:: 8/2023

Junge Erwachsene ohne abgeschlossene Berufsausbildung

Ergebnisse des Mikrozensus

Die Zahl junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung steigt seit 8 Jahren kontinuierlich an. Ein dauerhafter Verzicht auf eine abgeschlossene Ausbildung bedeutet für die Betroffenen häufig eine höhere Unsicherheit bei der Arbeitsmarktintegration und ein Wohlstandsverlust gegenüber Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Angesichts des demografischen Wandels, der einen weiteren Rückgang der Zahl der jungen Erwachsenen in den nächsten Jahrzehnten zur Folge hat, stellt eine große Zahl Ungelernter wegen der Verschärfung des Fachkräftemangels auch ein wirtschaftspolitisches Problem dar. Der folgende Beitrag zeichnet ein Bild über die Entwicklung und die aktuelle Situation junger Erwachsener hinsichtlich ihres Berufsbildungsstandes und vertieft so das Wissen über die Gruppe der Ungelernten aus Daten des Mikrozensus.1

Zentrale Erkenntnisse sind: Besonders häufig sind zugewanderte Männer ohne berufliche Qualifizierung. Aber auch in Deutschland geborene Menschen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Die Zunahme in den letzten 8 Jahren ist auch bei Menschen ohne Migrationshintergrund zu beobachten. Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bzw. ohne abgeschlossenes Studium verfügen häufig über höherwertige Schulabschlüsse. Je rund ein Viertel haben einen Realschulabschluss oder eine Studienberechtigung erworben. Nur gut 20 % haben bereits die Schule ohne Abschluss verlassen.

Als junge Erwachsene werden im Kontext der beruflichen Bildung Personen im Alter von 20 bis unter 35 Jahren gefasst. Die untere Altersgrenze wird so gewählt, weil im Alter von 20 Jahren in den meisten Fällen die schulische Bildung und auch häufig eine erste Orientierungsphase abgeschlossen sind. Die berufliche Bildung2 wiederum ist im unteren Bereich dieser Altersgruppe vielfach noch in vollem Gange. Deshalb ist es häufig sinnvoll, nicht nur die gesamte Gruppe der 20- bis unter 35-Jährigen, sondern auch schmalere Altersgruppen zu betrachten (Schaubild 1).

Je größer der Anteil der Personen ist, die sich noch in Ausbildung befinden, umso größer kann auch die Zahl der Personen sein, die diese Ausbildung nicht erfolgreich beenden und später darum als Ungelernte betrachtet würden. Ebenso wie »in Ausbildung« ist auch »ungelernt« eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Befragung (siehe i-Punkt »Ausbildungsstand«). Vor allem bei den Jüngeren kommt es noch häufiger vor, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Ausbildung beginnen.

Die Zahl der Personen die eine Ausbildung ohne Erfolg beenden ist jedoch höher als die Zahl der Ungelernten, die später eine Ausbildung beginnen und sie erfolgreich zu Ende führen. Deshalb nimmt die Zahl und der Anteil der Ungelernten mit zunehmendem Alter zu. Ein niedrigerer Anteil der Ungelernten in den jüngeren Altersgruppen kann nicht als ein Rückgang des Phänomens interpretiert werden.

Ab dem 35. Lebensjahr bis unter 40 Jahren befinden sich nur noch 2,6 % der Menschen in einer Ausbildung (vergleiche auch Schaubild 6). In dieser Altersgruppe ist der erreichte Berufsbildungsstand meist endgültig. In den Altersgruppen darunter ist er variabel.

Baden-Württemberg im Vergleich

Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 galten in Baden-Württemberg 17,7 % der jungen Erwachsenen3 als ungelernt. Der Anteil der Ungelernten war damit etwas niedriger als in Deutschland mit insgesamt 19,2 %. In den alten Bundesländern (ohne Berlin) lag der Schnitt mit 20 % noch etwas höher. In den neuen Bundesländern etwas niedriger (15,6 %). Der Ost-West Unterschied lässt sich im Wesentlichen durch einen im Osten geringeren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund erklären.4

