Größte Kommunen im Landkreis Karlsruhe, kleinste im Landkreis Tuttlingen
Baden-Württemberg: Gemeinden haben im Schnitt 4 870 Einwohnerinnen und Einwohner
In den 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs lebten am 31. März 2024 rund 11,24 Millionen (Mill.) Einwohnerinnen und Einwohner, davon 9,15 Mill. in den 35 Landkreisen und 2,08 Mill. in den 9 Stadtkreisen des Landes. Die Spannweite bei den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden reicht von knapp 100 (Böllen im Landkreis Lörrach) bis ca. 613 000 (Landeshauptstadt Stuttgart). Im Durchschnitt leben in einer baden-württembergischen Kommune 4 870 Personen. Damit repräsentiert derzeit die Stadt Niederstetten im Main-Tauber-Kreis bezüglich der Einwohnerzahl die »Durchschnittsgemeinde« des Landes, so das Statistische Landesamt.
Die Verteilung der Bevölkerung auf die Kommunen nach ihrer Größe ist sehr unterschiedlich: Obwohl gut die Hälfte der 1 101 Gemeinden des Landes weniger als 5 000 Einwohnerinnen und Einwohner hat, lebt nur knapp jede siebte Person in einer dieser Kommunen. Immerhin gut ein Drittel der Bevölkerung hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes seinen Hauptwohnsitz in einer der 96 Städte mit 20 000 bis 100 000 Einwohnern.
Annähernd jede fünfte Einwohnerin bzw. jeder fünfte Einwohner lebt in einer der neun Großstädte des Landes mit mehr als 100 000 Einwohnern. Bei den ausländischen Staatsangehörigen sind es sogar mehr als ein Viertel, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben.
Die Größenstruktur der Gemeinden unterscheidet sich innerhalb des Landes zum Teil beträchtlich: Mit Abstand am größten sind die Kommunen im Landkreis Karlsruhe: Dort haben die Städte und Gemeinden durchschnittlich 12 824 Einwohnerinnen und Einwohner. Die geringste Einwohnerzahl haben die Kommunen im Landkreis Tuttlingen: Im Durchschnitt leben dort lediglich 1 876 Einwohnerinnen und Einwohner in einer Gemeinde. In 10 der 35 Gemeinden dieses Landkreises liegt die Einwohnerzahl sogar jeweils bei unter 1 000 Personen.
Die regional unterschiedliche Größenstruktur der Gemeinden in Baden-Württemberg ist zum einen historisch bedingt. Zum anderen haben vor allem aber auch die Gemeindegebietsreform zu Beginn der 1970er-Jahre sowie die unterschiedliche Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zur heutigen regionalen Gemeindegrößenstruktur beigetragen.
Tabelle 1
| Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.03.2024 nach Gemeindegrößenklassen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bevölkerung in Gemeinden mit … bis unter … Einwohnern | Bevölkerung insgesamt | Davon | ||||
| Deutsche | Ausländer | |||||
| 1.000 | Anteil in %1) | 1.000 | Anteil in %1) | 1.000 | Anteil in %1) | |
|
1) An der jeweiligen Bevölkerung insgesamt. Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2022. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
||||||
| unter 5.000 | 1.492 | 13,3 | 1.324 | 14,4 | 168 | 8,3 |
| 5.000–20.000 | 4.007 | 35,7 | 3.408 | 37,0 | 599 | 29,5 |
| 20.000–100.000 | 3.593 | 32,0 | 2.861 | 31,1 | 732 | 36,1 |
| 100.000 und mehr | 2.144 | 19,1 | 1.613 | 17,5 | 531 | 26,1 |
| insgesamt | 11.235 | 100 | 9.205 | 100 | 2.030 | 100 |
Tabelle 2
| Bevölkerung insgesamt sowie durchschnittliche Einwohnerzahl je Gemeinde in den Landkreisen Baden-Württembergs am 31.03.2024 | ||
|---|---|---|
| Landkreis | Bevölkerung insgesamt | Durchschnittliche Einwohnerzahl1) |
|
1) Median: Die Hälfte der Gemeinden hat mehr, die andere Hälfte weniger Einwohner; bei einer geraden Anzahl von Werten ergibt sich der Median als Durchschnitt der beiden zentralen Werten, das heißt zwei Gemeinden bilden die »Durchschnittsgemeinden«. Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2022. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
||
| Böblingen | 394.786 | 9.273 |
| Esslingen | 536.403 | 6.149 |
| Göppingen | 259.216 | 3.802 |
| Ludwigsburg | 535.273 | 8.018 |
| Rems-Murr-Kreis | 440.642 | 9.270 |
| Heilbronn | 353.634 | 5.745 |
| Hohenlohekreis | 115.507 | 5.398 |
| Schwäbisch Hall | 200.608 | 4.361 |
| Main-Tauber-Kreis | 133.387 | 5.123 |
| Heidenheim | 135.083 | 7.486 |
| Ostalbkreis | 317.253 | 3.356 |
| Karlsruhe | 455.400 | 12.824 |
| Rastatt | 231.122 | 6.385 |
| Neckar-Odenwald-Kreis | 145.491 | 4.030 |
| Rhein-Neckar-Kreis | 558.025 | 8.765 |
| Calw | 161.301 | 3.651 |
| Enzkreis | 199.736 | 6.095 |
| Freudenstadt | 121.876 | 6.182 |
| Breisgau-Hochschwarzwald | 272.506 | 3.218 |
| Emmendingen | 169.625 | 4.059 |
| Ortenaukreis | 443.708 | 4.932 |
| Rottweil | 140.483 | 4.207 |
| Schwarzwald-Baar-Kreis | 214.097 | 5.426 |
| Tuttlingen | 144.946 | 1.876 |
| Konstanz | 291.617 | 4.787 |
| Lörrach | 237.397 | 2.507 |
| Waldshut | 171.933 | 3.840 |
| Reutlingen | 293.351 | 5.260 |
| Tübingen | 232.721 | 5.778 |
| Zollernalbkreis | 193.387 | 3.810 |
| Alb-Donau-Kreis | 201.977 | 2.043 |
| Biberach | 207.152 | 3.264 |
| Bodenseekreis | 221.516 | 5.008 |
| Ravensburg | 289.924 | 4.040 |
| Sigmaringen | 132.630 | 3.384 |
| Baden-Württemberg | 11.235.026 | 4.870 |
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Die Einwohnerzahlen der Gemeinden eines Landkreises oder einer Region können auf Wunsch als »Ranking« zur Verfügung gestellt werden.
Als Maß für die durchschnittliche Einwohnerzahl wurde der so genannte Median zugrunde gelegt, weil beim arithmetischen Mittel »Ausreißer« (hier: eine sehr große Gemeinde in einem Landkreis) zu Verzerrungen geführt hätten. Bei diesem Maß werden die Daten (hier: die Einwohnerzahlen der Gemeinden eines Kreises) nach ihrer Größe sortiert. Der Median ist dann der zentrale Wert, so dass im vorliegenden Fall die Hälfte der Gemeinden eines Kreises weniger, die andere Hälfte mehr Einwohner hat. Bei einer geraden Anzahl von Werten ergibt sich der Median als Durchschnitt der beiden zentrale Werte.