:: 10/2014

Statistisches Monatsheft Oktober 2014

Die Schülerzahlen gehen zurück – aber wohl nicht so stark wie erwartet

Aktuelle Modellrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen bis 2020

Die Neuerungen im baden-württembergischen Bildungswesen erfordern eine Neuausrichtung der Modellrechnungen zur künftigen Entwicklung der Schülerzahlen. Aufgrund noch fehlender Erfahrungen muss hierbei häufiger auf Setzungen zurückgegriffen werden. Die aktuelle Modellrechnung ergibt bis 2020/21 einen Rückgang der Schülerzahl der öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen gegenüber 2013/14 um gut 5 % auf 1,078 Mill. Damit fällt der Rückgang nicht so stark aus wie in der letzten Vorausrechnung des Statistischen Landesamts aus dem Jahr 2010. Es wird angenommen, dass 2020/21 knapp 120 000 Schülerinnen und Schüler eine Gemeinschaftsschule besuchen werden. Auch für die öffentlichen und privaten beruflichen Schulen dürfte die Abnahme der Schülerzahlen bis 2020/21 ein geringeres Ausmaß annehmen als erwartet. Aus den Annahmen der aktuellen Modellrechnung folgt ein Rückgang der Schülerzahl um rund 13 % von rund 423 500 auf 367 900. Insbesondere der Ausbau der beruflichen Gymnasien bremst hier die Abnahme der Schülerzahlen.

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Rahmenbedingungen und methodische Herausforderungen der regionalen Bevölkerungsvorausrechnung auf Basis 2012

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg führt in mehrjährigen Abständen eine Aktualisierung der regionalen Bevölkerungsvorausrechnungen durch. Die aktuellsten Ergebnisse wurden Ende Juli 2014 der Presse vorgestellt und auch in einem Beitrag im vorangegangenen Monatsheft präsentiert. Gegenüber vorausgegangenen regionalen Vorausrechnungen wurde dieses Mal eine methodische Neuausrichtung vorgenommen. Dies war zum einen wegen Besonderheiten in der Datenlage und der regionalen Entwicklung erforderlich. Zum anderen wurde angestrebt die Datenbasis für die regionale Planung zu verbessern und Ergebnisse für alle Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Dieser Beitrag stellt differenziert die Annahmen und angewendeten Methoden der aktuellen regionalen Bevölkerungsvorausrechnung vor.

Die neue Statistik zu Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit

Eine Herausforderung für die amtliche Statistik

Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein zentrales Politikfeld auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene. Um dabei sicher planen und entscheiden zu können, sind aktuelle und aussagekräftige Daten eine unverzichtbare Grundlage. Darüber hinaus ist die Arbeit der vielen im Bereich Jugendarbeit hauptberuflich, aber auch ehrenamtlich Tätigen es wert, umfassend erfasst und transparent gemacht zu werden. Dafür wurde von der amtlichen Statistik in enger Zusammenarbeit mit Jugendverbänden, Jugendämtern, Politik und Forschung eine neue Statistik entwickelt, die zum ersten Mal für das Berichtsjahr 2015 zum Einsatz kommen wird.

Erwerbstätigkeit und atypische Beschäftigung in Baden-Württemberg

Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den Jahren von 1992 bis 2012. In dieser Zeit hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in Baden-Württemberg um 14 % erhöht. Es wird untersucht, wie sich die verschiedenen Erwerbsformen in den letzten 20 Jahren verändert haben und insbesondere, mit welchem Anteil die atypische Beschäftigung zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Außerdem werden die Erwerbsformen der atypischen Beschäftigung wie befristet Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenarbeitsstunden, geringfügig Beschäftigte und Zeitarbeitnehmer sowie davon besonders betroffene Personengruppen dargestellt.

Forschungs- und wissensintensive Wirtschaftszweige in Baden-Württemberg

In modernen Volkswirtschaften sind vor allem die FuE-intensiven Industriebranchen und wissensintensiven Dienstleistungen die Keimzelle für neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Sie sind ein bedeutender Indikator für die technologische Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und liefern somit Hinweise zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie zu den Beschäftigungs- und Wachstumspotenzialen eines Landes. Im vorliegenden Beitrag werden diese Wirtschaftszweige anhand gesamtwirtschaftlicher Kennzahlen analysiert. Dabei zeigt sich, dass die FuE-intensiven Industriebranchen in Baden-Württemberg mit einem Wertschöpfungsanteil von gut einem Fünftel im bundesweiten Vergleich weit überdurchschnittlich vertreten sind, dort die Arbeitsproduktivität seit Mitte der 1990er-Jahre um rund 61 % erheblich zugelegt hat und die Arbeitnehmer im Jahr 2013 mit einem Pro-Kopf-Wert von gut 53 340 Euro einen sehr hohen Durchschnittsverdienst erzielen konnten. Besonders stark nahm die Beschäftigung in den wissensintensiven Dienstleistungen zu, wo die Zahl der Erwerbstätigen im Zeitraum 1995 bis 2013 um fast ein Drittel gestiegen ist (Gesamtwirtschaft: 15,1 %).

Baden-Württemberg mit drei Regierungsbezirken unter den wirtschaftsstärksten EU-Regionen

Der Südwesten ist in der Spitzengruppe der wirtschaftsstärksten Regionen der Europäischen Union (EU) gut vertreten. Mit Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen zählten 2011 insgesamt drei Regierungsbezirke im Land zu den Regionen Europas mit der höchsten Wirtschaftskraft. Hierzu rechnet das Statistische Amt der Europäischen Union jene Regionen, deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner unter Berücksichtigung der jeweiligen Kaufkraft den EU-Durchschnitt um mindestens 25 % überschreitet. Von den insgesamt 272 NUTS 2-Regionen der EU28 hatten 41 Regio­nen ein BIP pro Kopf von über 125 % des EU-Durchschnitts.

Rückblick auf das Projekt BÜRGERFORUM Gesundheit

Durch Bürgerbeteiligung sprießen die Ideen

Für die Kommunen in Baden-Württemberg gilt es, dem demografischen Wandel aktiv entgegenzutreten, um auch in Zukunft ein attraktiver Ort für ihre Bevölkerung zu sein. Zur Gestaltung eines lebendigen, gesundheitsförderlichen und sozialen Gemeinwesens ist es ratsam, dass die Kommunen, ihre Bürgerinnen und Bürger so-wie Multiplikatoren vor Ort zusammenarbeiten.

Um diese Vernetzung zu fördern, nachhaltige Strukturen zu etablieren und innovative Projekte anzustoßen, hat die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg das Projekt BÜRGERFORUM Gesundheit ins Leben gerufen und die FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt mit der Durchführung beauftragt. »Seit unserem BÜRGERFORUM Gesundheit hat sich ein Stamm von 15 bis 20 Ehrenamtlichen gebildet, auf die ich mich verlassen kann«, berichtete Werner Somlai, Bürgermeister der am Projekt teilnehmenden Stadt Oberriexingen. Insgesamt zwölf BÜRGERFOREN Gesundheit wurden zwischen Juni 2013 und Februar 2014 durchgeführt.