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Pressemitteilung 85/2017

3,2 Prozent weniger Gründungen im Jahr 2016

Höchste Betriebsgründungsintensität in den Stadtkreisen Baden-Baden und Mannheim

Im Jahr 2016 wagten in Baden‑Württemberg 75 313 Personen den Schritt in die Selbstständigkeit, indem sie einen von 67 625 Gewerbebetrieben alleine oder gemeinsam mit anderen gründeten. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank die Zahl der Neugründungen damit um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Überdurchschnittlich stark reduzierte sich die Zahl der neu gegründeten Kleinbetriebe (−12,8 Prozent). Die Anzahl der Betriebsgründungen, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl eine größere wirtschaftliche Bedeutung vermuten lassen, ging um 5,0 Prozent zurück. Die Anzahl der Neugründungen im Nebenerwerb stieg hingegen um 3,2 Prozent an.

Der abnehmenden Zahl an Neugründungen steht auch ein Rückgang bei den Betriebsschließungen gegenüber. Die Zahl der Schließungen sank im Jahr 2016 um 6,4 Prozent auf insgesamt 62 941. Dabei mussten 11 180 Betriebe mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung schließen. Dies waren 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Kleinbetriebe, die 2016 ihr Gewerbe vollständig aufgeben mussten, ging deutlich um 10,1 Prozent auf 26 133 zurück. Auch Nebenerwerbsbetriebe mussten seltener schließen als im Jahr 2015 (-1,8 Prozent).

Die Gründungsintensität der wirtschaftlich bedeutsameren Betriebsgründungen betrug im Jahr 2016 in den Flächenländern Deutschlands zwischen 1,2 und 1,7 Gründungen je 1 000 Einwohner. Die höchste Intensität bei den Betriebsgründungen wiesen die Bundesländer Hessen (1,7), Nordrhein-Westfalen und Bayern (je 1,6) auf. Der geringste Wert ergab sich für Sachsen-Anhalt und das Saarland mit jeweils 1,2 Betriebsgründungen je 1 000 Einwohner. Baden‑Württemberg lag mit 1,4 Gründungen je 1 000 Einwohner unter dem Bundeswert (1,5). Bei den sonstigen Neugründungen, welche die Klein- und Nebenerwerbsgründungen umfassen, beträgt die Gründungsintensität in den Flächenländern zwischen 3,0 und 6,4 Gründungen je 1 000 Einwohner. Baden‑Württemberg liegt mit 4,9 sonstigen Neugründungen je 1 000 Einwohner im Mittelfeld und etwas niedriger als Deutschland insgesamt (5,2).

Es bestehen nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch innerhalb Baden‑Württembergs regionale Unterschiede bei den Gründungsaktivitäten. Überdurchschnittlich hoch lag die Gründungsintensität mit 2,0 Betriebsgründungen und mehr je 1 000 Einwohner in den Stadtkreisen Baden-Baden (2,9), Mannheim (2,7), Ulm (2,3) und Heidelberg (2,0). Mit Ausnahme von Pforzheim (1,3) und Freiburg im Breisgau (1,2), lagen auch die übrigen Stadtkreise über dem Landeswert von 1,4 Betriebsgründungen je 1 000 Einwohner. In den Landkreisen ist die Gründungsintensität größtenteils etwas niedriger als in den Stadtkreisen. Lediglich in zwei Landkreisen wird der Landeswert überschritten. So kommen der Rems-Murr-Kreis auf 1,6 und der Landkreis Esslingen auf 1,5 Betriebsgründungen je 1 000 Einwohner. Die Gründungsintensität der übrigen Landkreise lag im Jahr 2016 zwischen 0,8 und 1,4 Betriebsgründungen je 1 000 Einwohner. Die meisten sonstigen Neugründungen je 1 000 Einwohner wurden in den Stadtkreisen Pforzheim (6,3) und Baden-Baden (6,2) angezeigt.

Tabelle 1

Gewerbeanzeigen in Baden-Württemberg 2015 und 2016
Gewerbeanzeigen 2015 2016 Veränderung
Anzahl %

1) Ohne Automatenaufsteller, Reisegewerbe und Freie Berufe.

2) Als Betriebsgründungen mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Substanz gelten alle Gründungen von Haupt- und Zweigniederlassungen/unselbständigen Zweigstellen, die von einer juristischen Person, Personengesellschaft oder einer natürlichen Person angezeigt werden. Bei der Gründung einer Hauptniederlassung durch eine natürliche Person gilt die weitere Voraussetzung, dass ein Handelsregister- oder Handwerksrolleneintrag besteht oder mindestens eine Person beschäftigt wird. Das Gewerbe darf nicht im Nebenerwerb betrieben werden. Für Betriebsaufgaben gilt dies entsprechend.

Datenquelle: Gewerbeanzeigenstatistik.

