:: 3/2018

Statistisches Monatsheft März 2018

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

im Jahr 2016 haben noch knapp 25 700 Jugendliche die Schulen im Land mit dem Hauptschulabschluss verlassen. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 waren es im Südwesten noch 47 000 junge Menschen mit einem Abschluss dieser Schulart. Unser Titelbeitrag zeigt, welche Aus- und Weiterbildungsangebote im Rahmen der dualen Berufsausbildung von den Absolventen genutzt werden.

Information und Kommunikation gehören weltweit zu den Zukunftsthemen. Wir berichten dazu in dieser Ausgabe gleich in zwei Beiträgen: Zum Wachstum der sogenannten IKT-Technologien sowie über die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung in Deutschland und den Ländern. Dabei haben wir den Bereich der Warenproduktion sowie den der Dienstleistungen nochmals gesondert ausgewertet.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Carmina Brenner, Präsidentin

Der Übergang von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss in die berufliche Ausbildung

Die Zahl der Schulabsolventinnen und -absolventen mit Hauptschulabschluss hat sich in den letzten Jahren stark verringert. Im Jahr 2016 haben noch knapp 25 700 Jugendliche die Schulen im Land mit dem Hauptschulabschluss verlassen im Vergleich zu 47 000 im Jahr 2005. Im Bereich der beruflichen Schulen bieten sich diesen Jugendlichen viele Möglichkeiten zu einem Anschluss: Rund 15 500 Jugendliche haben im Schuljahr 2016/17 an einer Teilzeit-Berufsschule mit dem schulischen Teil der dualen Berufsausbildung begonnen. Weitere 3 500 Jugendliche mit Hauptschulabschluss haben eine schulische Berufsausbildung angefangen und 11 100 Jugendliche sind im Schuljahr 2016/17 in eine Berufsfachschule eingetreten, um die Fachschulreife zu erwerben. Für Jugendliche, die keines dieser Angebote nutzen, gibt es weitere der Berufsausbildung direkt vorgelagerte oder berufsvorbereitende Angebote. Die Inanspruchnahme berufsvorbereitender Bildungsgänge hat in den letzten Jahren ein sehr niedriges Niveau erreicht, was wohl dafür spricht, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss auf dem Ausbildungsplatzmarkt bessere Chancen haben als vor 10 Jahren.

Wirtschaftsleistung des IKT-Sektors in Baden-Württemberg

Der Informations- und Kommunikationssektor (IKT-Sektor) ist ein bedeutender Wachstumsmotor der baden-württembergischen Wirtschaft. Zum IKT-Sektor werden dabei zum einen Unternehmen in Wirtschaftsbranchen gezählt, die sich der Herstellung von IKT-Waren zuordnen lassen. Zum größten Teil besteht der IKT-Sektor jedoch aus Dienstleisterinnen und Dienstleistern wie beispielsweise IT-Beraterinnen und -Beratern, Softwareverlegerinnen und -verlegern oder Unternehmen aus dem Bereich Telekommunikation. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie führt des Weiteren zu Produktivitätssteigerungen in Wirtschaftsbereichen außerhalb des IKT-Sektors. Diesem Sektor ist damit also eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zuzuweisen. Auch wenn der Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung Baden-Württembergs 2016 mit 4,9 % – insbesondere im Vergleich zur Automobilbranche und zum Maschinenbau – relativ gering erscheint, weist er im Zeitraum 2010 bis 2016 eine hohe jährliche Wachstumsrate aus, welche deutlich über jener der Gesamtwirtschaft liegt.

Forschung und Entwicklung im IKT-Sektor

Die fortschreitende Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft und das wirtschaftliche Handeln. Der Einfluss des Informations- und Kommunikationstechnologiesektors (IKT-Sektor) auf die Wertschöpfung und damit auf den Erfolg unserer Volkswirtschaft nimmt weiter zu. Schon heute besteht die Wertschöpfung des Fahrzeug- und Maschinenbaus zu einem bedeutenden Anteil aus IT- und Softwarekomponenten. Durch ständig neue Innovationen in diesem Bereich ist ein weiterer Anstieg absehbar. Damit rücken Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) im IKT-Sektor stärker in den Fokus. Wie hoch sind die FuE-Investitionen im IKT-Sektor in Baden-Württemberg, im Bundesländervergleich und wie haben sich diese in den letzten Jahren entwickelt? Der nachfolgende Beitrag gibt hierzu einen Überblick.