Die Entwicklung des beruflichen Bildungsstandes junger Erwachsener

Über viele Jahre ging die Anzahl und der Anteil Ungelernter an den jungen Erwachsenen zurück.5 Dies lässt sich relativ gut mit dem Verhältnis zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber begründen. Anfang der 2000er-Jahre gab es deutlich mehr Schulabgänger mit dem Wunsch auf eine betriebliche Ausbildung als betriebliche Ausbildungsstellen.6 Da auch nicht alle Personen im Übergangssystem einen Platz fanden, führte dies zu einem höheren Anteil Ungelernter. Von 2006/2007 bis 2010/2011 ging die Diskrepanz aufgrund eines starken Rückgangs der Bewerberinnen und Bewerber zunächst steil zurück. Es folgte eine Phase mit einem relativ ausgeglichenen Markt an Bewerbern und Ausbildungsstellen. In dieser Phase ging auch die Zahl der Ungelernten zurück. Sie erreichte in den Jahren 2013 und 2014 in Baden-Württemberg ihren Tiefpunkt mit 228 000 und einem Anteil von 11,7 %. Seit dem Jahr 2015 lässt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Ungelernten beobachten (Schaubild 2).

Von 2013 bis zum Jahr 2022 ist die Zahl der Ungelernten unter den jungen Erwachsenen um gut 150 000 auf 379 000 angestiegen. Ihr Anteil hat um 6 Prozentpunkte auf 17,7 % zugenommen. Diese Zunahme fällt zeitlich mit einer starken Zuwanderung zusammen und lässt sich zu knapp zwei Dritteln (+ 95 000) damit erklären, dass sich unter den Zugewanderten viele Ungelernte befanden. Der Anteil der Ungelernten an den Zugewanderten in Baden-Württemberg stieg von 2013 auf 2022 um 12,5 Prozentpunkte auf 38,2 %. Jedoch auch bei den Menschen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung, hat die Zahl der Ungelernten zugenommen (+ 26 000).7 Der Anteil der Ungelernten an dieser Gruppe nahm im Vergleichszeitraum um 3,2 Prozentpunkte auf 18,4 % zu. Auch bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist eine Zunahme der Ungelernten zu beobachten. Hier nahm die Zahl um 30 000 zu und der Anteil stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 9 %. Schaubild 3 zeigt diese Entwicklung in absoluten Zahlen noch zusätzlich nach Geschlechtern differenziert.8 Interessant ist in diesem Zeitvergleich auch, dass sich das Geschlechterverhältnis umgedreht hat. 2013 waren mehr Frauen ungelernt, 2022 sind die Männer häufiger betroffen.

Gründe für die Zunahme der Ungelernten

Die Gründe für diese Entwicklung werden im Mikrozensus nicht direkt abgefragt. Darum müssen für die Erklärung dieses Phänomens andere Quellen herangezogen werden. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung haben es Menschen mit Migrationshintergrund deutlich schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden, weil viele Unternehmen sich bei der Einstellung von Menschen mit Migrationshintergrund zurückhalten.9 Für junge Personen, die selbst nach Deutschland zugewandert sind, besteht zusätzlich häufig ein hoher Druck, möglichst rasch Geld zu verdienen, weswegen sich für diese eine Ausbildung als nicht attraktiv erweist.10 Möglicherweise spielt diese Überlegung auch bei Menschen ohne Migrationshintergrund eine Rolle. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften finden sie auch ungelernt relativ gut bezahlte Arbeitsstellen, was sie davon abhält, eine schlechter bezahlte Ausbildung zu beginnen.11

Dieser kurzfristige ökonomische Vorteil verkehrt sich im Laufe des Erwerbslebens aber in das Gegenteil. Schon als junge Erwachsene verdienen Personen mit abgeschlossener Ausbildung deutlich mehr als die Ungelernten. Vor allem Niedrigeinkommen unter 1 500 Euro sind bei Personen mit abgeschlossener Ausbildung wesentlich seltener (Schaubild 4). Während auch ältere Ungelernte im Alter von 35 bis unter 65 Jahren nur relativ selten über höhere Einkommen verfügen, stellen sich die Karriereperspektiven und damit die Verdienstmöglichkeiten mit einer abgeschlossenen Ausbildung wesentlich günstiger dar.

Gesellschaftliche Folgen

Angesichts des demografischen Wandels ist es auch aus wirtschaftspolitischer Perspektive ungünstig, wenn viele junge Erwachsene dauerhaft auf den Erwerb einer beruflichen oder akademischen Ausbildung verzichten und darum Fachkräfte nicht gefunden werden und Stellen unbesetzt bleiben. Häufig gehen Ungelernte überhaupt keiner Erwerbstätigkeit nach (Schaubild 5). Besonders ungelernte Frauen im Alter von 20 bis unter 35 sind oft überhaupt nicht erwerbstätig (44,4 %), von den Frauen mit Abschluss sind es nur 12,7 %. Unter Ungelernten gibt es zudem mehr atypische Beschäftigungsverhältnisse12 als bei Personen mit Abschluss.

