:: 9/2014

Statistisches Monatsheft September 2014

Erste regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung nach dem Zensus

Der Zensus 2011 hat regional zum Teil deutliche Korrekturen der Einwohnerzahlen gebracht. Darüber hinaus hat sich sowohl die Zuwanderung nach Baden-Württemberg als auch das Wanderungsverhalten innerhalb des Landes in den letzten Jahren stark verändert. Die neue regionalisierte Bevölkerungsvoraus-rechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg auf Basis der Fortschreibungsergebnisse zum Jahresende 2012 berücksichtigt diese neuen Entwicklungen und liefert somit eine neue Basis für die regionale Planung. Die regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung sieht das höchste Wachstumspotenzial bei den großen Zentren des Landes. Vor allem in den Landkreisen Heidenheim und Zollernalbkreis ist mit Bevölkerungsrückgang zu rechnen, auch wenn die Zuwanderungen für Baden-Württemberg vorerst auf hohem Niveau bleiben. Nach 2020 ist, mit Ausnahme der Stadtkreise Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg im Breisgau und Ulm, flächendeckend eine stagnierende oder rückläufige Einwohnerzahl wahrscheinlich. Dennoch werden voraussichtlich zwei Drittel aller Stadt- und Landkreise im Jahr 2030 noch eine höhere Einwohnerzahl haben als 2012.

Landwirtschaft in Baden-Württemberg und der EU

Die etwa 12 Mill. landwirtschaftlichen Betriebe Europas versorgen mit ihren Erzeugnissen aus der pflanzlichen und tierischen Produktion mehr als 500 Mill. Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU). Neben der Gewährleistung einer sicheren Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln wurden die agrarpolitischen Schwerpunkte in der europäischen Landwirtschaft aktuell verstärkt auf Umwelt-, Natur- und Klimaschutzaspekte ausgerichtet. In der jüngsten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), auf die sich die Institutionen der EU im Juni 2013 verständigten, stehen unter anderem die Einführung nachhaltiger Bewirtschaftungsformen und artgerechter Tierhaltung sowie der Erhalt der Traditionen und Vielfalt regionaler landwirtschaftlicher Produktionsverfahren im ländlichen Raum im Vordergrund. Damit wird der wichtigen Rolle der Landwirtschaft in Wirtschaft und Gesellschaft Rechnung getragen.

»Höhen«-Landwirtschaft in Baden-Württemberg

Mit »Höhenlandwirtschaft« ist im Allgemeinen die spezielle Anpassung landwirtschaftlicher Betriebe an die natürlichen Bedingungen in den höheren Lagen des Landes gemeint. In diesem Beitrag geht es nicht nur um die Betriebe in den höheren Lagen, sondern um die Darstellung der gesamten Landwirtschaft in Baden-Württemberg nach Höhenlage. Grundlage hierfür ist die Georeferenzierung der Betriebssitze landwirtschaftlicher Betriebe, die erstmalig für die Landwirtschaftszählung 2010 erfolgte. Durch die Georeferenzierung liegt eine Information über die räumliche Lage der Betriebe im geografischen Koordinaten-system vor. Die Georeferenzierung kann in einem weiteren Schritt verwendet werden, um eine ungefähre Bestimmung der Höhenlage vorzunehmen. Dieser Beitrag ist ein erster Versuch, bei der Analyse agrarstatistischer Daten in diese »dritte Dimension« vorzustoßen.

Mais – Anbautrend ist ungebrochen

Mais hat es innerhalb eines halben Jahrhunderts geschafft, zu einer der drei wichtigsten Ackerkulturen in Baden-Württemberg zu werden. In den 1960er-Jahren noch eine unbedeutende Randkultur, wurde sie in den folgenden Jahrzehnten, vor allem als Futtergrundlage für die Rinderhaltung, immer wichtiger. Zwischenzeitlich hat sich Mais zur vielfältig nutzbaren Kulturpflanze entwickelt. Das Spektrum reicht von der Produktion von Stärke und Speiseöl für die Ernährungsindustrie bis zur Stromerzeugung in Biogasanlagen. In vielen Regionen Baden-Württembergs stellt Mais die wichtigste Fruchtart dar, die besonders nach der Getreideernte im Sommer und Herbst in den Blickpunkt rückt.

