Statistisches Monatsheft November 2014
Erwerbstätige in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs – eine Bilanz der letzten 20 Jahre
In der Erwerbstätigenrechnung stehen nunmehr nach dem Abschluss der Arbeiten im Rahmen der Revision 2011 wieder lange Zeitreihen auf Landes-, Regionen- und Kreisebene zur Verfügung. Erste Auswertungen zeigen, dass im Jahr 2012 von den insgesamt 44 Stadt- und Landkreisen 32 Kreise neue Rekordniveaus an Erwerbstätigen erreichten. Im Zeitraum 1992 bis 2012 gab es in 38 Stadt- und Landkreisen und allen zwölf Regionen des Landes einen Zuwachs an Arbeitsplätzen. Während die Zahl der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor in den letzten 20 Jahren in allen Kreisen und Regionen zunahm, überwog im Produzierenden Gewerbe der Stellenabbau. Dennoch ist festzustellen, dass für eine gute Arbeitsplatzbilanz nicht nur starke Zuwächse an Arbeitsplätzen in den Dienstleistungsbranchen ausschlaggebend sind, sondern auch positive Arbeitsplatzentwicklungen in der Industrie.
Zensus 2011: Was uns der Zensus über die Seniorinnen und Senioren in Baden-Württemberg verrät
Nach den endgültigen Ergebnissen des Zensus 2011 lebten in Baden-Württemberg 2 035 840 Seniorinnen und Senioren. Damit hatten zum Zensusstichtag am 9. Mai 2011 gut 19 % der Bevölkerung das 65. Lebensjahr bereits vollendet. Im folgenden Beitrag werden ausgewählte demografische und erwerbsstatistische Daten sowie Haushaltsinformationen des Zensus 2011 zu Seniorinnen und Senioren auf regionaler Ebene dargestellt, wobei der Schwerpunkt – in Anlehnung an den weiteren Beitrag zum Zensus in diesem Monatsheft – auf der Erwerbstätigkeit liegt.
Zensus 2011: Was uns der Zensus über die Erwerbssituation in Baden-Württemberg verrät
Der Zensus 2011 hatte nicht nur die Ermittlung der aktuellen amtlichen Einwohnerzahl zum Stichtag 9. Mai 2011 zum Ziel. Neben der Einwohnerzahl wurden weitere Informationen über die Bevölkerung im Land erhoben, darunter auch die Erwerbssituation der Bevölkerung. Der vorliegende Beitrag bietet eine (regionale) Übersicht über den Erwerbsstatus, die wichtigsten Wirtschaftszweige sowie das Pendlerverhalten in Baden-Württemberg (siehe i-Punkt »Erwerbstatus«).
Weiterhin hohes Niveau der Zahl an Hochschulzugangsberechtigungen
Aktuelle Modellrechnung zur Entwicklung der Schulabsolventenzahlen bis 2020
Das Abschlussjahr 2012 war an den Schulen in Baden-Württemberg durch den »doppelten« Abiturjahrgang der G8- und G9-Absolventinnen und Absolventen geprägt. Gut 75 900 Hochschulreifezeugnisse waren in diesem Jahr ausgestellt worden. Im Jahr 2013 normalisierten sich die Verhältnisse wieder, aber auch künftig dürfte die Zahl der Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife auf hohem Niveau bleiben. Berücksichtigt man, dass zusätzlich zu den über 50 000 Abiturientinnen und Abiturienten jährlich etwa 20 000 Absolventinnen und Absolventen die Fachhochschulreife erwerben dürften, ist zu erwarten, dass bis 2019 pro Jahr mehr als 70 000 Hochschulzugangsberechtigungen erreicht werden.
Der mittlere Bildungsabschluss bleibt dennoch der am häufigsten erworbene. Nach einem durch die Absolventinnen und Absolventen der Werkrealschulen neuer Prägung verursachten Anstieg auf gut 69 500 im Jahr 2013 dürfte die Zahl der mittleren Abschlüsse bis 2020 aber wieder auf rund 59 000 absinken. Der Hauptschulabschluss wird dagegen zahlenmäßig weiter an Bedeutung verlieren.