Eine Zunahme der Erwerbstätigkeit der Frauen und ein späterer Austritt aus dem Erwerbsleben hat zusammen mit Zuwanderung bislang dazu geführt, dass das Erwerbspersonenpotential in Baden-Württemberg angestiegen ist. Es ist jedoch absehbar, dass sich diese Entwicklung umkehrt. Seit über 15 Jahren nehmen die Jahrgangsstärken, der Personen die in das Erwerbsalter kommen, kontinuierlich ab.13 Auch künftig werden immer dünner besetzte Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt eintreten, während die am stärksten besetzten Jahrgänge der Babyboomer in den nächsten 10 Jahren größtenteils aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden. Die Zahl der Erwerbstätigen wird dadurch in Baden-Württemberg deutlich zurückgehen.14 Insofern wird es umso wichtiger werden, dass möglichst viele junge Erwachsene einen qualifizierten Berufsabschluss erwerben und so dem Arbeitsmarkt als Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Starke Jahrgänge stehen am Ende des Erwerbslebens, viel schwächer besetzte Jahrgänge rücken nach

Schaubild 6 stellt die Bevölkerung im Jahr 2022 im Erwerbsalter in 5-Jahres-Altersgruppen nach dem Ausbildungsstand dar. Zwar nahm im Generationenvergleich die Zahl der Ungelernten etwas ab, von über 170 000 bei den über 50-Jährigen auf zuletzt 103 000 bei den 20- bis unter 25-Jährigen. Allerdings muss beachtet werden, dass in den jüngeren Altersgruppen sich viele noch in Ausbildung befinden und nicht alle diese mit einem Berufsabschluss oder Studium abschließen werden. Die Zahl der Personen ohne Abschluss wird darum in den jüngeren Altersgruppen aller Voraussicht nach noch deutlich zunehmen. Der Zeitvergleich in Schaubild 2 zeigt, dass der Anteil der jungen Erwachsenen, die keinen Abschluss erreichen, in den letzten Jahren zu- und nicht abnimmt. Dieser Befund bestätigt sich auch, wenn man nur 5-Jahres Altersgruppen betrachtet.15 Es scheint also angemessen, auch für die nächsten Jahre von einem weiteren Anstieg auszugehen.

Wer sind die Ungelernten?

Mit den Ergebnissen des Mikrozensus lassen sich die Ungelernten noch weiter analysieren. Durch ein besseres Verständnis dafür, welche Personengruppen betroffen sind, können Anreize und Programme mit dem Ziel entwickelt werden, jene Personen für eine Ausbildung oder weitere Qualifizierung zu motivieren.

Mangelnder schulischer Erfolg ist nur ein Faktor

Ohne Schulabschluss ist der Erwerb beruflicher Abschlüsse deutlich erschwert. Kein junger Erwachsener in der Mikrozensus-Stichprobe 2022 in Baden-Württemberg hatte ohne Schulabschluss eine abgeschlossene Ausbildung erreicht. Nur ein Viertel dieser Personen befand sich noch in Ausbildung, drei Viertel der Personen ohne Schulabschluss hatten den Status von Ungelernten. Je höher der erreichte Schulabschluss war, umso seltener war eine Person ungelernt. Wer es schafft, einen höheren Schulabschluss zu erwerben, erreicht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch einen Ausbildungsabschluss. Besonders junge Erwachsene mit Studienberechtigung befinden sich wegen der längeren Schul- und Studiendauer noch zu über einem Drittel in Ausbildung (Schaubild 7 linkes Diagramm).

Da mittlerweile höhere Schulabschlüsse deutlich häufiger erworben werden als kein Abschluss oder ein Hauptschulabschluss, ergibt sich ein anderes Bild, wenn nur die Ungelernten nach deren Schulabschlüssen betrachtet werden (Schaubild 7 rechtes Diagramm). Die meisten Ungelernten haben einen Hautschulabschluss (knapp 29 %). Jedoch haben die ungelernten jungen Erwachsenen zu jeweils einem Viertel auch einen Realschulabschluss oder gar eine Studienberechtigung vorzuweisen. Wer anstrebt, die Zahl der Ungelernten zu verringern, tut demnach gut daran, auch diese Gruppen in den Blick zu nehmen.

