geben. Vor diesem Hintergrund und angesichts der großen Bedeutung der Milchviehhaltung für die Landwirtschaft sollen hier nochmals die Entwicklungen des Sektors dargestellt werden.

Ackernutzung im Wandel der Zeit

Weizen, Gerste, Mais und Raps – bei einem Streifzug über die Äcker Baden-Württembergs sind das heutzutage die sichtbaren landwirtschaftlichen Leitkulturen. Vor 50 Jahren sah dies noch ganz anders aus. Der damals schon bedeutende Getreideanbau wechselte sich mit einer Vielfalt an Hackfrüchten und Ackerfutterpflanzen ab. Dieser Wandel auf dem Acker ist dabei der sichtbare Teil der Veränderung in der Landwirtschaft. War es früher noch dessen ureigene Funktion, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen, haben sich inzwischen weitere Aufgaben dazugesellt. Dabei dürfte der Bioenergiesektor momentan der Bereich sein, welcher von der Öffentlichkeit am meisten wahrgenommen wird.

Aufbereitung und Verwertung von Bauabfällen in Baden-Württemberg im Kontext der neuen Abfallgesetzgebung

Für eine Umwelt und Ressourcen schonende Abfallwirtschaft ist die Verwertung von Bauabfällen schon wegen der außerordentlich großen Aufkommensmengen von besonderer Bedeutung. Auf Bundesebene wird derzeit die Umsetzung der europäischen Abfallrahmenrichtlinie in deutsches Recht vorbereitet. Zu den darin vorgesehenen Maßnahmen zur Förderung des Recyclings und der stofflichen Verwertung gehört die Vorgabe einer Recycling- und Verwertungsquote für Bauabfälle. Im Entwurf zum Kreislaufwirtschaftsgesetz ist vorgesehen die europäischen Mindestquoten für die stoffliche Verwertung in Deutschland auf 80 % zu erhöhen, um dem hierzulande bereits erreichten hohen Entwicklungsstand der Entsorgungswirtschaft Rechnung zu tragen.

Vor der Landtagswahl 2011 – Wahlverhalten der Baden-Württemberger bei der Landtagswahl 2006

Im Vorfeld der kommenden Landtagswahl am 27. März 2011 wurde bereits in den Heften 7/2010 und 8/2010 eine Retrospektive zu den Wahlergebnissen und regionalen Besonderheiten vergangener Landtagswahlen veröffentlicht. Neben den eigentlichen Wahlergebnissen ist auch das Wahlverhalten der Baden-Württemberger von großem Interesse. Im vorliegenden Heft erfolgt daher ein Rückblick auf das Wahlverhalten bei der Landtagswahl 2006. Informationen hierzu liefert die Repräsentative Wahlstatistik, die Daten über die Wahlberechtigten, die Wahlbeteiligung, die Stimmabgabe und die Zusammensetzung der Wählerschaft der Parteien nach Geschlecht und Altersgruppen umfasst. Sie stellt zuverlässige Informationen über das Wahlverhalten bereit, da sie – anders als die Wahlanalysen der Forschungsinstitute – nicht das erfragte, sondern das tatsächliche Wahlverhalten widerspiegelt und auf einer vergleichsweise breiten Zahlenbasis beruht.

Zur Statistik des deutschen Wortschatzes

Die Darstellung und Analyse statistischer Ergebnisse bedürfen einer sprachlich-textlichen Kommentierung. Auch wenn es zutreffen mag, dass »ein Bild mehr sagt als 1 000 Worte«, kommt man in dem Bestreben, »Zahlen sprechen zu lassen« nicht ohne Worte aus. Der Wortschatz einer Sprache ist keine statische Größe, sondern er unterliegt einem permanenten Wandel. Daher fällt es schwer, den Umfang des Wortschatzes einer Sprache auch statistisch zu ermitteln, zumal eine Statistik des deutschen Wortschatzes nicht zu den Aufgaben der amtlichen Statistik in Deutschland gehört. Derzeit ist gerade der deutsche Wortschatz im Vergleich zu anderen Sprachen in einer starken Umbruchsituation – dies als Folge etwa der Internationalisierung von Kommunikationsinstrumenten oder auch eines wachsenden Bevölkerungsanteils mit Migrationshintergrund.