Im statistischen Porträt: Der Enzkreis
Der Enzkreis ist aus verschiedenen statistischen Blickwinkeln besonders: Der Landkreis zeichnet sich in einem Kreisvergleich unter anderem durch die niedrigste Anzahl an Beschäftigten je Betrieb im verarbeitenden Gewerbe in Baden-Württemberg aus. Außerdem hat der Enzkreis eine hohe Auspendlerquote und die höchste Quote an verheirateten Personen. In einem statistischen Porträt wird der Landkreis aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Der Enzkreis liegt im nordwestlichen Teil Baden-Württembergs und zählt zum Regierungsbezirk Karlsruhe sowie zur Region Nord-schwarzwald. Der Enzkreis umschließt den Stadtkreis Pforzheim nahezu vollständig (Schaubild 1). Angrenzend im Uhrzeigersinn liegen die Landkreise Heilbronn im Nordosten, Ludwigsburg im Osten, Böblingen im Südosten, Calw im Süden sowie der Stadt- und Landkreis Karlsruhe im Nordwesten. Der Enzkreis wird im Süden zu einem geringen Anteil dem Naturraum Schwarzwald und im restlichen nördlich gelegenen Gebiet den Neckar- und Tauber-Gäuplatten1 zugeordnet, welche ihrerseits überwiegend zum Kraichgau und zum Neckarbecken gehören. Das Kraichgau zeichnet sich durch hügeliges Land mit steilwandigen, felsigen Engtälern aus. Das warme Klima mit mittelhohen Niederschlägen begünstigt den intensiven Ackerbau und die Rebkultur. Das Neckarbecken grenzt sich durch ein wärmebegünstigtes Klima mit fruchtbaren Böden und tiefen Ausbuchtungen des Bodens längs der Flusstäler ab. Das Gebiet des Enzkreises liegt auf den Ausläufern der Gäuplatten des Kraichgaus und des Neckarbeckens, mit nadelwaldreichen Hochflächen und einem niederschlagsreichen Mittelgebirgsklima.
Gebiet und Bevölkerung
Am Ende des Jahres 2023 lebten 199.878 Menschen im Enzkreis, davon 26.852 in der Großen Kreisstadt Mühlacker.2 Der Verwaltungssitz des Enzkreises befindet sich zwar im Stadtkreis Pforzheim und somit außerhalb, dadurch jedoch geografisch zentral, umschlossen von diesem. Der Landkreis besteht aus 28 Gemeinden, davon fünf Städte. Nach Mühlacker sind die Gemeinden Niefern-Öschelbronn (12.492), Remchingen (11.823), Straubenhardt (11.331) und Birkenfeld (10.255) am bevölkerungsreichsten. Die kleinste Gemeinde ist Sternenfels mit 2.789 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Der Enzkreis umfasst eine Gesamtfläche von knapp 574 Quadratkilometern (km2), was den Kreis nach Tübingen mit einer Gesamtfläche von 519 km2 zum zweitkleinsten Landkreis in Baden-Württemberg macht. Die Kreisgebietsfläche macht dementsprechend nur 1,6 % der gesamten Gebietsfläche Baden-Württembergs aus. Ende 2023 lebten im Landkreis pro Quadratkilometer durchschnittlich 348 Menschen. In Baden-Württemberg insgesamt lag dieser Wert bei 314, folglich gehört der Landkreis zu den eher dicht besiedelten Gebieten Baden-Württembergs.
Gemäß des Landesentwicklungsplans3 werden die Gemeinden der Kreise in unterschiedliche Raumkategorien untergliedert. Neun der insgesamt 28 Gemeinden werden der Raumkategorie »Verdichtungsraum« zugeordnet.4 Acht Gemeinden gehören dem Verdichtungsraum Karlsruhe/Pforzheim an, außer Heimsheim, welche zum Verdichtungsraum Stuttgart zählt. Verdichtungsräume sind Gebiete mit einem breit gefächerten Angebot an Infrastruktur sowie einer hohen wirtschaftlichen Leistung mit bedeutendem Wohnschwerpunkt. Zusätzlich zur wirtschaftlich herausragenden Standortqualität sind diese Gebiete durch ihre Angebotsvielfalt wichtig für die soziale und kulturelle Entwicklung. 18 Gemeinden gehören der Raumkategorie »Randzonen um Verdichtungsräume« an, wobei auch hier der Großteil der Gemeinden (16 Gemeinden) zum Raum Karlsruhe/Pforzheim zählt.5 Randzonen um die Verdichtungsräume wirken laut Landesentwicklungsplan entlastend in Bereichen von Wohn- und Betriebsstandorten. Nur die Gemeinde Sternenfels gehört zum »Ländlichen Raum im engeren Sinne«. Per Definition weist der Ländliche Raum im engeren Sinn mit seinem hohen Freiraumanteil ein weithin agrarisch geprägtes Landschaftsbild auf.
