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Pressemitteilung 189/2024

Anbau von Winterweizen in Baden-Württemberg erheblich eingeschränkt

Weniger Getreide zur Körnergewinnung, mehr Ganzpflanzenernte

Die zu nasse Witterung im Herbst des letzten Jahres hatte entscheidenden Einfluss auf die Aussaat von Winterweizen. Laut den Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wurden im Jahr 2024 auf 190 900 Hektar (ha) Winterweizen angebaut, das ist ein Zehntel weniger als im Vorjahr. Eine ähnlich niedrige Anbaufläche wurde zuletzt im Jahr 2003 ermittelt, auch damals war unter anderem ein nasser Herbst die Ursache. Dinkel separat betrachtet (17 900 ha), verzeichnet mit einem Minus von 18 % einen noch stärkeren Rückgang. Der Anbau von Sommer- und Hartweizen fiel dagegen prozentual im Vergleich zu 2023 deutlich größer aus. Absolut betrachtet, sind deren Fläche um 900 bzw. 400 ha angewachsen.

Während der Getreideanbau zur Körnergewinnung insgesamt einen Rückgang um 4 % auf 449 000 ha erfahren hat, gab es bei einigen Kulturen jedoch auch positive Entwicklungen. Die größte Anbauausdehnung mit 5 700 ha war bei der Wintergerste (89 300 ha; +7 %) festzustellen. Da die Sommergerste (55 300 ha; -9 %) gleichzeitig um etwa dieselbe Fläche zurückgegangen ist, blieb die insgesamte Gerstenfläche auf Vorjahresniveau. Auch der Hafer (18 900 ha; +1 %) bestätigte mit leichtem Zugewinn die Vorjahresfläche. Im Vergleich zu 2023 wies die Triticale größere Schwankungen nach oben (21 400 ha; +12 %) und der Roggen nach unten auf (8 300 ha; −25 %). Der Körnermais verharrt mit 55 100 ha, ähnlich wie im Vorjahr, auf niedrigem Niveau.

Die Silomais-Fläche stieg dagegen, nach vier rückläufigen Jahren, deutlich um 4 % auf 131 900 ha an. Weitere relevante Kulturarten zur Ganzpflanzenernte stellen in Baden-Württemberg die Leguminosen (46 100 ha), das Feldgras (12 800 ha) und als Ganzpflanzensilage (GPS) geerntetes Getreide (10 800 ha) dar. Nach einer mehrjährigen Phase der Abnahme zwischen 2018 bis 2022 kann bei Getreide-GPS nun das zweite Jahr in Folge eine Ausdehnung verzeichnet werden. Im Vorjahresvergleich nahm die Fläche um ein Zehntel (+1 100 ha) zu.

Der Anbau von Winterraps konnte den Anstieg aus dem letzten Jahr nicht fortsetzen und verringerte sich leicht auf 51 000 ha. Der Wert liegt jedoch deutlich über dem Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahren (46 900 ha).

Tabelle 1

Auswahl an bedeutenden Feldkulturen in Baden-Württemberg 2024
Fruchtart Fläche 20231) Fläche 20241) Veränderung 2023/2024
ha %

1) Repräsentativergebnisse (Angaben auf volle Hundert gerundet).

2) Klee, Kleegras, Luzerne.

Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung.

Getreide zur Körnergewinnung zusammen 467.800 449.000 −4,0
Weizen zusammen 217.400 197.600 −9,1
Winterweizen einschl. Dinkel und Einkorn 212.000 190.900 −10,0
darunter Dinkel 21.800 17.900 −17,8
Sommerweizen 3.200 4.100 +28,6
Hartweizen 2.200 2.600 +19,3
Gerste zusammen 144.500 144.500 +0,0
Wintergerste 83.600 89.300 +6,8
Sommergerste 60.900 55.300 −9,2
Körnermais 54.900 55.100 +0,3
Triticale 19.100 21.400 +12,3
Hafer 18.700 18.900 +0,7
Roggen und Wintermenggetreide 11.000 8.300 −24,7
Pflanzen zur Grünernte zusammen 194.300 201.600 +3,8
Silomais 127.000 131.900 +3,9
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte3) 45.500 46.100 +1,3
Feldgras 12.000 12.800 +6,4
Getreide zur Ganzpflanzenernte 9.700 10.800 +11,8
Ölfrüchte zusammen 56.700 54.000 −4,7
Winterraps 52.500 51.000 −2,8
Sonnenblume 3.400 2.100 −37,3
Hackfrüchte zusammen 24.300 24.300 +0,2
Zuckerrüben 18.400 18.900 +2,4
Kartoffeln 5.700 5.300 −6,1
Hülsenfrüchte zusammen 19.400 16.500 −15,1
Sojabohnen 7.500 6.200 −17,4
Erbsen (ohne Frischerbsen) 4.200 3.400 −18,6

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

Die Getreideart Winterweizen beinhaltet auch Dinkel und Einkorn.

Kontakt

Pressestelle

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