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Pressemitteilung 235/2020

30 Jahre Wiedervereinigung: 271 000 Menschen sind seither per Saldo aus den neuen Bundesländern zugezogen

In den letzten Jahren hat Baden-Württemberg jedoch Einwohner an die neuen Länder verloren

Seit 1990 sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes 650 000 Menschen aus den neuen Bundesländern nach Baden-Württemberg gezogen. Den stärksten Zuzug gab es im Jahr der Wiedervereinigung (49 000); aber auch in den letzten Jahren sind immerhin noch jeweils rund 12 000 Personen aus den fünf neuen Ländern zugezogen. Mit Abstand am stärksten war der Zuzug aus Sachsen (238 000), gefolgt von Thüringen (115 000), Sachsen-Anhalt (102 000), Brandenburg (99 000) und Mecklenburg-Vorpommern (48 000).

Seit 1990 sind aber immerhin auch rund 379 000 Menschen aus Baden-Württemberg in die neuen Bundesländer (zurück-)gezogen; im vergangenen Jahr wie in den Jahren zuvor waren es jeweils etwa 13 000. Der Wanderungsgewinn Baden-Württembergs gegenüber den neuen Bundesländern, also die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen, lag damit im Zeitraum 1990 bis 2019 bei 271 000 Personen. Am höchsten war das Wanderungsplus seit 1991 gegenüber Sachsen (+85 000), mit Abstand am geringsten gegenüber Mecklenburg-Vorpommern (+12 000).

Das Wanderungsgeschehen zwischen Baden-Württemberg und den neuen Bundesländern hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten erheblich verändert: Erzielte der Südwesten von 1990 bis 1992 sowie im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts noch deutliche Wanderungsgewinne, so war der Saldo in den letzten Jahren negativ. Ursächlich hierfür dürfte sein, dass die Arbeitslosenquote auch in den neuen Bundesländern deutlich gesunken ist und wohl deshalb wieder viele Menschen in die neuen Bundesländer (zurück-)gezogen sind. Nach Auswertungen des Statistischen Landesamtes erfolgte die Rückkehr nämlich nicht erst nach dem Eintritt in den Ruhestand, sondern oftmals bereits auch im erwerbsfähigen Alter.

Alle Werte im Text sind auf 1 000 Personen gerundet.

Noch stärker war allerdings der Zuzug 1989, also im Jahr des „Mauerfalls“, mit knapp 65 000 Personen.

Ergebnisse für die Jahre 1991 bis 2019, da für 1990 keine nach Bundesländern differenzierten Werte vorliegen.

Mithilfe der amtlichen Wanderungsstatistik lassen sich keine „Wanderungsketten“ feststellen. Das bedeutet beispielsweise bei einem Fortzug in die neuen Bundesländer, dass nicht unterschieden werden kann, ob die Person zuvor aus den neuen Bundesländern zugezogen ist oder nicht.

Tabelle 1

Wanderungsverflechtung Baden-Württembergs mit den neuen Bundesländern
Jahr Zuzüge Fortzüge Wanderungssaldo
Anzahl

Datenquelle: Wanderungsstatistik.

1990 48.982 5.030 +43.952
1991 41.915 11.532 +30.383
1992 30.113 14.738 +15.375
1993 21.991 14.014 +7.977
1994 19.491 14.849 +4.642
1995 19.379 14.992 +4.387
1996 18.395 14.995 +3.400
1997 18.052 14.492 +3.560
1998 21.002 13.724 +7.278
1999 24.271 12.954 +11.317
2000 30.162 12.073 +18.089
2001 37.815 10.484 +27.331
2002 33.075 11.196 +21.879
2003 26.376 12.318 +14.058
2004 23.665 12.029 +11.636
2005 21.669 11.834 +9.835
2006 20.543 11.606 +8.937
2007 21.721 11.779 +9.942
2008 21.032 12.297 +8.735
2009 17.067 12.864 +4.203
2010 15.105 12.597 +2.508
2011 16.146 12.895 +3.251
2012 14.686 12.566 +2.120
2013 13.788 12.856 +932
2014 12.978 13.061 −83
2015 13.192 13.014 +178
2016 13.436 13.744 −308
2017 11.653 13.383 −1.730
2018 11.516 12.388 −872
2019 11.105 12.764 −1.659
1990 bis 2019 650.321 379.068 +271.253

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