So ist es wenig überraschend, dass im Jahr 2023 16,6 % der Bodenfläche im Enzkreis als Siedlungs- und Verkehrsfläche6 ausgewiesen wurde. In Baden-Württemberg insgesamt lag dieser Wert bei 14,9 % und damit deutlich unter diesem Wert. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche lag im Enzkreis bei 43,6 % und damit knapp unter dem Landeswert (44,8 %). Die bewaldete Fläche des Enzkreises entsprach mit 38 % in etwa der des Landesdurchschnittes (Land 37,9 %).
Bevölkerungswachstum im Enzkreis seit 1961
Die im Enzkreis lebende Bevölkerung hat sich seit 1961 kontinuierlich vergrößert. So wurde bei der Volkszählung im Jahr 1961 eine Bevölkerungsanzahl von 119.975 festgestellt. Im Jahr 2023 belief sich die Zahl der im Enzkreis lebenden Personen auf 199.878, was einem starken Zuwachs von 66,6 % entspricht (Schaubild 2). Die gesamte Bevölkerung Baden-Württembergs ist im Vergleich dazu in diesem Zeitraum nur um 44,7 % gewachsen. Der Anteil der im Enzkreis lebenden Personen an der gesamten Bevölkerung Baden-Württembergs wuchs im genannten Zeitraum von 1,5 % auf 1,8 %. Bei einer Betrachtung der letzten 10 Jahre zeigt sich ein Anstieg der Bevölkerung im Enzkreis um 3,7 %. Dieser prozentuale Zuwachs liegt deutlich unter dem Landeswert, welcher in den letzten 10 Jahren bei 5,6 % lag.
Durchschnittliche zukünftige Bevölkerungsentwicklung im Enzkreis
Basierend auf den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung zeigt sich, dass die Bevölkerung im Enzkreis ausgehend von 199.878 Personen im Jahr 2023 auf 207.819 bis zum Jahr 2045 steigen könnte (siehe Schaubild 2). Dies würde einem Bevölkerungszuwachs von 4 % entsprechen. Für die Gesamtbevölkerung von Baden-Württemberg wird ausgehend von 2023 bis zum Jahr 2045 ebenfalls ein Zuwachs der Bevölkerung in Höhe von 4 % vorausberechnet. Unter der Annahme des zu erwartenden Bevölkerungszuwachses liegt der Landkreis entsprechend sehr nahe am Landesdurchschnitt.
Trotz des längerfristig zu erwartenden Bevölkerungszuwachses wird die Bevölkerung sowohl im Enzkreis als auch im Landesdurchschnitt immer älter. Bis zum Jahr 2045 könnte das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Landkreis von 44,7 Jahren Ende 2023 auf 46,3 Jahren im Jahr 2045 ansteigen (+1,6 Jahre). Im Land Baden-Württemberg könnte im gleichen Zeitraum das Durchschnittsalter von 43,9 auf 45,5 Jahre anwachsen (+1,6 Jahre). Folglich fällt die Alterung der Bevölkerung des Enzkreises im betrachteten Zeitraum etwas niedriger aus als im Landesdurchschnitt, gehört aller Voraussicht nach jedoch weiterhin zu den Stadt- und Landkreisen mit einer überdurchschnittlich alten Bevölkerung.
Schaut man sich die Entwicklung der Bevölkerung nach verschiedenen Altersgruppen an, zeigt sich, dass insbesondere die Gruppe der Älteren im Alter ab 65 Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Fielen im Jahr 2023 noch 44.517 Menschen bzw. 22,3 % der Bevölkerung des Enzkreises in diese Altersgruppe, werden es nach den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung im Jahr 2045 bereits 54.461 bzw. 26,2 % der gesamten Bevölkerung des Landkreises sein. Dies entspricht einer deutlichen Zunahme der Personen im Alter von 65 Jahren oder älter von ca. 22,3 %. Die umgekehrte Entwicklung kann dementsprechend in der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren festgestellt werden: Im Jahr 2023 fielen im Enzkreis 119.615 Personen bzw. 59,8 % der Bevölkerung in diese Altersgruppe, im Jahr 2045 könnten es nur noch 117.914 Personen bzw. 56,7 % der Bevölkerung sein.
Einfamilienhäuser mit überdurchschnittlichem Anteil an Wohngebäuden
Betrachtet man die Entwicklung des Wohngebäudebestandes im Enzkreis, kann eine ähnliche Entwicklung wie auf Landesebene festgestellt werden. Ausgehend von einem gesamten Wohngebäudebestand von 53.583 im Jahr 2013 wuchs dieser bis 2023 um 5,5 % bzw. um 2.926 Wohngebäude. Im gesamten Bundesland betrug die Zunahme der Wohngebäude 5,9 %. Der Anteil der Einfamilienhäuser am Wohngebäudebestand lag im Enzkreis bei 67,7 %, welcher sich etwas über dem Landesdurchschnitt (61,2 %) und im Vergleich aller Kreise im oberen Drittel befindet (Tabelle).
