:: 3/2011

Statistisches Monatsheft März 2011

Regionale Wohnungsbedarfsvorausrechnung für Baden-Württemberg bis 2030

Die Wohnungsbautätigkeit in Baden-Württemberg ist seit Mitte der 90er-Jahre kontinuierlich zurückgegangen. Auch der Zuwachs der Haushaltszahlen hat sich merklich abgeschwächt und die Bevölkerungszahlen sinken bereits. Für die Zukunft ist mit einer Fortsetzung dieser Entwicklungen zu rechnen. Die Haushaltszahlen werden zwar zunächst noch geringfügig ansteigen und damit auch einen zusätzlichen Wohnungsbedarf erzeugen. Bereits um das Jahr 2020 muss jedoch von einem Rückgang der Haushaltszahlen ausgegangen werden. Anziehen wird jedoch der Ersatzbedarf, der sich durch wegfallende Bausubstanz aus dem Bestand begründet. Der Wohnungsbaubedarf wird aber insgesamt weiter sinken. Bis zum Jahr 2030 besteht im Land ein voraussichtlicher Wohnungsbaubedarf von rund 380 000 Wohnungen.

Wohnsituation älterer Menschen in Baden-Württemberg und Deutschland

In Deutschland wird 2020 fast jeder Dritte 60 Jahre und älter sein. Grund genug, sich mit dieser Bevölkerungsgruppe und ihrem wichtigsten Aufenthaltsort, der eigenen Wohnung, näher zu befassen. Senioren leben immer länger in ihrem eigenen Haushalt, meist mit einer Partnerin oder einem Partner, mit zunehmendem Alter aber auch häufig alleine. Die Wohnung, ihr Umfeld und dessen Infrastruktur sind entscheidend für ein selbständiges Leben im Alter. Der Überblick über die Wohnsituation älterer Menschen zeigt, wie unterschiedlich die älteren Menschen wohnen.

Historische Volkszählungen

Census Populi im Imperium Romanum

Im Jahr 2011 wird es in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union einen Zensus, eine Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung geben. In Deutschland und somit auch in Baden-Württemberg ist der Stichtag der 9. Mai 2011. Mit diesem Zensus werden verlässliche Angaben über die Bevölkerungs- und Wohnsituation in unserem Land erhoben, die unverzichtbar sind für viele Planungen und Entscheidungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. So werden amtliche Einwohnerzahlen in vielen Gesetzen genutzt und bilden die Grundlage für zahlreiche Entscheidungen. Nach ihnen werden Wahlkreise eingeteilt, Bürgermeister und Landräte besoldet sowie im Länderfinanzausgleich und im kommunalen Finanzausgleich die Zahlungen vorgenommen. Bevölkerungsdaten bilden die Grundlage für den zukünftigen Bedarf an Kindergartenplätzen, Schulen, Krankenhäusern und Seniorenheimen. Informationen zum Angebot und der Nachfrage an Wohnraum dienen als Planungsgrundlage für den Wohnungsbau.

Behandlungsfälle und Kosten ausgewählter chronischer Erkrankungen in den Krankenhäusern Baden-Württembergs

Aus der großen Zahl von chronischen Erkrankungen, die in den Krankenhäusern des Landes vollstationär behandelt werden, galt es eine Auswahl zu treffen. Vier Diagnosekreise wurden mit Blick auf bestimmte Merkmale von Krankheiten hin ausgesucht: Sie sollten durch geeignete Verhaltensweisen vermeidbar oder in ihrer Entwicklung beeinflussbar und nicht rein vererblich sein. Die Wahl fiel auf den Diabetes, die Hypertonie (Hochdruckerkrankungen) – die beide auch als Volkskrankheiten bezeichnet werden –, den stark mit Tabakrauch assoziierten Lungenkrebs und die Depression. Während die gängigen Empfehlungen bei den somatischen Krankheiten auf mehr Bewegung, bewusste Ernährung und Nikotinverzicht lauten, kommt den depressiven Erkrankungen – auch von ihnen spricht man inzwischen von einer Volkskrankheit – in mancherlei Hinsicht eine Sonderrolle zu. Ihre Ursachen werden unter anderem in den Belastungen gesehen, welche unsere moderne Gesellschaft mit sich bringt. Zwischen den beiden zum Vergleich herangezogenen Berichtsjahren weist die Zahl der infolge Depressionen im Krankenhaus Behandelten neben anderen Besonderheiten die mit Abstand größte Veränderung auf.

