2015 lebten in den 38 deutschen Städten mit über 200 000 Einwohnern knapp 25 % aller Einwohner Deutschlands, und mehr als 30 % aller in Deutschland Erwerbstätigen fanden dort Arbeit. Schon aus dieser Gegenüberstellung wird deutlich, wie attraktiv viele große Städte als Arbeitsort auch für Menschen mit Wohnsitz in anderen Gemeinden sind. Dies lässt sich noch besser daraus ablesen, dass 2015 die Relation »Erwerbstätige am Arbeitsort je Einwohner am Wohnort« in Deutschland 52,7 % betrug, im Durchschnitt der 15 Großstädte mit mehr als 400 000 Einwohner aber 65,5 % und bei 23 weiteren Städten mit 200 000 bis unter 400 000 Einwohnern immerhin noch durchschnittlich 62,1 %. In Bezug auf diese Relation gibt es allerdings merkliche Unterschiede zwischen den 38 großen Städten, bedingt durch Abweichungen zum einen bei den Pendlersalden je Beschäftigten, zum anderen bei den Arbeitslosenquoten.
Bei der Erwerbstätigen-Einwohner-Relation konnte sich die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart mit dem dritten Rang hinter Frankfurt am Main und Düsseldorf unter den Großstädten als besonders attraktiver Arbeitsort beweisen, und bei den größeren Städten mit 200 000 bis 400 000 Einwohnern belegten die drei baden-württembergischen Städte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau sogar die drei Spitzenplätze. Am unteren Ende der Skala stehen jeweils Städte aus Ostdeutschland und aus Nordrhein-Westfalen, insbesondere aus dem Ruhrgebiet. Dabei zeigt sich, dass sowohl für die Spitzenstellung baden-württembergischer Städte als auch für die geringeren Werte in den Städten Ostdeutschlands und im Ruhrgebiet sowohl Abweichungen bei den Pendlersalden als auch Unterschiede in der Arbeitslosigkeit verantwortlich zeichnen.
In der Entwicklung zwischen 2000 und 2015 weisen insbesondere einige Großstädte deutlich überdurchschnittliche Zunahmen bei Bevölkerung und Erwerbstätigkeit auf, während vor allem größere Städte – überwiegend wiederum aus Ostdeutschland und aus Nordrhein-Westfalen – bei Bevölkerung und Erwerbstätigkeit hinter der durchschnittlichen Entwicklung zurückgeblieben sind. Allerdings verlief die Entwicklung in den baden-württembergischen Städten durchaus differenziert: Während Freiburg die höchste Zunahme bei der Zahl der Erwerbstätigen aufweist und auch beim Bevölkerungswachstum in der Spitzengruppe liegt, erreichten Stuttgart und Karlsruhe zwar eine leicht überdurchschnittliche Steigerung ihrer Einwohnerzahlen, jedoch einen leicht unterdurchschnittlichen Anstieg bei der Erwerbstätigkeit; und Mannheim blieb bei beiden Größen, wenn auch nur knapp, hinter der Bundesentwicklung zurück.