Das Handwerk in Baden-Württemberg: Rund 77 000 Unternehmen
Knapp 777 900 tätige Personen erwirtschafteten zusammen rund 107,6 Milliarden Euro Umsatz
Korrektur vom 29.11.2023: Die Werte für das Bauhauptgewerbe im Alb-Donau-Kreis/Handwerkskammerbezirk Ulm wurden korrigiert.
Das zulassungspflichtige und zulassungsfreie Handwerk in Baden-Württemberg zählte im Berichtsjahr 2021 insgesamt rund 77 000 Unternehmen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf Basis der Handwerkszählung mitteilt, arbeiteten dort rund 777 900 Personen. Die Handwerksunternehmen erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von mehr als 108,6 107,6 Milliarden (Mrd.) Euro – rein rechnerisch entsprach dies 139 641 138 312 Euro je tätiger Person.
Weiterhin wichtiger Wirtschaftsfaktor: Das Ausbaugewerbe
Innerhalb der sieben Gewerbegruppen, in die sich das Handwerk gliedert, war das Ausbaugewerbe, gemessen an der Zahl der Unternehmen, der tätigen Personen sowie am Umsatz auch im Jahr 2021 weiterhin die stärkste Gewerbegruppe. Rund 30 500 Unternehmen und damit 39,6 % aller Handwerksunternehmen im Land gehörten zum Ausbaugewerbe. Diese Gewerbegruppe allein beschäftigte knapp 223 800 Personen und erwirtschaftete einen Umsatz von 28,9 Mrd. Euro. Dies entspricht rein rechnerisch einem Umsatz von 128 992 Euro je tätiger Person. Gemessen am Umsatz folgten darauf das Kraftfahrzeuggewerbe (22,6 Mrd. Euro), die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (22,3 Mrd. Euro) sowie das Bauhauptgewerbe (21,8 20,8 Mrd. Euro).
Insgesamt erwirtschafteten die vier umsatzstärksten Gewerbegruppen Ausbaugewerbe, Kraftfahrzeuggewerbe, Handwerke für den gewerblichen Bedarf sowie Bauhauptgewerbe 88,0 87,9 % der Umsätze des baden-württembergischen Handwerks im Geschäftsjahr 2021. Zu den übrigen Gewerbegruppen zählen das Lebensmittelgewerbe (Umsatz: 8,2 Mrd. Euro), das Gesundheitsgewerbe (Umsatz: 2,2 Mrd. Euro) und die Handwerke für den privaten Bedarf (Umsatz: 2,7 Mrd. Euro).
87,7 % der Unternehmen im zulassungspflichtigen Handwerk
Mit einem Anteil von 87,7 % war der Großteil der Handwerksunternehmen im Land 2021 in die Handwerksrolle eingetragen und zählte damit zum zulassungspflichtigen Handwerk. Die rund 67 500 Unternehmen des zulassungspflichtigen Handwerks verzeichneten 2021 mit 667 900 tätigen Personen einen Jahresumsatz von rund 102,7 101,7 Mrd. Euro. Die Umsatzproduktivität(Umsatz je tätiger Person) lag damit bei 153 831 152 283 Euro. Im zulassungsfreien Handwerk waren 2021 knapp 9 500 Unternehmen registriert. In diesen Handwerken arbeiteten rund 110 000 Beschäftigte, die einen Jahresumsatz von 5,9 Mrd. Euro erwirtschafteten. Der Umsatz je tätiger Person lag hier mit 53 457 Euro deutlich unter der Umsatzproduktivität im zulassungspflichtigen Handwerk. Dabei waren im zulassungspflichtigen Handwerk rund 79,4 % der tätigen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im zulassungsfreien Handwerk hingegen nur 62,2 %.