Attraktivität großer Städte als Wohn- und Arbeitsort

Unterschiede, Ursachenkomponenten und Entwicklungslinien 2000 bis 2015

2015 lebten in den 38 deutschen Städten mit über 200 000 Einwohnern knapp 25 % aller Einwohner Deutschlands, und mehr als 30 % aller in Deutschland Erwerbstätigen fanden dort Arbeit. Schon aus dieser Gegenüberstellung wird deutlich, wie attraktiv viele große Städte als Arbeitsort auch für Menschen mit Wohnsitz in anderen Gemeinden sind. Dies lässt sich noch besser daraus ablesen, dass 2015 die Relation »Erwerbstätige am Arbeitsort je Einwohner am Wohnort« in Deutschland 52,7 % betrug, im Durchschnitt der 15 Großstädte mit mehr als 400 000 Einwohner aber 65,5 % und bei 23 weiteren Städten mit 200 000 bis unter 400 000 Einwohnern immerhin noch durchschnittlich 62,1 %. In Bezug auf diese Relation gibt es allerdings merkliche Unterschiede zwischen den 38 großen Städten, bedingt durch Abweichungen zum einen bei den Pendlersalden je Beschäftigten, zum anderen bei den Arbeitslosenquoten.

Bei der Erwerbstätigen-Einwohner-Relation konnte sich die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart mit dem dritten Rang hinter Frankfurt am Main und Düsseldorf unter den Großstädten als besonders attraktiver Arbeitsort beweisen, und bei den größeren Städten mit 200 000 bis 400 000 Einwohnern belegten die drei baden-württembergischen Städte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau sogar die drei Spitzenplätze. Am unteren Ende der Skala stehen jeweils Städte aus Ostdeutschland und aus Nordrhein-Westfalen, insbesondere aus dem Ruhrgebiet. Dabei zeigt sich, dass sowohl für die Spitzenstellung baden-württembergischer Städte als auch für die geringeren Werte in den Städten Ostdeutschlands und im Ruhrgebiet sowohl Abweichungen bei den Pendlersalden als auch Unterschiede in der Arbeitslosigkeit verantwortlich zeichnen.

In der Entwicklung zwischen 2000 und 2015 weisen insbesondere einige Großstädte deutlich überdurchschnittliche Zunahmen bei Bevölkerung und Erwerbstätigkeit auf, während vor allem größere Städte – überwiegend wiederum aus Ostdeutschland und aus Nordrhein-Westfalen – bei Bevölkerung und Erwerbstätigkeit hinter der durchschnittlichen Entwicklung zurückgeblieben sind. Allerdings verlief die Entwicklung in den baden-württembergischen Städten durchaus differenziert: Während Freiburg die höchste Zunahme bei der Zahl der Erwerbstätigen aufweist und auch beim Bevölkerungswachstum in der Spitzengruppe liegt, erreichten Stuttgart und Karlsruhe zwar eine leicht überdurchschnittliche Steigerung ihrer Einwohnerzahlen, jedoch einen leicht unterdurchschnittlichen Anstieg bei der Erwerbstätigkeit; und Mannheim blieb bei beiden Größen, wenn auch nur knapp, hinter der Bundesentwicklung zurück.

Fußball in Baden-Württemberg 2017

Zweitbeliebteste Sportart im Land mit über 1 Million Aktiven

Fußball ist im Land mit über 1 Mill. Mitgliedern, die in 3 000 Vereinen und über 23 000 Mannschaften organisiert sind, eine feste Größe in der Sportlandschaft Baden-Württembergs. Vom sportlichen Wettkampf im Profibereich bis zum Arbeitsausgleich im Freizeitbereich – der Fußball vereint verschiedene Altersgruppen und erzeugt eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten in den Vereinen. 2017 wurden zwar mehr Mitglieder jedoch deutlich weniger Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet. Mehr als die Hälfte aller Mannschaften sind Juniorinnen- und Juniorenteams.

Mord in Baden und Württemberg

Weit weniger als ein Promille der Bevölkerung in Baden-Württemberg wurden und werden jemals in der Realität mit einem der verwerflichsten Verbrechen der Menschheit konfrontiert. Dabei kennt jeder diese Straftat aus unzähligen Kriminalfilmen und Nachrichtensendungen. Es handelt sich um Mord, der als besonders schwere Straftat bezeichnet wird und umgangssprachlich zu den Kapitalverbrechen zählt. Die weltweite Mordrate lag 2015 bei 6,2 Morden pro 100 000 Einwohner. In zehn Ländern der Erde wurden 58 % aller Morde weltweit verübt: Brasilien, Indien, Nigeria, Mexiko, Demokratische Republik Kongo, Südafrika, Venezuela, USA, Kolumbien und Pakistan. In Deutschland und somit auch in unserem Bundesland lag die Quote bei 0,8 Morden je 100 000 Einwohner. Diese Quote ist ein Indikator dafür, dass die Menschen in Baden-Württemberg sehr sicher leben.