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Pressemitteilung 140/2023

Energiebericht kompakt 2023

Informationsangebot zu Energieerzeugung und -verbrauch in Baden-Württemberg

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes lag der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg im Jahr 2021 bei rund 1 314 Petajoule. Dies bedeutet ein Plus von knapp 3 % gegenüber dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um gut 3 %. Damit war das Wachstum der Wirtschaftsleistung im Land etwas höher als die Zunahme des Primärenergieverbrauchs. Entsprechend steigerte sich die Primärenergieproduktivität gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,7 % auf 167 Indexpunkte (1991=100). Im Zeitraum von 1991 bis 2021 hat die Energieproduktivität um rund 67 % zugenommen.

»Unsere Energieressourcen effizient einzusetzen, ist eine wichtige Säule der Energiewende. Denn Energie, die wir in Baden-Württemberg nicht verbrauchen, muss weder importiert oder bezahlt werden. Es ist deshalb sehr erfreulich, dass wir laut den Daten des neuen Energieberichts kompakt den positiven Trend bei der Energieproduktivität in Baden-Württemberg fortführen konnten«, sagte die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker und hob zudem die Bedeutung der gemeinsamen Veröffentlichung mit dem Statistischen Landesamt hervor: »Wie in den vergangenen Jahren liefert uns der Energiebericht kompakt verlässlich und umfassend Informationen zur Entwicklung der Energieversorgung in Baden-Württemberg und Deutschland und zeigt uns, wo wir bei der Umsetzung der Energiewende stehen.«

Im Jahr 2021 ist der Bruttostromverbrauch gegenüber dem Vorjahr um knapp 3 % auf 67,6 Terawattstunden (TWh) gestiegen. Erzeugt wurden im Südwesten 2021 insgesamt 50,6 TWh Strom. »Damit deckte der im Land selbst erzeugte Strom rund drei Viertel des Stromverbrauchs. Die übrigen 25 % wurden per saldo aus anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt«, erläuterte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers. Am meisten Strom verbrauchten die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden mit 37 %, gefolgt von den Haushaltskunden (26 %) und dem Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sowie sonstigen Verbrauchern (24 %). Neben dem Verbrauch der Endverbraucher umfasst der Bruttostromverbrauch den Einsatz und Verbrauch im Umwandlungsbereich sowie die Netzverluste.

In den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen hat die Bedeutung der erneuerbaren Energien im Land. Mit einem Anteil von knapp 36 % standen die erneuerbaren Energien, wie bereits im Vorjahr, auch in 2021 an erster Stelle im baden-württembergischen Strommix. Im Jahr 2011 lag ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung noch bei knapp 20 %. Ebenfalls zugenommen hat der Beitrag erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch. So ist ihr Anteil am Primärenergieverbrauch in den vergangenen 10 Jahren von knapp 12 % im Jahr 2011 auf rund 17 % im Jahr 2021 gestiegen.

Die energiebedingten CO2-Emissionen lagen nach vorläufigen Berechnungen im Jahr 2021 bei 62,0 Millionen Tonnen. Das waren knapp 6 % mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme ist im Wesentlichen auf den erheblich gestiegenen Einsatz von Steinkohle zur Stromerzeugung zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die CO2-Emissionen aus der Steinkohleverstromung um nahezu 58 % zugenommen. Trotz des Anstiegs insgesamt wurden 2021 aber noch rund 3 % weniger energiebedingte CO2-Emissionen im Land ausgestoßen als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Die Energieproduktivität ist ein Maß für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit den Energieressourcen. Sie gibt an, wie viele Einheiten des Bruttoinlandsproduktes jeweils mit einer Einheit Primärenergie erwirtschaftet werden. Je höher die volkswirtschaftliche Gesamtleistung je Einheit eingesetzter Primärenergie, desto effizienter nutzt die Volkswirtschaft die Primärenergie.

Weitere Informationen

Weitere Angaben zur Energieerzeugung, -verbrauch und -verwendung im Land, auch im nationalen Vergleich, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Energieberichts kompakt.

Für die Mehrzahl der amtlichen Erhebungen zu Energieerzeugung und -verbrauch hat der Gesetzgeber jährliche Statistiken angeordnet. Aktuell werden diese vom Statistischen Landesamt für das Jahr 2022 durchgeführt und im 4. Quartal 2023 abgeschlossen. Ergebnisse zum Energieverbrauch 2022 werden voraussichtlich im 2. Quartal 2024 veröffentlicht.

Alle Angaben für das Jahr 2021 sind vorläufig. Generell enthalten Angaben zum Energieverbrauch ab dem Jahr 2011 Schätzungen, vorwiegend im Bereich Mineralöle.

 

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