Tabelle 1
Handwerksunternehmen, tätige Personen und Umsatz nach Gewerbegruppen in Baden-Württemberg 2021 | |||||||
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Gewerbegruppe | Handwerksunternehmen1) | Tätige Personen im Jahresdurchschnitt 2021 | Umsatz2) | ||||
insgesamt3) | darunter | je Unternehmen |
insgesamt | je tätige Person | |||
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte | geringfügig entlohnte Beschäftigte | ||||||
Anzahl | 1.000 EUR | EUR | |||||
1) Nur Unternehmen (einschl. der inzwischen inaktiven Unternehmen) mit steuerbarem Umsatz aus Lieferungen und Leistungen und/oder mit sozialversicherungspflichtig oder geringfügig entlohnten Beschäftigten im Berichtsjahr 2021. 2) Einschl. tätiger Unternehmer (geschätzt). 3) Mit geschätzten Umsätzen bei Organschaftsmitgliedern; ohne Umsatzsteuer. Datenquelle: Handwerkszählung. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2023 |
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Handwerk insgesamt | 77.019 | 777.866 | 598.443 | 99.454 | 10 | 107.587.874 | 138.312 |
I Bauhauptgewerbe | 8.431 | 112.153 | 96.907 | 6.535 | 13 | 21.788.676 | 194.276 |
II Ausbaugewerbe | 30.481 | 223.764 | 173.285 | 18.948 | 7 | 28.863.836 | 128.992 |
III Handwerke für den gewerblichen Bedarf | 11.879 | 201.564 | 152.587 | 36.739 | 17 | 22.288.024 | 110.575 |
IV Kraftfahrzeuggewerbe | 6.941 | 79.888 | 64.461 | 8.150 | 12 | 22.628.293 | 283.250 |
V Lebensmittelgewerbe | 3.316 | 84.659 | 62.838 | 18.314 | 26 | 8.214.311 | 97.028 |
VI Gesundheitsgewerbe | 2.572 | 24.577 | 18.861 | 2.969 | 10 | 2.182.868 | 88.818 |
VII Handwerke für den privaten Bedarf | 13.399 | 51.261 | 29.504 | 7.799 | 4 | 2.655.592 | 51.805 |
Zulassungspflichtiges Handwerk | 67.545 | 667.897 | 529.989 | 67.745 | 10 | 101.709.263 | 152.283 |
I Bauhauptgewerbe | 7.773 | 110.011 | 95.654 | 6.326 | 14 | 20.551.957 | 186.817 |
II Ausbaugewerbe | 30.481 | 223.764 | 173.285 | 18.948 | 7 | 28.863.836 | 128.992 |
III Handwerke für den gewerblichen Bedarf | 7.633 | 114.351 | 97.774 | 8.704 | 15 | 18.660.148 | 163.183 |
IV Kraftfahrzeuggewerbe | 6.941 | 79.888 | 64.461 | 8.150 | 12 | 22.628.293 | 283.250 |
V Lebensmittelgewerbe | 3.081 | 81.461 | 60.594 | 17.618 | 26 | 7.465.656 | 91.647 |
VI Gesundheitsgewerbe | 2.572 | 24.577 | 18.861 | 2.969 | 10 | 2.182.868 | 88.818 |
VII Handwerke für den privaten Bedarf | 9.064 | 33.845 | 19.360 | 5.030 | 4 | 1.356.505 | 40.080 |
Zulassungsfreies Handwerk | 9.474 | 109.969 | 68.454 | 31.709 | 12 | 5.878.611 | 53.457 |
I Bauhauptgewerbe | 658 | 2.142 | 1.253 | 209 | 3 | 202.993 | 94.768 |
III Handwerke für den gewerblichen Bedarf | 4.246 | 87.213 | 54.813 | 28.035 | 21 | 3.627.876 | 41.598 |
V Lebensmittelgewerbe | 235 | 3.198 | 2.244 | 696 | 14 | 748.655 | 234.101 |
VII Handwerke für den privaten Bedarf | 4.335 | 17.416 | 10.144 | 2.769 | 4 | 1.299.087 | 74.592 |
Weitere Informationen
Die Handwerkszählung liefert jährlich veröffentlichte Strukturdaten zum baden-württembergischen Handwerk. Aktuelle Daten zur konjunkturellen Entwicklung im Handwerk bietet die quartalsweise veröffentlichte Handwerksberichterstattung.
Sowohl die Ergebnisse der Handwerkszählung (Strukturdaten) als auch die Ergebnisse der Handwerksberichterstattung (Konjunkturdaten) werden durch Auswertung bereits bei der Verwaltung vorliegender Daten aus dem Statistischen Unternehmensregister ermittelt. Deshalb sind keine Befragungen von Handwerksunternehmen erforderlich. Dadurch werden vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen von statistischen Erhebungen entlastet.