Gewerbeanmeldungen insgesamt1) 90.907 88.461 −2,7
davon
Neugründungen 69.869 67.625 −3,2
davon
Betriebsgründungen mit wirtschaftlicher Substanz2) 15.466 14.697 −5,0
Sonstige Neugründungen 54.403 52.928 −2,7
davon
Kleinbetriebe 20.122 17.548 −12,8
Nebenerwerbsbetriebe 34.281 35.380 3,2
Umwandlungen 522 483 −7,5
Zuzüge 12.012 11.934 −0,6
Übernahmen 8.504 8.419 −1,0
darunter
wegen Erbfolge, Kauf oder Pachtung 5.198 5.391 3,7
Gewerbeabmeldungen insgesamt1) 88.417 84.054 −4,9
darunter
Vollständige Aufgaben 67.257 62.941 −6,4
davon
Betriebsaufgaben mit wirtschaftlicher Substanz2) 12.101 11.180 −7,6
Sonstige Stillegungen 55.156 51.761 −6,2
davon
Kleinbetriebe 29.060 26.133 −10,1
Nebenerwerbsbetriebe 26.096 25.628 −1,8
Umwandlungen 772 795 3,0
Fortzüge 12.550 12.484 −0,5
Übergaben 7.838 7.834 −0,1
darunter
wegen Erbfolge, Verkauf oder Verpachtung 3.747 4.040 7,8

Tabelle 2

Neugründungen und Gründungsintensität in Deutschland 2016 nach Flächenländern
Bundesland Neugründungen insgesamt1) davon
Betriebsgründungen mit wirtschftlicher Substanz Sonstige Neugründungen
Anzahl je 1.000 Einwohner2) Anzahl je 1.000 Einwohner2) Anzahl je 1.000 Einwohner2)

1) Ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe und ohne Freie Berufe.

2) Bevölkerung am 31. Dezember 2015 auf Basis Zensus 09.05.2011.

Datenquelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, eigene Berechnungen.

Baden-Württemberg 67.625 6,2 14.697 1,4 52.928 4,9
Bayern 90.479 7,0 20.231 1,6 70.248 5,5
Brandenburg 12.929 5,2 3.523 1,4 9.406 3,8
Hessen 49.784 8,1 10.484 1,7 39.300 6,4
Mecklenburg-Vorpommern 8.070 5,0 2.216 1,4 5.854 3,6
Niedersachsen 46.167 5,8 10.700 1,3 35.467 4,5
Nordrhein-Westfalen 125.417 7,0 28.144 1,6 97.273 5,4
Rheinland-Pfalz 26.900 6,6 5.610 1,4 21.290 5,3
Saarland 5.626 5,7 1.208 1,2 4.418 4,4
Sachsen 22.704 5,6 5.831 1,4 16.873 4,1
Sachsen-Anhalt 9.496 4,2 2.673 1,2 6.823 3,0
Schleswig-Holstein 19.965 7,0 4.031 1,4 15.934 5,6
Thüringen 9.537 4,4 2.807 1,3 6.730 3,1
Deutschland 554.436 6,7 126.164 1,5 428.272 5,2

Tabelle 3

Gründungsintensitiät in Baden-Württemberg 2016 nach Stadt- und Landkreisen*)
Stadtkreis (SKR)
Landkreis (LKR)
Land
Betriebsgründungen je 1.000 Einwohner1) Sonstige Neugründungen je 1.000 Einwohner1) Insgesamt

*) Ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe und ohne Freie Berufe.

1) Bevölkerung am 31. Dezember 2015 auf Basis Zensus 09.05.2011.

Datenquelle: Gewerbeanzeigenstatistik.

Baden-Baden (SKR) 2,9 6,2 9,1
Mannheim (SKR) 2,7 5,0 7,7
Pforzheim (SKR) 1,3 6,3 7,6
Heilbronn (SKR) 1,9 5,6 7,5
Rems-Murr-Kreis (LKR) 1,6 5,2 6,8
Esslingen (LKR) 1,5 5,3 6,8
Karlsruhe (LKR) 1,1 5,5 6,6
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 1,2 5,4 6,6
Stuttgart (SKR) 1,7 4,9 6,6
Heidelberg (SKR) 2,0 4,6 6,6
Ulm (SKR) 2,3 4,3 6,6
Bodenseekreis (LKR) 1,4 5,2 6,6
Breisgau Hochschwarzwald (LKR) 1,3 5,3 6,6
Konstanz (LKR) 1,4 5,1 6,5
Ludwigsburg (LKR) 1,4 5,1 6,5
Freiburg im Breisgau (SKR) 1,2 5,2 6,4
Karlsruhe (SKR) 1,5 4,9 6,4
Calw (LKR) 1,2 5,1 6,3
Göppingen (LKR) 1,3 5,0 6,2
Rastatt (LKR) 1,1 5,0 6,1
Ravensburg (LKR) 1,2 4,9 6,1
Enzkreis (LKR) 0,9 5,2 6,1
Böblingen (LKR) 1,4 4,7 6,1
Heilbronn (LKR) 1,3 4,8 6,0
Reutlingen (LKR) 1,4 4,6 6,0
Ostalbkreis (LKR) 1,2 4,8 6,0
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 1,2 4,7 5,9
Sigmaringen (LKR) 1,0 4,8 5,9
Zollernalbkreis (LKR) 1,2 4,6 5,8
Tuttlingen (LKR) 1,4 4,4 5,8
Ortenaukreis (LKR) 1,2 4,5 5,7
Biberach (LKR) 1,0 4,7 5,7
Alb-Donau-Kreis (LKR) 1,1 4,6 5,7
Rottweil (LKR) 1,2 4,3 5,5
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 0,8 4,7 5,5
Emmendingen (LKR) 1,1 4,4 5,5
Waldshut (LKR) 1,0 4,4 5,4
Hohenlohekreis (LKR) 1,3 4,2 5,4
Schwäbisch Hall (LKR) 1,1 4,3 5,3
Heidenheim (LKR) 1,0 4,1 5,1
Tübingen (LKR) 1,0 4,0 5,0
Main-Tauber-Kreis (LKR) 1,0 3,9 4,9
Lörrach (LKR) 1,0 3,8 4,9
Freudenstadt (LKR) 1,2 3,7 4,9
Baden-Württemberg 1,4 4,9 6,2

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