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Pressemitteilung 335/2022

67 Jahre Anwerbeabkommen mit Italien

Gut jede 50. Person in Baden‑Württemberg hat italienische Wurzeln

In der Nachkriegszeit bestand in Deutschland ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften, der durch Zuwanderung aus dem Ausland abgemildert werden sollte. Daher wurde am 20. Dezember 1955 zwischen Italien und Deutschland das erste Anwerbeabkommen unterzeichnet.

In der Folge zogen viele Italienerinnen und Italiener nach Deutschland. Nach Erstergebnissen des Mikrozensus wohnten 2021 etwa 149 000 in Italien geborene Personen in Baden-Württemberg. Über ein Viertel davon (38 000) lebte bereits seit mehr als 50 Jahren in Deutschland. Das heißt, sie sind in den ersten 17 Jahren nach Abschluss des Anwerbeabkommens angekommen.

Mittlerweile leben im Südwesten fast ebenso viele Nachkommen der aus Italien Zugewanderten (127 000). Zusammen wohnten 2021 damit 276 000 italienischstämmige Menschen in Baden-Württemberg. Gut jede 50. Person im Land hat somit italienische Wurzeln.

Mit 73 % besaßen fast drei Viertel der Italienischstämmigen ausschließlich die italienische Staatsbürgerschaft. Die restlichen 27 % waren entweder im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft oder waren Doppelstaater.

Tabelle 1

Bevölkerung mit italienischem Migrationshintergrund in Baden-Württemberg 2021
Merkmal 1.000 %

Datenquelle: Mikrozensus Erstergebnis 2021 – Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten

Baden-Württemberg 11.051 100,0
ohne Migrationshintergrund 7.118 64,4
mit Migrationshintergrund 3.933 35,6
darunter Italienstämmige 276 100,0
in Italien geboren 149 53,9
mit italienischer Staatsangehörigkeit 138 49,9
mit deutscher Staatsangehörigkeit 11 4,0
in Deutschland geboren 127 46,1
mit italienischer Staatsangehörigkeit 64 23,1
mit deutscher Staatsangehörigkeit 63 23,0
in Italien Geborene nach Zuzugsjahr 149 100,0
darunter vor weniger… bis unter … Jahren
20 44 29,3
20–30 17 11,7
30–40 21 14,0
40–50 28 19,0
50–60 33 25,8

Weitere Informationen

Der Mikrozensus ist die größte Haushaltsbefragung in Deutschland, mit der seit 1957 wichtige Daten über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung ermittelt werden. Befragt wird 1 % der Bevölkerung, das sind in Baden-Württemberg jährlich über 60 000 Haushalte. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen in Bund und Ländern, stehen aber auch der Wissenschaft, der Presse und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Zu allen Themen der Befragung können Ergebnistabellen beim Statistischen Landesamt angefordert werden.

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