Hohenlohekreis mit höchstem Pro-Kopf-Arbeitsvolumen 2022

Das Arbeitsvolumen, also die Summe der von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden, nahm 2022 in allen 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs gegenüber 2021 zu. Wie das Statistische Landesamt nach den neuesten Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung der Länder« auf Kreisebene für das Jahr 2022 feststellt, erhöhte sich der Umfang der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden 2022 mit jeweils +3,2 % gegenüber dem Vorjahr im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Esslingen landesweit am stärksten. Mit +0,3 % wies der Landkreis Rastatt das schwächste Wachstum auf.

Der Zuwachs des Arbeitsvolumens war dabei nicht nur auf eine höhere Erwerbstätigkeit zurückzuführen. Im Jahr 2022 stieg auch die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person weiter an. Leistete ein Erwerbstätiger in Baden-Württemberg im Vorkrisenjahr 2019 noch jährlich im Schnitt 1 374 Arbeitsstunden, waren es 2020 lediglich 1 302 Stunden. Im Jahr 2021 stieg die Pro-Kopf-Arbeitszeit auf 1 339 Stunden (+2,8 % gegenüber 2020) und in 2022 weiter auf 1 350 Stunden (+0,8 %) an.

Der landesweit höchste Wert der durchschnittlichen Arbeitszeit je Erwerbstätigen im Jahr 2022 wurde für den Hohenlohekreis mit 1 387 Stunden ermittelt. Auf Rang zwei und drei folgten der Landkreis Heilbronn (1 378 Stunden) und der Stadtkreis Stuttgart (1 377 Stunden). Am unteren Ende der Skala lag der Landkreis Tübingen (1 282 Stunden). In den Regionen Baden-Württembergs reichte die Spannweite von 1 315 Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen in der Region Hochrhein-Bodensee bis 1 368 Stunden in der Region Heilbronn-Franken.

Die Unterschiede dieser pro Kopf geleisteten Arbeitsstunden dürfen aber keineswegs als das Ergebnis eines regional unterschiedlich ausgeprägten Fleißes der Erwerbstätigen interpretiert werden. Die Ursachen sind vielmehr im Ausmaß von Kurzarbeit und Teilzeitbeschäftigung, der Anzahl an Minijobs, aber auch der Anzahl an Selbstständigen zu finden. Je nach Branche sind diese Beschäftigungsformen zudem unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Vergleich zum Produzierenden Gewerbe ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in den Dienstleistungsbranchen deutlich höher. So fiel die durchschnittliche Jahresarbeitszeit 2022 eines Erwerbstätigen im baden-württembergischen Produzierenden Gewerbe mit 1 438 Stunden um 133 Stunden höher aus verglichen mit den Branchen des Dienstleistungsbereichs. Allerdings verringerte sich die Pro-Kopf-Arbeitszeit 2022 verglichen mit 2021 landesweit im Produzierenden Gewerbe um 0,3 %, während sich diese im Dienstleistungsbereich um 1,4 % erhöhte.

Im Dienstleistungsbereich wurde 2022 im Stadtkreis Stuttgart die höchste Pro-Kopf-Arbeitszeit mit 1 359 Stunden ermittelt, gefolgt vom Stadtkreis Karlsruhe mit 1 352 Arbeitsstunden. Der Landkreis Tübingen wies mit 1 234 Stunden das geringste Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich auf. Auf dem vorletzten Rang befand sich der Landkreis Waldshut (1 249 Stunden). Im Produzierenden Gewerbe wurde im Stadtkreis Heilbronn mit 1 476 Stunden das höchste Pro-Kopf-Arbeitsvolumen im Jahr 2022 erzielt, im Landkreis Biberach mit 1 416 Stunden das geringste.