Beruflicher Bildungserfolg wird häufig vererbt

Die PISA-Schulleistungsstudien der OECD und seither auch viele weitere Studien haben gezeigt, dass in Deutschland der schulische Erfolg stark mit dem Bildungsstand der Eltern korreliert.16 Ein ähnlicher Befund kann auch für den beruflichen Bildungserfolg festgestellt werden. Wenn mindestens ein Elternteil über keine abgeschlossene Ausbildung verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch deren Kind frühzeitig das Bildungssystem ohne Abschluss verlässt, deutlich erhöht. Besonders junge Männer im Alter von 20 bis unter 25 Jahren haben eine über dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit, ungelernt zu sein, wenn mindestens ein Elternteil ungelernt ist (Schaubild 8).17

Beruflicher Bildungserfolg stark von der Herkunft abhängig

In Schaubild 3 wurde bereits gezeigt, dass sich unter den Ungelernten viele Menschen mit Migrationshintergrund befinden. Einen Migrationshintergrund haben Personen nach der Definition im Mikrozensus dann, wenn sie oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren sind. Diese Personen lassen sich noch dadurch unterscheiden, ob sie selbst zugewandert (eigene Migrationserfahrung) oder in Deutschland geboren (ohne eigene Migrationserfahrung) sind (siehe i-Punkt »Migrationshintergrund«). Obwohl die Personen ohne eigene Migrationserfahrung in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, sind sie doppelt so häufig ungelernt wie ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund.18 Hier ist ein relativ großes Potential an Personen, die möglicherweise mit geeigneten Angeboten noch zu einer weiteren beruflichen Qualifizierung angeregt werden können.

Nochmals mehr als doppelt so hoch ist der Anteil der Ungelernten unter den Personen, die selbst nach Deutschland zugewandert sind (38,2 %). Insgesamt knapp 200 000 selbst zugewanderte Personen ohne abgeschlossene Ausbildung lebten 2022 in Baden-Württemberg. Rund 58 000 waren aus den nicht europäischen Hauptherkunftsländern der Asylbewerber (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien und Gambia) zugewandert. Eine etwas höhere Zahl (66 000) stammt aus aktuellen EU-Staaten und 75 000 aus sonstigen Drittstaaten.

Zugewanderte Personen befinden sich hingegen nur verhältnismäßig selten in Ausbildung (17,9 %, bzw. 93 000). Vermutlich sind es häufig ökonomische Zwänge, Sprachbarrieren und sonstige besondere Hürden hinsichtlich des Zugangs zu passenden Ausbildungsstellen,19 die einer Ausbildung entgegenstehen. Auch hier stellt sich die Frage, ob mit geeigneten Maßnahmen nicht mehr Menschen zu einer qualifizierenden Berufsausbildung bewogen werden könnten.

Fazit

Die Auswertungen aus dem Mikrozensus legen nahe, dass es in den letzten Jahren eine zunehmende Gruppe an jungen Menschen gibt, die sich trotz vorhandener Möglichkeiten einer Berufsausbildung oder eines Studiums dafür entscheiden, zumindest temporär, keines dieser Angebote anzunehmen, sondern sich als Ungelernte auf dem Arbeitsmarkt zu bewähren. Dabei handelt es sich auch häufig um Personen, die die Schule mit Mittlerer Reife oder sogar einer Hochschulzugangsberechtigung verlassen haben.

Erwerbstätigkeit als Ungelernte scheint für eine nicht unerhebliche Zahl an Personen, vermutlich aufgrund der kurzfristig besseren Verdienstmöglichkeiten, die gegenüber einer Ausbildung attraktivere Wahl zu sein. Ungelernte Frauen entscheiden sich zu einem er­heblichen Teil, gar nicht erwerbstätig zu sein.

Diese Trends erscheinen aus wirtschaftspolitischer Sicht problematisch, weil im nächsten Jahrzehnt die Babyboomer größtenteils aus dem Erwerbsleben ausscheiden werden und zahlenmäßig viel dünner besetzte Jahrgänge ins Erwerbsalter nachrücken. Der vielfach heute schon sichtbare Fachkräftemangel wird sich dadurch aller Voraussicht nach noch deutlich verschärfen. Bemühungen, die sich darauf richten, dass mehr Menschen qualifizierte Ausbildungsabschlüsse erwerben, erscheinen vor diesem Hintergrund durchaus lohnenswert.

1 Der vorliegende Aufsatz basiert auf einem Vortrag des Autors beim Landesausschuss für Berufsbildung im Juli 2023.

2 Hierunter werden nicht nur duale und schulische Berufsausbildungen verstanden, sondern auch alle akademischen Ausbildungsgänge.

