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Pressemitteilung 154/2019

Baden-Württemberg: Die Zahl der Privathaushalte könnte noch jahrzehntelang deutlich ansteigen

Statistisches Landesamt legt Ergebnisse der Haushaltevorausrechnung vor

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus gab es im Jahr 2017 fast 5,3 Millionen (Mill.) Privathaushalte in Baden-Württemberg. Deren Zahl könnte nach der Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes noch bis etwa 2045 um annähernd 300 000 auf knapp 5,6 Mill. ansteigen. Danach wird ein leichter Rückgang erwartet. Die Haushaltszahl im Jahr 2050 könnte um annähernd 290 000 höher als im Basisjahr 2017 liegen. Die Einwohnerzahl wird in diesen Zeitraum voraussichtlich »nur« um rund 200 000 Personen angestiegen sein, so das Statistische Landesamt weiter.

Die Entwicklung der vergangenen Jahre hin zu im Schnitt immer kleineren Haushalten wird sich – wenn auch etwas abgeschwächt – auch in Zukunft fortsetzen: Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte wird aller Voraussicht nach deutlich steigen (um knapp 220 000 bzw. gut 160 000), während die Zahl der Haushalte mit drei und mehr Personen um knapp 100 000 sinken könnte. Der Anteil der Einpersonenhaushalte würde sich demnach von 39 % im Jahr 2017 auf rund 41 % im Jahr 2050 erhöhen, die Zweipersonenhaushalte könnten im Vorausrechnungszeitraum von knapp 33 % auf gut 34 % zunehmen. Dagegen werden die Drei- und Vierpersonenhaushalte voraussichtlich um gut einen Prozentpunkt auf 11 % bzw. 10 % zurückgehen. Die größeren Haushalte mit fünf und mehr Personen werden im Jahr 2050 demnach nur noch knapp 4 % ausmachen. Die durchschnittliche Anzahl der Personen je Haushalt wird von 2,10 im Jahr 2017 auf voraussichtlich 2,02 im Jahr 2050 zurückgehen.

Betrachtet man die langfristige Entwicklung der Zahl der Privathaushalte seit 1950, dann zeigt sich, dass die Zahl der Privathaushalte seit Bestehen des Landes kontinuierlich gestiegen ist und zwar um durchschnittlich rund 47 000 Haushalte jährlich. Von 2017 bis 2030 wird ein deutlich abgeschwächtes Wachstum von nur noch 15 000 Haushalten jährlich erwartet. Auch die Veränderung der Anteile einzelner Haushaltsgrößen, dürfte sich künftig weniger dynamisch entwickeln.

Ursache des weiteren Anstiegs des Anteils der Zweipersonenhaushalte zu Beginn des Vorausrechnungszeitraums und später der Einpersonenhaushalte ist das »Hineinwachsen« der Babyboomer-Generation, also der besonders stark besetzten Jahrgänge, in die Rentnergeneration. Derzeit leben über 90 % der 65-jährigen und älteren Menschen in Baden-Württemberg in Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Die Personenzahl in dieser Altersgruppe könnte bis zum Jahr 2050 um knapp die Hälfte ansteigen, während die übrige Bevölkerung, die im Schnitt in größeren Haushalten lebt, aus heutiger Sicht um rund ein Zehntel zurückgehen wird.

Tabelle 1

Voraussichtliche Entwicklung der Zahl der Privathaushalte in Baden-Württemberg
2017 bis 2050 nach der Haushaltsgröße
Jahr Hauptvariante
Haushalte insgesamt Davon mit … Personen Personen je Haushalt
1 2 3 4 5 und mehr
Anzahl in 1.000 Anzahl

1) 2017: Vorausrechnungsergebnis, weicht aus methodischen Gründen geringfügig vom Ergebnis des Mikrozensus ab.

Datenquelle: Haushaltevorausrechnung auf Basis 2017 (Hauptvariante).