Auf dem Weg ins Jahr 2013: Zum Ausbau der Kleinkindbetreuung in Baden-Württemberg

Ab dem Jahr 2013 räumt der Gesetzgeber allen Kindern mit Vollendung des 1. Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder bei Kindertageseltern ein. Bis dahin soll für 35 % der unter 3-Jährigen im Bundesgebiet ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot geschaffen werden. Dabei ist von einem unterschiedlichen regionalen Bedarf an Betreuungsangeboten in den einzelnen Bundesländern auszugehen. Für das Land Baden-Württemberg liegt die Zielmarke bei einer landesweiten Versorgungsquote der unter 3-Jährigen von 34 %. Wie nahe ist man diesem Ziel inzwischen gekommen? Wie viele Betreuungsmöglichkeiten müssen bis zum Jahr 2013 noch zusätzlich bereitgestellt werden? Im Folgenden sollen die bisherigen Entwicklungen der Kleinkindbetreuung aufgezeigt werden. Anhand der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes wird außerdem die Zahl der im Jahr 2013 in Baden-Württemberg notwendigen Betreuungsplätze für Kleinkinder abgeschätzt und damit der Bedarf an neuen Betreuungsverhältnissen berechnet.

Arbeitsmarkt 2010 auf Erholungskurs

Die kräftige konjunkturelle Erholung der baden-württembergischen Wirtschaft im vergangenen Jahr sorgte dafür, dass die Arbeitsmarktbilanz bereits ein Jahr nach der schweren Wirtschaftskrise wieder positiv ausfiel. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um fast 23 000 bzw. 0,4 %, die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sogar um 2,8 % oder 215 Mill. Hauptursache für den starken Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden im Südwesten ist der kräftige Konjunkturaufschwung, der insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe wieder für vollere Auftragsbücher und damit für einen massiven Rückgang der Kurzarbeit sorgte.

Regionale CO2-Bilanzen für Baden-Württemberg

Methodik, Datengrundlagen und aktuelle Ergebnisse

Nationale sowie internationale Bestrebungen zur Festlegung langfristiger Ziele zur Minderung des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes sowie deren Realisierung erfordern regional und zeitlich vergleichbare Bilanzierungen der Treibhausgasemissionen. Die energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen machen landesweit mit 72,6 Mill. tonnen (t) knapp 90 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Diese Darstellung nach dem Standortprinzip liefert eine vergleichbare Zahl zu den auf Bundesebene nach internationalen Vorgaben des Kyoto-Protokolls ermittelten energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen. Die Höhe dieser quellenbezogenen Emissionen streut in den Städten und Gemeinden erheblich. Um einen treffenderen Vergleich der Kommunen untereinander zu ermöglichen, stellt das Statistische Landesamt seit 2010 zusätzlich Emissionen nach dem Verursacherprinzip dar. Der folgende Beitrag gibt neben der Methodendarstellung nach Quellen- und Verursacherprinzip vor allem einen Überblick über die vorhanden Datengrundlagen und teilweise notwendigen Modellrechnungen sowie Hilfestellung bei der Interpretation der regionalen Ergebnisse.

Gebt Baden-Württemberg, was Baden-Württemberg gehört

Die Lohnsteuer nimmt bei der Deckung des staatlichen Finanzbedarfs eine herausragende Stellung ein. Etwa jeder vierte Euro des gesamten Steueraufkommens entstammt dieser Steuerart. Dabei stellt die Lohnsteuer keine eigenständige Steuer dar, sondern ist als eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer zu betrachten. Das Einkommensteueraufkommen wird seit 1980 in dem Verhältnis 42,5 : 42,5 : 15 auf Bund, Länder und Gemeinden aufgeteilt. Für die 16 Bundesländer ist es dabei von entscheidendem Interesse, dass der ihnen zustehende Anteil an dieser Gemeinschaftsteuer auch in dem Umfang bei ihnen ankommt, wie es die gesetzlichen Regelungen vorsehen. Danach steht die Einkommensteuer dem Wohnsitzland des Steuerpflichtigen zu.

Allerdings wird nicht in jedem Fall die Lohnsteuer von einem Finanzamt im Wohnsitzland vereinnahmt. Deshalb ist eine Korrektur notwendig. In einem Clearingverfahren werden mittels Zerlegungsrechnungen die Ausgleichsansprüche bzw. -verpflichtungen zwischen den einzelnen Ländern errechnet. Die dafür notwendigen Daten werden von den Statistischen Landesämtern bereitgestellt.