:: 10/2011

Im Blickpunkt: Die Stadt Isny im Allgäu

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Isny im Allgäu im Landkreis Ravensburg. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Isny wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, der Tourismus und die Beschäftigtensituation.

Im Jahr 1096 wird das heutige Isny erstmals urkundlich als »in villa Ysininsensi« erwähnt. 1365 erkauften sich die Bürger der Stadt Isny die Rechte einer Freien Reichsstadt, diesen Rechtsstatus behielt Isny bis zur Mediatisierung des Jahres 1802. Isny war eines der Zentren der Reformation in Süddeutschland und wurde bereits 1529 protestantisch. Ab 1806 war Isny Bestandteil des Königreichs Württemberg. Schon sehr früh – 1898 – wurde in Isny der »Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs« gegründet. Eine für die damalige Zeit sehr weise Entscheidung. Die Gründerväter hatten wohl auf Grund der reizvollen Lage der Stadt den künftigen Stellenwert des Tourismus erkannt.

Die Stadt Isny liegt im äußersten Südosten des Landes Baden-Württemberg an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße im Landkreis Ravensburg. Die ehemals selbständigen und ländlich geprägten Gemeinden Beuren, Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf wurden im Zuge der Gemeindreform 1972 in die Stadt Isny eingemeindet. In der Typisierung der kommunalen Verwaltungsgliederung ist Isny eine Einheitsgemeinde und gehört somit keiner Verwaltungsgemeinschaft oder vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft an. Isny hat eine Gemarkungsfläche von 8 537 Hektar (ha). Davon werden fast 45 % landwirtschaftlich genutzt. Die Waldfläche beträgt 44 % und liegt deutlich über dem Durchschnitt des Landkreises Ravensburg (29 %) und des Landes (38 %). Gut 9 % der Fläche sind besiedelt oder dienen als Verkehrsfläche.

Am 31. Dezember 2010 lebten 14 392 Personen in Isny. Mit 169 Personen je Quadratkilometer entspricht die Besiedelung den eher ländlich geprägten Teilen Baden-Württembergs und liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt (301). Die Bevölkerungsentwicklung war in den Jahren zwischen 2000 und 2010 mit einem Zuwachs von weniger als 1 % sehr verhalten. Sie lag deutlich unter der landesweiten Entwicklung (+ 2,2 %) und auch dem Durchschnitt des Landkreises Ravensburg (+ 3,0 %). Das Durchschnittsalter der Bürger von Isny lag bei 42,6 Jahren und entsprach somit fast dem Landesdurchschnitt von 42,8 Jahren. Gut 8 % der Einwohner von Isny hatten 2010 einen ausländischen Pass. Der Ausländeranteil in Isny lag damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von annähernd 12 %.

Die Entwicklung des Wohnungsbestandes in Isny stellt sich positiv dar. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2010 stieg der Wohnungsbestand um 5 %. Die Werte für baureifes Land waren in dem Zeitraum zwischen 2006 und 2008 mit 98 Euro/m2 um 78 Euro/m2 günstiger als die im Landesdurchschnitt ermittelten Werte. 58 % der Wohngebäude sind Einfamilienhäuser. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 40 m2 je Einwohner liegt Isny leicht unter dem Landesdurchschnitt von 43 m2 je Einwohner.

Die Chance auf eine Beschäftigung in Isny hat in den vergangenen 10 Jahren deutlich zugenommen. So hatten 2010 mit rund 6 650 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gut 7 % mehr einen Arbeitsplatz in Isny als 2000. Langfristig betrachtet hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 1974 bis 2010 sogar um knapp 2 300 zugenommen. Gut 45 % aller Arbeitsplätze in Isny liegen heute in dem Wirtschaftsbereich des Produzierenden Gewerbes.

Der Stellenwert der Stadt Isny als heilklimatischer Kurort zeigt sich in den statistischen Erhebungen zum Tourismus. Mit fast 4 000 Ankünften von Gästen je 1 000 Einwohner im Jahre 2010 lag dieser Wert der Stadt deutlich über dem Landesmittel von 1 555 Ankünften je 1 000 Einwohner. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen je 1 000 Einwohner lag im gleichen Zeitraum bei 32 789 und damit um ein Vielfaches über dem Landesmittelwert von 4 050 Übernachtungen von Gästen je 1 000 Einwohner.

Recht positiv gestaltet sich die Finanzlage der Stadt. Der Schuldenstand je Einwohner betrug 580 Euro im Jahr 2009 und lag damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 883 Euro je Einwohner. Sowohl die Steuerkraftmesszahl je Einwohner als auch die Steuerkraftsumme je Einwohner befanden sich im Jahr 2011 deutlich unter dem Landesniveau.