Ausländeranteil leicht unter dem Landesdurchschnitt
Im Jahr 1970 lebten 11.168 Personen mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft im Enzkreis, was einem Anteil von 7,6 % der Gesamtbevölkerung im Landkreis entsprach. 2023 lag die Anzahl der im Landkreis lebenden Ausländerinnen und Ausländer bei 31.216. Von 1970 bis 2023 stieg die Zahl dieser Personen um rund 20.000 an, das heißt, der Anteil der Personen mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft hat sich fast verdreifacht. Der prozentuale Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung des Kreises lag im Jahr 2023 bei 15,3 % und damit etwas unter dem Landeswert (18,5 %).
Landkreis mit der höchsten Quote an verheirateten Personen
Im Jahr 2023 waren 4,82 Millionen (Mio.) der in Baden-Württemberg lebenden Personen verheiratet, also 42,5 % der insgesamt 11,34 Mio. Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger. Im Kreisvergleich liegt der Enzkreis mit einem Anteil an verheirateten Personen in Höhe von 46,8 % (95.230 Personen) an erster Stelle, vor dem Neckar-Odenwald-Kreis (46,1 %) und dem Main-Tauber-Kreis (45,9 %). Der Anteil der verwitweten (6,2 %) und der geschiedenen (6,6 %) Personen im Landkreis liegt in etwa im Bereich des Landesdurchschnitts (Verwitwete: 5,9 %; Geschiedene: 6,9 %). Im Enzkreis lebten im Jahr 2023 82.036 ledige Personen, was einem Anteil von 40,3 % an der gesamten Bevölkerung des Kreises entspricht. Gleichauf mit dem Neckar-Odenwald-Kreis (ebenfalls 40,3 % ledige Personen) hat der Enzkreis im Landesvergleich den geringsten Anteil lediger Personen an der Bevölkerung.
Leicht unterdurchschnittlicher Zuwachs des BIPs im Enzkreis
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)7 lag im Jahr 2022 im Enzkreis bei 6.675 Mio. Euro. Damit trug der Landkreis rund 1,2 % zum BIP Baden-Württembergs bei; dieses lag im Jahr 2022 bei 576.128 Mio. Euro. Schon im Jahr 2000 betrug der Anteil des Enzkreises am BIP Baden-Württembergs 1,2 %. Seit 2000 wuchs das BIP im Land um 187 %, wobei das BIP des Enzkreises leicht unterdurchschnittlich mit einem Zuwachs von 174 % stieg (Schaubild 3).
Produzierendes Gewerbe im Enzkreis von starker Bedeutung
Fast die Hälfte der Bruttowertschöpfung8 des Enzkreises wird im Wirtschaftsbereich des Produzierenden Gewerbes erwirtschaftet. Auf das Produzierende Gewerbe einschließlich Baugewerbe entfielen 47 % der Bruttowertschöpfung des Jahres 2022 (Schaubild 4). Mit deutlichem Abstand folgte der Wirtschaftsbereich der »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen« mit einem Anteil an der erwirtschafteten Bruttowertschöpfung von 22,7 %. Dieser Bereich hat in Baden-Württemberg insgesamt eine vergleichbare Bedeutung (22,5 %). Anteilsmäßig weniger Bruttowertschöpfung wird in den Bereichen »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« (16,3 %; Land: 20 %) und »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte« (13,5 %; Land: 18,1 %) erwirtschaftet.
Geringste Beschäftigungsquote je Betrieb und negativer Pendlersaldo im Enzkreis
Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes im Enzkreis zeichnen sich bei erster Betrachtung durch eine niedrige Beschäftigtenquote je Betrieb aus.9 Sie lag im Jahr 2023 im Enzkreis bei durchschnittlich 97 Beschäftigten je Betrieb. Im Kreisvergleich ist dies der niedrigste Wert aller Kreise in Baden-Württemberg, im Landesdurchschnitt sind je Betrieb 154 Personen beschäftigt. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sind im Enzkreis also vergleichsweise klein.
Im Enzkreis lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2023 am Arbeitsort10 im Alter von 15 bis unter 65 Jahren bei 512 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in diesem Alter. Der Landesdurchschnitt lag hier bei 673, und nur drei Landkreise haben eine geringere Anzahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner als der Enzkreis (Alb-Donau-Kreis: 455, Calw: 488, Waldshut: 509).