3 Sofern keine Altersabgrenzung genannt wird, ist mit jungen Erwachsenen immer die Altersgruppe der 20- bis unter 35-Jährigen gemeint.

4 Zum Einfluss des Migrationshintergrundes auf den Ausbildungsstand gibt es vertiefende Analysen im Verlauf dieses Artikels (vergleiche. Schaubild 3 und Schaubild 9).

5 Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2022. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Bonn 2022, S. 286 ff.

6 Statistik der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg): Situation am Ausbildungsmarkt, Bericht Arbeitsmarkt kompakt. Nürnberg 2022, S. 8.

7 Diese Gruppe, die überwiegend aus Nachkommen Zugewanderter aus Gastarbeiterfamilien besteht, war 2022 insgesamt zahlenmäßig deutlich stärker. Das liegt darin begründet, dass 2022 ein größerer Anteil der Kinder von Gastarbeitern nun in die betrachtete Altersgruppe fällt. 2013 war ein großer Teil der Nachkommen noch keine 20 Jahre alt.

8 Für einen Vergleich der Anteile ohne Geschlechterdifferenzierung siehe Schaubild 9.

9 Bertelsmann-Stiftung 2015: Berufsausbildung junger Menschen mit Migrationshintergrund, https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/berufsausbildung-junger-menschen-mit-migrationshintergrund?tx_rsmbstpublications_pi2[filterPreis]=0 (Abruf: 03.07.2023).

10 TAZ vom 24.02.2022: Jung, gesund, ausbeutbar, https://taz.de/Jobmarkt-und-Ausbildung/!5834198/ (Abruf: 03.07.2023).

11 Specht 2023: Wie die Chancen für Ungelernte auf dem Jobmarkt stehen, https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/beschaeftigung-wie-die-chancen-fuer-ungelernte-auf-dem-jobmarkt-stehen/29128574.html (Abruf: 03.07.2023).

12 Als atypische Beschäftigungsverhältnisse gelten befristet Beschäftigungen, Anstellungen über Zeitarbeitsfirmen, geringfügig Beschäftigte sowie Teilzeitstellen mit weniger als 21 Stunden pro Woche.

13 Für weitere Details siehe auch die animierten Bevölkerungspyramiden: https://www.statistik-bw.de/Bevpyramiden/?re=land&ags=08&jahr=2022&diff=off&werte=absolut (Abruf: 03.07.2023)

14 Vergleiche Brachat-Schwarz, Werner/Hochstetter, Bernhard (2019): Rückgang der Erwerbspersonenzahl erst nach 2025 zu erwarten, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/2019, https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20190404 (Abruf: 03.07.2023). Eine Aktualisierung ist nach dem Vorliegen der Ergebnisse des Zensus 2022 geplant.

15 Aufgrund der Gleichartigkeit der Ergebnisse hier nicht nachgewiesen.

16 Bundeszentrale für politische Bildung, Schüler nach Schulabschluss der Eltern: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/183038/schueler-nach-schulabschluss-der-eltern/(Abruf: 03.07.2023), bzw. Technische Universität München, Wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder beeinflussen https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/wie-eltern-den-schulerfolg-ihrer-kinder-beeinflussen (Abruf: 03.07.2023).

17 Da im Mikrozensus nur der Bildungsstand von Befragten erfasst wird und nicht der der Eltern, bezieht sich diese Auswertung nur auf diejenigen 20- bis unter 25-Jährigen, die noch mit ihren Eltern in einem gemeinsamen Haushalt leben. Der Geschlechtervergleich ist evtl. dadurch leicht verzerrt, weil Frauen tendenziell früher ausziehen als Männer. Wenn beide Elternteile ungelernt sind, erhöht sich die Ungelerntenquote nur unwesentlich.

18 Auffällig ist, dass sich ein höherer Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund aber ohne eigene Migrationserfahrung noch in Ausbildung befindet. Dies ist dadurch zu erklären, dass diese Gruppe im Durchschnitt deutlich jünger ist, da die Kinder der Zugewanderten jetzt erst in größerer Zahl das 20. Lebensjahr vollendet haben.

19 Zum Beispiel mangelnde Systemkenntnisse, unklare Aufenthaltsperspektiven, fehlende Arbeitserlaubnisse, fehlende Anerkennung im Ausland erworbener Schulabschlüsse, Zurückhaltung bei möglichen Arbeitgebern.