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Pressemitteilung 213/2024

7 800 Professorinnen und Professoren an Hochschulen in Baden-Württemberg 2023

40 % Frauenanteil bei Erstberufungen

Im Jahr 2023 waren an den baden-württembergischen Hochschulen gut 7 800 Professorinnen und Professoren beschäftigt, darunter über 2 000 Frauen (26 %). 10 Jahre zuvor lag der Frauenanteil noch bei 19 %. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg des Frauenanteils ist, dass Frauen bei Erstberufungen immer stärker berücksichtigt werden. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag der Frauenanteil an den Professorinnen und Professoren, die 2023 erstmalig auf Lebenszeit berufen wurden, bei knapp 40 %. 2016 lag dieser Wert noch bei knapp 22 %. Bei den Erstberufungen auf Zeit ging der Frauenanteil in den vergangenen 2 Jahren von 46 % auf knapp 39 % zurück. Dies lag vor allem an einer Zunahme der absoluten Anzahl erstmalig auf Zeit berufener Männer. Die absolute Anzahl der Frauen blieb im selben Zeitraum nahezu konstant.

Insgesamt waren an den baden-württembergischen Hochschulen im Jahr 2023 knapp 78 700 Personen im wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich tätig, darunter gut 29 700 Frauen oder knapp 38 %. Im Verwaltungs-, technischen und sonstigen Bereich waren insgesamt gut 56 700 Personen tätig. Der Frauenanteil lag hier bei gut 72 %. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Anzahl des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals unverändert. Die Anzahl des Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personals erhöhte sich um gut 1 %.

81 % des hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals unterhalb der Professur ist befristet beschäftigt

2023 arbeiteten gut 41 600 Personen hauptberuflich im wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich an den baden-württembergischen Hochschulen. Mehr als zwei Drittel (68 %) hatten befristete Arbeitsverträge. Besonders betroffen ist das wissenschaftliche und künstlerische Personal unterhalb der Professur. Dazu gehören Dozentinnen und Dozenten, wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Lehrkräfte für besondere Aufgaben. 2023 lag der Befristungsanteil in diesen drei Personalgruppen zusammen bei 81 %. Bei den sogenannten Postdocs lag der Befristungsanteil bei gut 65 %. Postdocs sind diejenigen mit einer Promotion oder Habilitation, die keine Professur innehaben. Bei denjenigen ohne Promotion lag der Befristungsanteil bei gut 89 %. Im Verwaltungs-, technischen und sonstigen Bereich waren praktisch sämtliche Beschäftigten hauptberuflich tätig (56 500 von insgesamt 56 700). Der Befristungsanteil lag hier bei 24 %.

In den vergangenen 10 Jahren hat sich der Anteil befristeter Beschäftigungen kaum verändert. Im Koalitionsvertrag hatte sich die Ampel-Koalition darauf geeinigt, mehr Dauerstellen im wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich schaffen zu wollen. Die geplante Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) ist jedoch ins Stocken geraten.

Tabelle 1

Erstberufene Professorinnen und Professoren an baden-württembergischen Hochschulen 2016–2023 nach Geschlecht
Jahr1) Erstberufung auf Lebenszeit Erstberufung auf Zeit
Insgesamt Frauen Insgesamt Frauen
Anzahl % Anzahl %

1) Im jeweiligen Berichtsjahr erfolgte erstmalige Berufungen auf Zeit bzw. auf Lebenszeit.

Datenquelle: Hochschulpersonalstatistik

2016 266 58 21,8 135 52 38,5
2017 170 50 29,4 96 32 33,3
2018 159 34 21,4 102 31 30,4
2019 150 46 30,7 94 33 35,1
2020 160 53 33,1 112 41 36,6
2021 149 54 36,2 100 46 46,0
2022 156 56 35,9 105 45 42,9
2023 173 69 39,9 114 44 38,6

Tabelle 2

Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal an baden-württembergischen Hochschulen 2023 nach Personalgruppe, Art der Qualifizierungsposition, laufendem Qualifizierungsverfahren, höchstem Hochschulabschluss, Beschäftigungsart und Geschlecht
Personalgruppe
Art der Qualifizierungsposition
Laufdendes Qualifizierungsverfahren
Höchster Hochschulabschluss
Insgesamt Frauen Beschäftigungsart
Auf Dauer Auf Zeit
Insgesamt Frauen Insgesamt Frauen

Datenquelle: Hochschulpersonalstatistik

Professor/-innen 7.825 2.032 6.943 1.684 882 348
dar. Juniorprofessor/-innen 287 130 287 130
dar. Art der Qualifizierungsposition
Nachwuchsgruppenleitung 27 9 22 7 5 2
Professuren mit Tenure-Track 168 74 40 17 128 57
Professuren mit Tenure-Track und Nachwuchsgruppenleitung 8 1 1 7 1
Dozent/-innen u. Assistent/-innen, wiss. u. künstl. Mitarbeiter/-innen, Lehrkräfte für besondere Aufgaben 33.819 14.965 6.513 2.777 27.306 12.188
dar. Art der Qualifizierungsposition
Nachwuchsgruppenleitung 167 73 39 15 128 58
dar. Laufendes Qualifizierungsverfahren
Promotionsverfahren 6.365 2.230 121 40 6.244 2.190
Habilitationsverfahren 346 136 44 17 302 119
dar. Höchster Hochschulabschluss
Habilitation 1.456 410 997 276 459 134
Promotion 10.768 4.960 3.244 1.374 7.524 3.586
Master und vergleichbare Abschlüsse 20.065 8.926 1.877 972 18.188 7.954
Bachelor und vergleichbare Abschlüsse 1.399 602 352 140 1.047 462
Kein Hochschulabschluss 131 67 43 15 88 52
Insgesamt 41.644 16.997 13.456 4.461 28.188 12.536

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

Bei Erstberufungen handelt es sich um Professorinnen und Professoren an baden-württembergischen Hochschulen, die im jeweiligen Berichtsjahr zum ersten Mal an einer deutschen Hochschule zur Professorin bzw. zum Professor auf Zeit bzw. auf Lebenszeit berufen wurden. Es handelt sich stets um abgeschlossene Berufungen, d. h. um Ernennungen zur Professorin bzw. zum Professor auf Zeit bzw. auf Lebenszeit. Angaben zur Erstberufung werden seit 2016 in der Hochschulpersonalstatistik erfasst.

In der Hochschulpersonalstatistik werden grundsätzlich nur Tätigkeiten erfasst, wenn sie mindestens die Dauer eines Semesters erreichen bzw. für ein Semester zählen, zum Beispiel bei Lehrveranstaltungen in Form von Blockunterricht. Nicht erhoben werden geringfügig Beschäftigte mit weniger als 20 Stunden Arbeitszeit im gesamten Berichtsjahr. Dabei wird zwischen hauptberuflichen bzw. hauptamtlichen und nebenberuflichen bzw. nebenamtlichen Tätigkeiten unterschieden. Bei hauptberuflichen bzw. hauptamtlichen Tätigkeiten handelt es sich um eine ausschließliche oder überwiegende Beschäftigung mit voller wöchentlicher Regelarbeitszeit oder Teilzeitbeschäftigung. Bei nebenberuflichen bzw. nebenamtlichen Tätigkeiten handelt es sich um eine weitere Beschäftigung neben einer anderen hauptberuflichen Tätigkeit innerhalb oder außerhalb der Hochschule. Für die Statistik werden Beschäftigungsfälle erfasst. Personen, die sowohl haupt- als auch nebenberuflich an derselben Hochschule tätig sind, werden daher mehrfach zur Statistik gemeldet.

Kontakt

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