Die etwas höhere Anzahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort11 mit 87.156 Personen ergibt sich durch einen negativen Berufspendlersaldo. Im Jahr 2023 pendelten 30.528 Personen über die Kreisgrenze in den Enzkreis ein, um ihrer Beschäftigung nachzugehen. Im selben Jahr belief sich die Anzahl der berufsauspendelnden Personen über die Kreisgrenze auf 52.307. Der negative Pendlersaldo kann durch gute Verkehrsanbindungen und die geografische Nähe zu den Arbeitsmarktzentren Stuttgart, Karlsruhe und Pforzheim erklärt werden.
Die im Enzkreis lebenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im Jahr 2023 mit 52,1 % überwiegend im Produzierenden Gewerbe tätig. Mit 28,6 % sind in sonstigen Dienstleistungen mehr Personen beschäftigt als im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit einem Anteil von 19,1 %. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt Baden-Württembergs arbeiten im Enzkreis deutlich mehr Personen im Produzierenden Gewerbe (Land Baden-Württemberg: 34,7 %), in Bereich der Sonstigen Dienstleistungen sind vergleichsweise weniger beschäftigt (Land: 45,1 %).
Arbeitslosenquote konstant unter dem Landesdurchschnitt
Die Arbeitslosenquote im Enzkreis gehört zu den niedrigeren des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 2024 waren 3,3 % der zivilen Erwerbspersonen des Landkreises arbeitslos gemeldet, nur vier andere Landkreise12 erreichten eine niedrigere Arbeitslosenquote. Für Baden-Württemberg insgesamt betrug die Arbeitslosenquote des Jahres 2024 4,2 %. Ein Blick zurück zeigt, dass die Arbeitslosenquote im Enzkreis schon in der Vergangenheit deutlich niedriger ausgefallen ist als im Landesdurchschnitt: In den letzten 15 Jahren lag die Arbeitslosenquote im Enzkreis im Durchschnitt knapp 1 Prozentpunkt unter dem Landeswert (Schaubild 5).
Durch die Coronapandemie waren die Arbeitslosenzahlen im Jahr 2020 sowohl im Enzkreis (3,3 %) als auch im gesamten Bundesland (4,1 %) deutlich angestiegen. Eine noch höhere Arbeitslosenquote gab es im Enzkreis letztmals in den Jahren 2009 (4,4 %) bzw. 2010 mit 3,9 % aufgrund der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Sowohl im Enzkreis als auch im Land Baden-Württemberg sank die Arbeitslosenquote im Jahr 2022 zunächst leicht (Enzkreis: 2,7 %, Baden-Württemberg: 3,5 %), stieg jedoch in den folgenden beiden Jahren wieder auf ein ähnliches Niveau wie im Jahr 2020 an. Als ein Grund hierfür kann der konjunkturelle Abschwung genannt werden, durch den die allgemeine Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften im Land gesunken war.
Tourismus im Enzkreis
Der Enzkreis zählt nicht zu den stark frequentierten Urlaubs- und Touristenregionen in Baden-Württemberg. Er bietet dennoch einige Möglichkeiten für Wander- und Radtouren wie beispielsweise das Monbachtal mit der naturbelassenen Schlucht oder den Enztalradweg, welcher der Enz vom Ursprung (Enzklösterle im Landkreis Calw) bis zur Mündung in den Neckar (Besigheim im Landkreis Ludwigsburg) folgt und somit überwiegend durch den Enzkreis verläuft. Neben den Freizeitmöglichkeiten in der Natur ist vor allem das im Landkreis liegende Kloster Maulbronn nennenswert. Durch die Vollständigkeit der mittelalterlichen Klosteranlage wird das Kloster zu den UNESCO-Weltkulturerben gezählt.13 Aus dem vergleichsweise geringen touristischen Angebot resultieren 1.059 Übernachtungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2023. Dies stellt den niedrigsten Wert aller Stadt- und Landkreise dar. Im Vergleich dazu lag der Landesdurchschnitt im selben Jahr bei 5.099 Übernachtungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste von 2 Tagen (Baden-Württemberg: 2,5 Tage) und einer durchschnittlichen Auslastung der Schlafgelegenheiten von 27,7 % (Baden-Württemberg: 39,2 %) zählt der Enzkreis im Bereich des Tourismus zu den am wenigsten besuchten Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg.
Fazit
Der Enzkreis liegt geografisch nah an den Arbeitsmarktzentren Pforzheim, Karlsruhe und Stuttgart, was zu einer hohen Anzahl an auspendelnden Personen führt. Dies erklärt die geringe Anzahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort, aber auch eine konstant unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote. In vielerlei Hinsicht ähneln sich die statistischen Durchschnittswerte des Landkreises und die des Landes, wie ein vergleichbarer Zuwachs des BIPs oder ein annähernd gleicher Ausländeranteil.