Absolventenbefragung 2013
Ergebnisse für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg
Die Ergebnisse der Absolventenbefragung 2013 an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg sind sowohl aus Sicht der Hochschulen als auch der Absolventen sehr erfreulich. Die Befragungsteilnehmer haben nicht nur ihr Studium, sondern auch ihre anschließende berufliche Tätigkeit positiv bewertet. Nahezu neun von zehn Absolventen waren rückblickend mit ihrem Studium zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Die berufliche Situation wurde – bezogen auf die absolvierte Ausbildung – von rund zwei Drittel der Befragten als angemessen oder überwiegend angemessen eingestuft. Zudem wurde auch der Übergang vom Studium in den Beruf vom Großteil der Absolventen sehr gut gemeistert. Gut ein Fünftel der Befragten suchte im Anschluss an das Studium überhaupt nicht nach einer Tätigkeit, und zwar hauptsächlich wegen der Aufnahme eines weiteren Studiums oder dem Finden eines Jobs ohne Bewerbung. Unter den Suchenden waren lediglich 110 Absolventen (2 %) bei ihrer Stellensuche nicht erfolgreich.
58 % der privaten Haushalte in Baden-Württemberg haben Haus- und Grundbesitz
Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2013
Der Haus- und Grundbesitz und die Immobilienschulden der privaten Haushalte gehören zum Erhebungsprogramm der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die zuletzt im Jahr 2013 bundesweit durchgeführt wurde. Für Baden-Württemberg zeigt sich dabei, dass fast sechs von zehn Privathaushalten Immobilien besaßen. Das waren deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Mehr als die Hälfte dieser Haushalte hatte allerdings auch Schulden für den Haus- und Grundbesitz. Sowohl bei den Besitzstrukturen als auch bei der Restverschuldung zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Haushaltsgröße und Haushaltstyp.
Bioabfallverwertung in Baden-Württemberg: Ein Baustein für Ressourcen- und Klimaschutz
Rund 29 % der häuslichen Siedlungsabfälle in Baden-Württemberg bestanden 2013 aus getrennt erfassten organischen Abfällen. Dies waren 1,38 Mill. Tonnen (t) an Abfällen aus der Biotonne sowie Garten- und Parkabfällen. Hochgerechnet könnten weitere mindestens 300 000 t, die derzeit noch gemeinsam mit den Restabfällen entsorgt werden, durch geeignete Maßnahmen abgeschöpft werden. Daher strebt die Landesregierung an, das kommunale Pro-Kopf-Aufkommen getrennt gesammelter Bio- und Grünabfälle von aktuell 45 bzw. 85 auf 60 bzw. 90 Kilogramm je Einwohner und Jahr (kg/Ea) bis zum Jahr 2020 zu steigern.
In den zahlreichen Anlagen zur biologischen Abfallbehandlung im Land werden Bioabfälle zu hochwertigen Komposten und Gärresten umgewandelt, die anstelle synthetischer Düngemittel und Torfsubstrate eingesetzt werden können. Das Biogas, das bei der anaeroben Behandlung (Vergärung) entsteht, sowie holzige Abfälle können zur Energieerzeugung genutzt werden und ersetzen dort fossile Brennstoffe. So sind die getrennte Erfassung der organischen Abfälle sowie deren stoffliche und energetische Verwertung schon heute bedeutende Bausteine für wirksamen Klimaschutz und Ressourcenschonung.
Kleine Geschichte der amtlichen Statistik in Württemberg
Die amtliche Statistik hat sich Anfang des 19. Jahrhunderts in allen deutschen Staaten und somit auch in Württemberg in enger Verbindung mit der öffentlichen Verwaltung entwickelt. Erst mit der Institutionalisierung der öffentlichen Verwaltung konnte die amtliche Statistik eine größere Bedeutung gewinnen. Die Anfänge der amtlichen Statistik als einer den Staat betreffenden und dem Staat dienenden Wissenschaft fielen in Deutschland in die Zeit der sich arrondierenden Staatenbildung der napoleonischen und nachnapoleonischen Zeit in den ersten Dekaden des vorletzten Jahrhunderts. Die sich damals herausbildenden Verfassungsstaaten benötigten die Statistik als notwendiges Mittel zur Verwirklichung der geforderten Öffentlichkeit der Verwaltung. Die mit den Konstituierungen der Verfassungsstaaten einhergehenden Verwaltungsreformen setzten Kenntnisse von Land und Leuten voraus, die vornehmlich die amtliche Statistik erheben und präsentieren konnte. So wurde die junge amtliche Statistik in Deutschland nach und nach ein unentbehrliches Mittel der Gesetzgebung und Verwaltung.
Preisverleihung zum 19. Schülerwettbewerb »Baden-Württemberg – Wir in Europa«
Zum 19. Mal hat das Statistische Landesamt gemeinsam mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg im Frühjahr 2014 den Schülerwettbewerb »Baden-Württemberg – Wir in Europa« ausgeschrieben. Präsidentin Dr. Carmina Brenner überreichte am 2. Oktober 2014 im Rahmen des 99. Landwirtschaftlichen Hauptfestes auf dem Cannstatter Wasen die Preise an die drei Hauptpreisträger.