20171) 5.254 2.056 1.730 664 583 222 2,10
2020 5.358 2.107 1.777 671 583 221 2,09
2025 5.441 2.136 1.834 666 582 222 2,08
2030 5.475 2.148 1.867 656 581 224 2,07
2035 5.507 2.177 1.884 647 576 223 2,06
2040 5.535 2.220 1.893 639 566 218 2,05
2045 5.552 2.260 1.895 631 553 213 2,03
2050 5.542 2.274 1.894 623 543 208 2,02

Tabelle 2

Voraussichtliche Entwicklung der Zahl der Privathaushalte in Baden-Württemberg 2017 bis 2050
Jahr Anzahl in 1.000

1) 2017: Vorausrechnungsergebnis, weicht aus methodischen Gründen geringfügig vom Ergebnis des Mikrozensus ab.

Datenquelle: Haushaltevorausrechnung auf Basis 2017 (Hauptvariante).

20171) 5.254
2018 5.295
2019 5.330
2020 5.358
2021 5.382
2022 5.401
2023 5.417
2024 5.430
2025 5.441
2026 5.449
2027 5.457
2028 5.464
2029 5.470
2030 5.475
2031 5.481
2032 5.487
2033 5.494
2034 5.500
2035 5.507
2036 5.514
2037 5.520
2038 5.526
2039 5.531
2040 5.535
2041 5.539
2042 5.544
2043 5.547
2044 5.549
2045 5.552
2046 5.553
2047 5.552
2048 5.550
2049 5.546
2050 5.542

Tabelle 3

Privathaushalte in Baden-Württemberg seit 1950 und voraussichtliche Entwicklung bis 2050 nach Anzahl der Personen im Haushalt*)
Jahr1) Privathaushalte
insgesamt
Davon mit … Personen
1 2 3 4 5 und mehr
Mill. Anteile in %

*) Privathaushalte am Haupt- und Nebenwohnsitz.

1) 1950, 1970 und 1987: Volkszählungsergebnisse,

2011: Ergebnisse des Zensus 2011,

2017: Ergebnisse des Mikrozensus,

ab 2030: Haushaltevorausrechnung Basis 2017 (Hauptvariante).

Datenquelle: Haushaltevorausrechnung auf Basis 2017 (Hauptvariante).

1950 2,10 19,9 24,0 22,6 16,9 16,6
1970 3,13 24,6 25,7 19,1 16,3 14,2
1987 3,90 32,6 27,1 17,5 15,3 7,5
2011 4,91 37,7 33,1 12,7 12,0 4,5
2017 5,28 39,1 33,0 12,5 11,1 4,3
2030 5,48 39,2 34,1 12,0 10,6 4,1
2040 5,54 40,1 34,2 11,5 10,2 3,9
2050 5,54 41,0 34,2 11,2 9,8 3,8

Weitere Informationen

Methodischer Ansatz

Basis für die Vorausrechnung der Haushaltszahlen ist die aktuelle Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes, der eine konstante Geburtenhäufigkeit, eine um ca. 5 Jahre steigende Lebenserwartung bis 2050 sowie ein jährlicher Wanderungsgewinn von knapp 30 000 Personen zugrunde liegt.

Die Ergebnisse dieser Bevölkerungsvorausrechnung wurden mit Hilfe des sogenannten Haushaltsmitgliederquotenverfahrens in die Zahl und Struktur der Privathaushalte umgerechnet. Hierzu wurde entsprechend der Ergebnisse des Mikrozensus eine Zuordnung der Bevölkerung – differenziert nach Altersgruppen und Geschlecht – zu Haushalten nach deren Größe vorgenommen. Für den Vorausrechnungszeitraum wurde unterstellt, dass die derzeitigen Haushaltsmitgliederquoten unverändert bleiben. Der errechnete Trend hin zu einer weiteren Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße im Vorausrechnungszeitraum resultiert damit ausschließlich aus der Veränderung der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung.

Hinweis

Die hier vorgestellten Ergebnisse der sogenannten Hauptvariante sowie der gewählte methodische Ansatz werden ausführlicher in einem Beitrag für das Statistische Monatsheft Baden-Württemberg beschrieben, der voraussichtlich in der Augustausgabe erscheinen wird. Darüber hinaus wird dieser Beitrag auch Ergebnisse einer weiteren Variante enthalten.

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