Baden-Württemberg mit Homeofficequote knapp über dem Bundesdurchschnitt
Vollzeit-Homeoffice ist seit Corona in allen Bundesländern rückläufig
Im Jahr 2024 arbeitete in Baden-Württemberg fast jeder Vierte mindestens gelegentlich im Homeoffice (23,3 %). Am häufigsten arbeiteten Beschäftigte in Hamburg (35,6 %) von zu Hause aus, am seltensten in Sachsen-Anhalt (10,9 %). Seit 2021 hat sich die Homeoffice-Quote in Deutschland nur wenig verändert (2021: 23,4 % | 2024: 22,7 %), allerdings gibt es regionale Unterschiede: Während die Homeoffice-Quote in einigen Bundesländern zurückgeht, verzeichnen andere Bundesländer wie Brandenburg und Sachsen leichte Zuwächse. Der Vollzeit-Homeoffice-Anteil ist seit 2021 deutschlandweit rückläufig, am stärksten in Hessen und Hamburg.
Wie der Mikrozensus zeigt, arbeiteten 2024 in Baden-Württemberg 23,3 % der abhängig Beschäftigten mindestens einen Tag in der Woche von zu Hause aus. Damit lag Baden-Württemberg über dem Bundesdurchschnitt von 22,7 %. Im bundesweiten Vergleich verzeichneten die Stadtstaaten Hamburg (35,6 %) und Berlin (31,2 %) die höchsten Homeoffice-Quoten. Hessen hatte mit einer Quote von 27,4 % eine höhere Quote als Bayern (24,5 %) und Baden-Württemberg (23,3 %). Nah am bundesweiten Mittel von 22,7 % lagen die Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (jeweils 22,9 %) sowie Bremen (22,3 %). In Rheinland-Pfalz (20,8 %), Niedersachsen (20,4 %), Brandenburg (18,1 %) und dem Saarland (17,3 %) arbeiteten die Beschäftigten etwas seltener von zu Hause aus. Die geringsten Homeoffice-Quoten haben Mecklenburg-Vorpommern (14,1 %), Thüringen (13,5 %) und Sachsen-Anhalt (10,9 %).

Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 haben viele Unternehmen verstärkt auf Homeoffice gesetzt. Für insgesamt gut sechs Monate gab es sogar eine bundesgesetzliche Pflicht für Arbeitgeber, ihren Angestellten unter bestimmten Bedingungen Homeoffice zu ermöglichen (Homeoffice-Pflicht). Ende März 2022 liefen diese Regelungen vollständig aus. Die Homeoffice-Quoten haben sich im Zeitvergleich seitdem nur geringfügig reduziert. Im Bundesdurchschnitt ist die Homeoffice-Quote seit 2021 um 0,7 Prozentpunkte zurückgegangen. Den größten Rückgang verzeichnete Berlin mit 3,9 Prozentpunkten und Hamburg mit 2,8 Prozentpunkten. In Baden-Württemberg gab es 2024 gegenüber 2021 einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 1,3 Prozentpunkten. In sieben Bundesländern haben sich die Homeoffice-Quoten von 2021 bis 2024 leicht erhöht: In Hessen und Thüringen mit einem Plus von jeweils 0,1 Prozentpunkten, Schleswig-Holstein mit +0,2 Prozentpunkten und Sachsen-Anhalt mit +0,3 Prozentpunkten. Den größten Zuwachs im Homeoffice-Anteil verzeichneten Mecklenburg-Vorpommern (+0,4 Prozentpunkte), sowie Sachsen und Brandenburg mit jeweils +0,6 Prozentpunkten.

Homeoffice bleibt in Deutschland weiterhin attraktiv. Das Ende der Pandemie-Maßnahmen – insbesondere die vorübergehende Pflicht zum Homeoffice – zeigt sich jedoch in einer deutlichen Abnahme der Homeoffice-Tage pro Woche. Im Bundesdurchschnitt arbeiteten 2024 19,7 % der Erwerbstätigen, die Homeoffice nutzten, täglich von zu Hause. 2021 waren dies noch 38,1 % gewesen. Das ist ein Rückgang um 18,4 Prozentpunkte. Die Entwicklung war dabei in allen Bundesländern zu beobachten. Am stärksten war der Rückgang in Hessen und Hamburg: Dort sank der Anteil der abhängig Beschäftigten mit Homeoffice, die jeden Tag von zu Hause arbeiteten, von 39,8 % bzw. 36,4 % im Jahr 2021 auf 17,7 % bzw. 14,4 % (−22,1 Prozentpunkte bzw. −22,0 Prozentpunkte) im Jahr 2024. In Thüringen war der Rückgang am geringsten: Hier arbeiteten 2021 32,8 % der Beschäftigten jeden Tag von zu Hause, im Jahr 2024 sind es noch 24,6 % (−8,2 Prozentpunkte). In Baden-Württemberg hat sich dieser Wert von 37,9 % auf 18,4 % (−19,5 Prozentpunkte) verringert.
Weitere Informationen
Homeoffice-Quote: Anteil der abhängig Beschäftigten (Angestellte, Arbeiter und Beamte ohne Auszubildende) ab 15 Jahren, die zum Zeitpunkt der Befragung angaben, in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause aus gearbeitet zu haben.
Vollzeit-Homeoffice kann auch Arbeitstage mit anteiligem Arbeiten von zu Hause umfassen – etwa wenn vormittags vor Ort und nachmittags im Homeoffice gearbeitet wurde (z. B. bei Lehrkräften)
Die dargestellten Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG). Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen belastbare statistische Daten zu Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen selbstverständlich auch der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
Ab dem Erhebungsjahr 2020 werden die Ergebnisse als Erst- und Endergebnisse zu zwei verschiedenen Zeitpunkten veröffentlicht. Die Daten dieser Pressemitteilung basieren für das Jahr 2024 auf den Erstergebnissen und für das Jahr 2021 auf den Endergebnissen des Mikrozensus.
Die Ergebnisse des Mikrozensus wurden ab dem Berichtsjahr 2021 auf einen neuen Hochrechnungsrahmen umgestellt. Grundlage hierfür sind die aktuellen Eckzahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung, die auf den Daten des Zensus 2022 (Stichtag 15. Mai 2022) basieren.
Weitere Informationen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020.html
Themenseite
Pressemitteilungen
Monatsheftbeitrag
Kontakt
Pressestelle
Tel.: +49 711 641-2451
E-Mail: pressestelle@stala.bwl.de