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Pressemitteilung 53/2021

Abwanderung von Familien aus Großstädten hat sich verstärkt

Baden-Württemberg: Stuttgart und Freiburg im Breisgau mit den größten Wanderungsverlusten

Familien wandern verstärkt aus den neun Städten Baden-Württembergs mit mehr als 100 000 Einwohnern ab, so das zentrale Ergebnis einer aktuellen Auswertung des Statistischen Landesamtes, die jetzt als Monatsheftbeitrag online erschienen ist. In den Jahren 2017 bis 2019 zogen im Schnitt per Saldo immerhin 16 je 1 000 deutsche Familien aus diesen neun Städten fort. Im Zeitraum 2008 bis 2010 waren es dagegen nur etwa halb so viele.

Die Abwanderung hat sich damit in allen Großstädten des Landes verstärkt. Am höchsten war sie zuletzt in der Landeshauptstadt Stuttgart, gefolgt von Freiburg im Breisgau, während aus Reutlingen zuletzt per Saldo die wenigsten Familien wegzogen. Diesen Trend, dass immer mehr Familien die Zentren verlassen, führt das Statistische Landesamt vor allem auf eine zunehmende Wohnungsknappheit und damit verbunden erheblich gestiegene Wohnungskosten zurück; davon seien Familien in besonderem Maße betroffen.

Mit welcher künftigen Entwicklung ist zu rechnen? Aus Sicht des Statistischen Landesamtes spricht einiges dafür, dass dann, wenn sich einerseits an der Wohnungsknappheit und den dadurch verursachten hohen Wohnungskosten in den Zentren nichts zum Positiven ändert und andererseits der durch die Coronakrise beschleunigte Trend zum mobilen Arbeiten weiter anhält, sich der Fortzug aus den Großstädten insbesondere von Familien mittel- und langfristig weiter verstärken dürfte.

Tabelle 1

Wanderungssaldo der deutschen Familien in den Großstädten Baden-Württembergs
Großstadt Wanderungssaldo der deutschen Familien1)
2008–2010 2017–2019

1) Wanderungssaldo der deutschen Minderjährigen je 1.000 deutsche Minderjährige

Datenquelle: Wanderungsstatistik

Stuttgart −9,8 −22,0
Heilbronn −1,1 −12,3
Karlsruhe −9,7 −15,0
Heidelberg −10,5 −11,3
Mannheim −11,8 −15,4
Pforzheim −4,9 −12,1
Freiburg im Breisgau −9,9 −17,1
Reutlingen −0,9 −2,1
Ulm −8,3 −15,6
Großstädte insgesamt −8,6 −16,0

Weitere Informationen

Die Analyse hat sich auf die deutsche Bevölkerung konzentriert, da das Wanderungsgeschehen der ausländischen Staatsagehörigen seit 2015 erheblich durch den Zustrom von Schutzsuchenden bestimmt war, die in der Wahl ihres bevorzugten Wohnortes eingeschränkt sind.

Für Familien liefert die amtliche Wanderungsstatistik keine direkten Ergebnisse. Gemeinsame Umzüge von Familien gehen in die Statistik schlicht als mehrere Einzelfälle ein, sodass Familienverbände nicht gezählt werden können. Hilfsweise werden deshalb Umzüge von Minderjährigen als Familienumzug gezählt.

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