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Pressemitteilung 73/2025

Ehen sind wieder etwas stabiler

Dennoch: Annähernd 40 % der Ehen werden geschieden

Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg 16 591 Ehen geschieden, darunter 156 von gleichgeschlechtlichen Paaren. Damit lag die Zahl der Ehescheidungen nach Angaben des Statistischen Landesamtes etwas höher als 2023 (15 761). Auch langfristig hat sich die Zahl der Scheidungen deutlich erhöht: Sie lag im vergangenen Jahr um 29 % höher als noch 1980. Ähnlich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der von einer Scheidung betroffenen Kinder entwickelt.

Im Jahr 2024 war eine Scheidung im 8. Ehejahr am häufigsten (902). Am zweithäufigsten wurden Ehen im »verflixten« 7. Ehejahr geschieden (879), gefolgt vom 9. Ehejahr (859). Die Ehedauer ergibt sich statistisch aus der Differenz zwischen dem Jahr der Eheschließung und dem Jahr, in dem das Scheidungsurteil rechtskräftig wird. Da die Scheidung in den meisten Fällen erst nach einer einjährigen Trennungszeit ausgesprochen wird, sind Ehen faktisch nicht im 8., sondern bereits im 7. Ehejahr am häufigsten zerbrochen.

Die durchschnittliche Ehedauer aller im Jahr 2024 geschiedenen Ehen lag ähnlich wie in den Vorjahren bei etwa 16 Jahren, wobei aber Ehescheidungen auch nach einer verhältnismäßig langen Zeit des Zusammenlebens keine Einzelfälle waren: So hatten Paare bei jeder sechsten der im vergangenen Jahr geschiedenen Ehen das Jubiläum der Silberhochzeit bereits hinter sich. Bei 335 Ehepaaren erfolgte die Scheidung im Jahr des 25-jährigen Ehejubiläums, bei immerhin 12 Paaren im Jahr der »goldenen Hochzeit«.

In den vergangenen Jahrzehnten ist mit jedem jüngeren Heiratsjahrgang die Scheidungshäufigkeit angestiegen: Vom Heiratsjahrgang 1960 wurden etwa 15 % der seinerzeit geschlossenen Ehen geschieden. Für den Heiratsjahrgang 1970 traf dieses Schicksal auf jedes vierte Ehepaar zu, für den Jahrgang 1980 bereits auf jede dritte Ehe. Von den Paaren, die 1995 den Bund der Ehe eingingen, waren bis zum Jahr 2024 – also nach 29 Ehejahren – bereits 38 % geschieden. Die Prognose für diesen Heiratsjahrgang läuft auf eine Scheidungshäufigkeit von annähernd 40 % hinaus. Damit hat sich die Scheidungshäufigkeit jüngerer Heiratsjahrgänge im Vergleich zu den Ehen aus den 1960er-Jahren mehr als verdoppelt.

Für jüngere Heiratsjahrgänge deutet aber eine Auswertung der Ehescheidungen darauf hin, dass die Ehen in den letzten Jahren wieder etwas stabiler geworden sind: So wurden beispielsweise von den im Jahr 2005 geschlossenen Ehen bislang »nur« knapp 29 % geschieden – für die Heiratsjahrgänge 1995 und 2000 lag der entsprechende Anteil nach den ersten 19 Ehejahren dagegen bei 31 bzw. 32 %.

Tabelle 1

Ehescheidungen und von Scheidung betroffene minderjährige Kinder in Baden-Württemberg seit 1980*)
Jahr Ehescheidungen Durch Scheidung betroffene Kinder
Anzahl

*) Ab 2019 einschließlich Ehescheidungen von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Datenquelle: Statistik der gerichtlichen Ehelösungen.

1980 12.899 11.583
1981 14.006 11.959
1982 14.736 12.312
1983 15.632 12.885
1984 16.252 13.067
1985 15.971 12.558
1986 15.278 11.439
1987 16.755 12.683
1988 17.190 12.947
1989 16.928 12.588
1990 16.669 12.470
1991 17.193 13.181
1992 17.261 13.777
1993 19.085 15.688
1994 19.910 16.458
1995 19.921 17.104
1996 20.758 17.946
1997 21.573 19.506
1998 21.833 19.376
1999 21.697 18.125
2000 22.050 19.158
2001 22.736 19.609
2002 23.700 20.635
2003 25.046 21.867
2004 25.129 21.965
2005 23.854 20.416
2006 22.686 19.972
2007 22.145 19.172
2008 22.792 19.573
2009 22.100 18.840
2010 21.958 18.181
2011 23.113 19.002
2012 22.206 18.137
2013 20.933 17.200
2014 20.328 16.451
2015 19.903 15.985
2016 19.664 15.673
2017 18.356 14.560
2018 18.344 14.586
2019 18.956 15.192
2020 18.081 14.680
2021 18.374 15.043
2022 17.080 13.980
2023 15.761 12.813
2024 16.591 13.519

Tabelle 2

Scheidungshäufigkeit ausgewählter Heiratsjahrgänge in Baden-Württemberg seit 1960
Heirats­jahrgang Anteil der geschiedenen Ehen an allen Ehen1)
%

1) Bei Berücksichtigung der Ehescheidungen bis zu einer Ehedauer von 30 Jahren; für den Heiratsjahrgang 1995 wurde das fehlende 30. Ehejahr anhand der aktuellen Scheidungsverhältnisse fortgeschrieben.

Datenquelle: Statistik der gerichtlichen Ehelösungen.

1960 15
1970 25
1980 34
1995 38

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