Badische Winzer und württembergische Weingärtner: Garanten für Qualität im Glas

Mit »Der Riesling wird Opfer des Klimawandels« ist ein Artikel in der Heidenheimer Neuen Presse vom 16. Juli diesen Jahres überschrieben. Nach Ansicht von Wissenschaftlern müsse demnach der Riesling als eine an die kühle Witterung gebundene Pflanze bei weiter ansteigender Durchschnittstemperatur im Südwesten um sein Überleben kämpfen. Andererseits gibt es Rebsorten wie Chardonnay, Sauvignon blanc und Merlot, die von dieser Entwicklung profitieren könnten. Mildere Winter und weniger Spätfröste haben deren Anbau in guten Lagen bei uns inzwischen ermöglicht. Die Anpassung an klimatische Veränderungen oder sich ändernde Geschmackstrends sind Gründe genug, die jüngste Rebflächenentwicklung an den Beginn des nachfolgenden Beitrags zu stellen.

Entwicklung der Nahrungsmittelpreise in Baden-Württemberg

Die Preise für Nahrungsmittel stehen häufig im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und gelten als ein Spiegelbild der allgemeinen Preisentwicklung. Ein besonderes Merkmal stellen dabei die kurzfristigen Preisschwankungen dar. Allerdings ist die Bedeutung der Nahrungsmittel für die Haushaltsbudgets der Verbraucher in Deutschland signifikant zurückgegangen.

Trink- und Abwasserpreise in Baden-Württemberg 2014

Der durchschnittliche Kubikmeterpreis für Trinkwasser lag zum 1. Januar 2014 im Land bei 2,03 Euro und damit um 2 Cent über dem Preis von vor einem Jahr. Der Preis für die Entsorgung und Behandlung von Abwasser lag in Gemeinden mit gesplitteter Abwassergebühr bei durchschnittlich 1,92 Euro pro Kubikmeter Abwasser und 0,45 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche.

Bei einem Preisvergleich zwischen einzelnen Gemeinden, aber auch zwischen ländlichen und städtischen Gebieten zeigen sich zum Teil große Preisunterschiede. Dieser Beitrag beschäftigt sich unter anderem mit den verschiedenen Einflussfaktoren, die sich auf die Höhe der Preise auswirken. Dabei werden die Kosten nicht von einem Merkmal allein beeinflusst, vielmehr ist es ein Zusammenspiel zahlreicher Faktoren, die sich in ihrer Wirkung zum Teil gegenseitig verstärken, aber durchaus auch teilweise aufheben können. Es gibt also vielfältige Gründe und Ursachen, die beim Preisvergleich der Gemeinden untereinander berücksichtigt werden müssen.

Tourismus im Ländlichen Raum zweigeteilt

Der Ländliche Raum bildet in Baden-Württemberg weiterhin das Kernland vor allem des Gesundheits- und Erholungstourismus, auch wenn dieses Marktsegment etwa gegenüber dem Städtetourismus tendenziell an Boden einbüßt. Allerdings lässt sich innerhalb des Ländlichen Raums in touristischer Sicht eine Zweiteilung erkennen. Einerseits finden sich hier viele, meist kleinere Gemeinden ohne besondere natürliche Vorzüge, in denen der Tourismus nur eine geringe oder sogar gar keine Rolle spielt. Dem stehen als eine Art Inseln eine begrenzte Zahl von Kur- und Bäderorten mit regionalen Schwerpunkten im Schwarzwald und um den Bodensee gegenüber, in denen dem Tourismus eine tragende Rolle zukommt. Der nachfolgende Beitrag enthält eine Bestandsaufnahme der strukturellen Besonderheiten und der aktuellen Trends im Tourismus aus dem besonderen Blickwinkel des Ländlichen Raums.

Die Region im Blick

Neue vergleichende Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

Mit der Reihe »Die Region im Blick« legt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zugleich eine neue Analyseform vor und schließt doch an die erfolgreichen Regionsbeschreibungen »Die Region und ihre Landkreise« aus dem letzten Jahrzehnt an. Neu ist: Die Hefte sind konsequent auf den Vergleich ausgelegt. Mittels aussagekräftiger Indikatoren zu 30 Themen können einzelne Regionen oder Kreise in einen größeren Kontext eingeordnet werden. Das spezifische Profil einer jeden ­Region, eines jeden Kreises wird sichtbar. Durch die räumliche Beschränkung auf einzelne Regionen sind auch thematische Karten auf Gemeindeebene darstellerisch möglich. So können die Gemeinden im Kontext der jeweiligen Region verglichen werden. Eine kleine Auswahl interessanter Ergebnisse wird im Folgenden dargestellt.