:: 9/2011

Statistisches Monatsheft September 2011

Lebensformen in Baden-Württemberg

Ergebnisse des Mikrozensus 2010

Die Formen des menschlichen Zusammenlebens sind immer vielfältiger geworden. Die Anzahl der Menschen, die in einer klassischen Familie mit Kindern leben, geht mehr und mehr zurück, während die Anzahl von Paaren ohne Kinder oder Alleinstehenden in den letzten 5 Jahren weiter zugenommen hat. Darüber hinaus wandeln sich auch die Familienformen. Neben der traditionellen Familienform – Ehepaare mit Kindern – nehmen andere Lebensformen wie Lebensgemeinschaften mit Kindern oder alleinerziehende Mütter und Väter auch in Baden-Württemberg zu. Zahlreiche staatliche Leistungen und Förderprogramme wie Eltern-, Kindergeld oder auch Bildungsleistungen unterstützen Familien. Deshalb ist es besonders wichtig, die Zahl und Struktur der Familien sowie deren Entwicklung zu beobachten. Der folgende Artikel stellt die unterschiedlichen Lebensformen und deren Entwicklung im Zeitablauf dar.

Regionale Unterschiede in der Lebenserwartung in Baden-Württemberg

Die Lebenserwartung der baden-württembergischen Frauen und Männer liegt im weltweiten Maßstab sehr weit vorne. Die Baden-Württembergerinnen stehen unter den rund 190 Ländern, für die die Weltbank Daten bereitstellt, auf Platz 15, die Baden-Württemberger auf Platz 12. Die Sterblichkeitsunterschiede zwischen den Ländern der Erde sind enorm. Selbst in Europa (einschließlich der heute selbstständigen Länder der früheren UdSSR) liegen bei Frauen 13 Jahre und bei Männern 17 Jahre an durchschnittlicher Lebenserwartung zwischen Spitzenreiter und Schlusslicht. Die regionalen Unterschiede innerhalb Baden-Württembergs erreichen durchaus nennenswerte Größenordnungen: auf der Kreisebene etwas mehr als 2 Jahre, zwischen Verdichtungsräumen und Ländlichem Raum allerdings nur etwa 6 bis 8 Monate zu Gunsten der städtischen Räume.

Die Alterung der Bevölkerung in Baden-Württemberg

Langfristige Trends und regionale Unterschiede

1952, im Jahr der Gründung des Landes Baden-Württemberg, lebten im Südwesten erst 6,7 Mill. Einwohner. Die Einwohnerzahl des Landes hat sich seither um rund 60 % auf 10,75 Mill. erhöht. Mindestens so bedeutsam wie dieser Anstieg der Einwohnerzahl sind aber die enormen Verschiebungen in der Altersstruktur in den letzten Jahrzehnten. Im folgenden Beitrag sollen deshalb Ausmaß und Tempo dieser Entwicklungen, die Ursachen des Trends hin zu einer immer älteren Bevölkerung sowie die regionalen Unterschiede im Alterungsprozess skizziert werden.

Ergebnisse der Absolventenbefragung 2010 an Fachhochschulen in Baden-Württemberg

Studienzufriedenheit und Berufseinstieg

Fachhochschulabsolventen sind mit ihrem Studium zufrieden. Das belegen die Zahlen der dritten Absolventenbefragung in Baden-Württemberg an 18 staatlichen Fachhochschulen (siehe i-Punkt»Methodik«). Ähnlich wie in den Vorjahren bewerteten etwa neun von zehn Absolventen ihr Studium im Gesamten als zufriedenstellend. Besonders die infrastrukturellen Studienbedingungen, wie zum Beispiel der Zugang zu EDV-Diensten und die Vermittlung von Praktika, wurden von einer deutlichen Mehrheit der Absolventen positiv eingeschätzt. Im Vergleich dazu schnitten die Angebote zu berufsorientierenden Veranstaltungen und die Unterstützung bei der Stellensuche schlechter ab. Dennoch erfolgte im Regelfall eine problemlose Integration in den Arbeitsmarkt. Fast 80 % der suchenden Absolventen fanden bereits innerhalb der ersten 3 Monate nach Studienabschluss eine Beschäftigung oder eine sonstige Erwerbstätigkeit und integrierte sich in den Arbeitsmarkt. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren 87 % der teilnehmenden Absolventen erwerbstätig. Fast zwei Drittel der Erwerbstätigen empfand die eigene berufliche Situation bezogen auf die Ausbildung als (überwiegend) angemessen. Die Aspekte Betriebsklima und Tätigkeitsinhalte lobten die Absolventen bei ihrer gegenwärtigen Beschäftigung, während Bereiche wie Gehalt, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Aufstiegsmöglichkeiten deutlich weniger zufriedenstellend bewertet wurden.

Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern in Baden-Württemberg

Die Berufstätigkeit von Frauen ist mittlerweile eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen stark erhöht und es gibt immer mehr gut ausgebildete Frauen. Dennoch zeigen sich in den Erwerbsmustern von Männern und Frauen noch immer beträchtliche Unterschiede: Frauen arbeiten weitaus häufiger als Männer in Teilzeit, sie haben wesentlich seltener eine Führungsposition inne und auch hinsichtlich der Berufe zeigen sich noch immer Strukturen, die »typische Frauen- bzw. Männerberufe« erkennen lassen. So sind Frauen in den als besonders zukunftsträchtig geltenden MINT-Berufen noch immer unterrepräsentiert. Auch beim Einkommen haben Frauen nach wie vor das Nachsehen. Bei gleicher Qualifikation haben vollzeitbeschäftigte Frauen ein geringeres Einkommen als Männer.

Maßnahmen zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung

Erosionsschutz und Gründüngung

Die Vielfalt auf den Äckern Baden-Württembergs ist in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen. Weizen, Mais, Gerste und Raps sind die angebauten Hauptfrüchte, die entweder in der Fruchtfolge abgewechselt oder sogar als reine Monokultur angebaut werden. Bei dieser intensiven Bewirtschaftungsweise wird die nachhaltige Bodenbewirtschaftung ein immer wichtigerer Faktor zur Vermeidung von Erosion und Sicherung der Bodenfruchtbarkeit. Mit verschiedenen Maßnahmen, wie der Art der Bodenbearbeitung und dem Anbau von Zwischenfrüchten können diese erhalten oder sogar verbessert werden. Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 2010 wurden die landwirtschaftlichen Betriebe nach ihren Bodenbearbeitungsverfahren und den durchgeführten Maßnahmen zum Erosionsschutz befragt.

Einkommensverteilung und Ausgabenstrukturen privater Haushalte

Ausgewählte Ergebnisse der EVS 2008 für Baden-Württemberg

Auswertungen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2008 zu den Einkommen und Ausgaben von privaten Haushalten zeigen bei den Haushaltseinkommen eine typische Verteilungskurve. Sechs von zehn Haushalten lagen unter dem rechnerischen Mittelwert von rund 3 300 Euro netto im Monat. Rund ein Viertel der Haushalte hatten monatlich zwischen 1 000 und 2 000 Euro zur Verfügung. Bei der Höhe der privaten Konsumausgaben zeigen sich deutliche Unterschiede nach Altersgruppen. Dabei kann ein typischer Verlauf von Lebens- und Familienphasen nachvollzogen werden.

Klimaschutz in Baden-Württemberg

3 Jahre Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg

Am 1. Januar 2008 trat das Erneuerbare-Wärme-Gesetz EWärmeG in Baden-Württemberg in Kraft. Damit sind mehr als 3 Jahre vergangen – Zeit für den Erfahrungsbericht. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft berichtete im Einvernehmen mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg dem Kabinett im Juli 2011 über den Stand der Umsetzung des Gesetzes. In Zusammenarbeit mit den unteren Baurechtsbehörden leistete das Statistische Landesamt dafür einen Beitrag bei der Erhebung und Analyse der Daten.

Im Blickpunkt: Die Stadt Friedrichshafen

Aus unserer Serie »Im Blickpunkt« stellen wir Ihnen heute die Stadt Friedrichshafen vor. Die Kreisstadt Friedrichshafen liegt am nördlichen baden-württembergischen Ufer des Bodensees, im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz. Friedrichshafen ist die größte Stadt des Bodenseekreises und feiert im Jahr 2011 sein 200-jähriges Jubiläum.