:: 9/2011

Im Blickpunkt: Die Stadt Friedrichshafen

Aus unserer Serie »Im Blickpunkt« stellen wir Ihnen heute die Stadt Friedrichshafen vor. Die Kreisstadt Friedrichshafen liegt am nördlichen baden-württembergischen Ufer des Bodensees, im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz. Friedrichshafen ist die größte Stadt des Bodenseekreises und feiert im Jahr 2011 sein 200-jähriges Jubiläum.

Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligen Freien Reichsstadt Buchhorn (von der sie das Wappen übernahm) durch Zusammenschluss mit dem nahen Dorf und Kloster Hofen an derselben Bodensee-Bucht. Buchhorn wurde 838 erstmals urkundlich erwähnt, insofern kann die heutige Stadt Friedrichshafen auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Die Vereinigung von Buchhorn und Hofen zur Stadt Friedrichshafen erfolgte auf Anweisung des ersten Königs von Württemberg, Friedrich, der somit auch zum Namensgeber der Stadt wurde. Die Stadt gehörte zum Oberamt Tettnang, aus dem 1938 der Landkreis Tettnang hervorging. Die Industrialisierung Friedrichshafens wurde vor allem durch Ferdinand von Zeppelin geprägt. Der in Konstanz geborene Graf siedelte in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die Produktion seiner berühmten Starrluftschiffe, der Zeppeline, hier an.1

Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für die Stadt Friedrichshafen interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen.

  • Die Gesamtfläche der Stadt Friedrichshafen beträgt 6 992 ha, die Landwirtschaftsfläche nimmt einen Anteil von 50,7 % ein, 28,9 % sind Siedlungs- und Verkehrsfläche und 19,3 % sind bewaldet.
  • Ende des Jahres 2009 lebten auf dem Stadtgebiet 58 726 Personen. Die Bevölkerungsdichte lag mit 840 Einwohnern je Quadratkilometer weit über dem Landesdurchschnitt von 301 Einwohnern je Quadratkilometer. In den Jahren zwischen 1999 und 2009 verlief die Bevölkerungsentwicklung mit einem Zuwachs von 2,6 % parallel zur landesweiten Entwicklung.
  • Das Durchschnittsalter der Einwohner von Friedrichshafen lag mit 43,3 Jahren leicht über dem Landesdurchschnitt von 42,5 Jahren. 2009 hatten 13,3 % der Einwohner in Friedrichshafen einen ausländischen Pass. Die Ausländeranteile im Bodenseekreis (9,5 %) und im Land (11,8 %) waren dagegen niedriger.
  • Friedrichshafen ist ein interessantes touristisches Ziel; dies spiegelt sich besonders in der Anzahl der Ankünfte und Übernachtungen von Gästen wieder. 2009 gab es jeweils – je 1 000 Einwohner gerechnet – 3 829 Ankünfte von Gästen und 9 530 Übernachtungen. Dabei findet Friedrichshafen auch bei ausländischen Gästen besondere Beachtung. Mit 660 Gästen und 1 754 Übernachtungen je 1 000 Einwohner liegt Friedrichshafen über dem Kreiswert und dem Landeswert.
  • Die Chance auf eine Beschäftigung in Friedrichshafen hat in den vergangenen 10 Jahren zugenommen. Die Beschäftigtenzahl nahm zwischen 2000 und 2010 um 19,8 % zu. 2010 gab es 31 487 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Friedrichshafen. Mit 535 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1 000 Einwohner zeigt sich Friedrichshafen weit über den Werten des Bodenseekreises mit 362 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1 000 Einwohner.
  • 53,2 % aller Arbeitsplätze in Friedrichshafen sind im Produzierenden Gewerbe angesiedelt, im Landesdurchschnitt dagegen nur 38 %. Für die Arbeitsplätze in Friedrichshafen spricht auch die Anzahl der Pendler: Auf 100 Auspendler kommen in Friedrichshafen 227 Einpendler.
  • Im Jahr 2007 war der Trinkwasserverbrauch je Einwohner mit 133 Liter/Tag leicht über dem Landeswert von 116 Liter/Tag. 2010 bezahlten die Friedrichshafener als Gesamtpreis für Trink- und Abwasser 4,30 Euro/m3 und damit etwas mehr als im Bodenseekreis (3,59 Euro/m3).
  • 2009 lag der Schuldenstand je Einwohner in Friedrichshafen bei 1 974 Euro und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 883 Euro. Gleichzeitig lag 2010 die Steuerkraftsumme je Einwohner bei 1 580 Euro je Einwohner und damit über dem Landeswert von 1 172 Euro.
  • Bei der Landtagswahl am 27. März 2011 erreichte die Wahlbeteiligung in Friedrichshafen 61,6 % und war somit wesentlich höher als bei der Landtagswahl 2006 mit lediglich 50,7 %. Von den gültigen Stimmen mit Briefwählern entfielen auf die CDU 38 %, die SPD 24,6 %, die FDP 5,0 % und auf die Grünen 21,9 %.

1 Quelle: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.