239 Habilitationen im Jahr 2024 an Hochschulen in Baden-Württemberg
Langfristig rückläufiger Trend
Im Jahr 2024 schlossen 239 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Habilitation an den Universitäten und gleichgestellten Hochschulen des Landes ab. 83 Habilitationen wurden von Frauen fertiggestellt, damit lag der Frauenanteil bei 35 %. Die meisten Habilitationen wurden in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (58 %) abgeschlossen, jeweils 13 % in den Geisteswissenschaften und in Mathematik/Naturwissenschaften; weitere 10 % in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist der langfristige Trend bei den Habilitationszahlen rückläufig: −32 % in den letzten 20 Jahren bezogen auf den gleitenden Mittelwert. Diese Entwicklung ist vor allem durch den Rückgang der Habilitationszahlen bei den Männern geprägt (−44 %). Die Zahl der Habilitationen von Frauen nahm im selben Zeitraum um 26 % zu. Zeitlich fällt der Rückgang der Habilitationszahlen mit der Einführung der Juniorprofessur zusammen, die seit 2002 eine Alternative auf dem Weg zur Universitätsprofessur darstellt.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt waren im Jahr 2024 177 Habilitandinnen und Habilitanden oder gut 74 % an der Hochschule der Habilitation beschäftigt. Darunter befanden sich 107 Personen in einem befristeten und 70 Personen in einem dauerhaften Beschäftigungsverhältnis. 62 Habilitandinnen und Habilitanden (26 %) hatten kein Beschäftigungsverhältnis an ihrer Hochschule.
Das Durchschnittsalter bei Abschluss der Habilitation betrug 41 Jahre.
Tabelle 1
Habilitationen an Hochschulen in Baden-Württemberg seit 2001 nach Geschlecht | |||
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Jahr | Insgesamt | davon: | |
Frauen | Männer | ||
Datenquelle: Statistik der Habilitationen © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
|||
2001 | 352 | 55 | 297 |
2002 | 407 | 64 | 343 |
2003 | 340 | 66 | 274 |
2004 | 378 | 80 | 298 |
2005 | 307 | 59 | 248 |
2006 | 314 | 71 | 243 |
2007 | 311 | 64 | 247 |
2008 | 296 | 72 | 224 |
2009 | 271 | 51 | 220 |
2010 | 301 | 71 | 230 |
2011 | 254 | 59 | 195 |
2012 | 270 | 67 | 203 |
2013 | 263 | 74 | 189 |
2014 | 266 | 65 | 201 |
2015 | 294 | 95 | 199 |
2016 | 259 | 64 | 195 |
2017 | 251 | 66 | 185 |
2018 | 256 | 70 | 186 |
2019 | 265 | 99 | 166 |
2020 | 238 | 69 | 169 |
2021 | 281 | 87 | 194 |
2022 | 210 | 78 | 132 |
2023 | 254 | 92 | 162 |
2024 | 239 | 83 | 156 |
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Die Habilitation dient als akademisches Examen dem Nachweis der besonderen Befähigung für Forschung und Lehre in einem bestimmten Fach oder Fachgebiet. Die Zulassung zur Habilitation setzt die Promotion und in der Regel eine mehrjährige wissenschaftliche Tätigkeit voraus. Seit der fünften Novelle des Hochschulrahmengesetzes (HRG) 2002 und dem Urteil des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Juli 2004 gelten die Habilitation und andere nach der Promotion erbrachte wissenschaftliche Leistungen als gleichwertige Qualifikation für die Berufung auf eine Lebenszeitprofessur.
Die Statistik der Habilitationen wird zum Stichtag 1. Dezember jährlich erhoben. Erfasst werden alle im jeweiligen Berichtsjahr abgeschlossenen Habilitationsverfahren an Hochschulen mit Habilitationsrecht.
Auf Grund der geringen absoluten Anzahl an Habilitationen kommt es zu starken jährlichen Schwankungen. Für die Trendbeobachtung werden die Werte daher über 5 Jahre gemittelt (geglättet).