Klimabilanz 2023
Zur 30. Weltklimakonferenz in Brasilien: Der Treibhausgas-Ausstoß in der EU 27 ist auf dem niedrigsten Stand seit 1990.
Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes wurden in Baden-Württemberg im Jahr 2023 insgesamt 63,4 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen. Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2022 sind die Emissionen erstmals wieder deutlich gesunken. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Emissionen um 12,3 % zurück. Damit ist der Treibhausgasausstoß in Baden-Württemberg auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Hauptgründe dafür waren der wachsende Anteil erneuerbarer Energien, die rückläufige Stromerzeugung aus Steinkohle sowie konjunkturbedingte Produktionsrückgänge in den energieintensiven Industriebranchen.
Auch in der EU‑27 sanken die Emissionen auf ein Rekordtief. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 lag die Minderung bei 8 %. Deutschland lag mit einem Rückgang von 10,3 % über dem EU-Durchschnitt.
Bis 2040 verfolgen die EU‑27, Deutschland und Baden-Württemberg ambitionierte Klimaziele: Die EU will ihre Treibhausgasemissionen um 90 % gegenüber 1990 senken, Deutschland plant eine Reduktion um mindestens 88 %, und Baden-Württemberg hat sich mit dem Klimagesetz vollständige Treibhausgasneutralität zum Ziel gesetzt. Langfristig betrachtet sanken die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg im Jahr 2023 im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990 um 30,5 %. EU-weit gingen die Emissionen seitdem um 36,3 % zurück. Deutschland, das mit einem Anteil von 22 % der größte Emittent innerhalb der EU‑27 ist, verzeichnete einen Rückgang um 46,3 %. Die zweit- und drittgrößten Emittenten, Italien und Frankreich, reduzierten ihre Emissionen um 26,4 bzw. 31,1 %. Zypern hingegen zeigt als einziges Land einen gegenläufigen Trend: Dort stiegen die Emissionen gegenüber 1990 um 52,4 %.
Ein Blick auf die ersten Schätzungen für das Jahr 2024 zeigt, dass sich sowohl in Baden-Württemberg als auch EU-weit das Tempo der Reduktion nach dem Rekordrückgang im Jahr 2023 spürbar verlangsamt hat. In Baden-Württemberg nahmen die Treibhausgasemissionen gegenüber 2023 um 3,6 %, in Deutschland um 3,4 % und in der EU‑27 um etwa 2 % ab. Wie in den Vorjahren waren EU-weit die größten Emissionsrückgänge im Energiesektor zu verzeichnen – insbesondere durch den Ausbau erneuerbarer Energien. In den übrigen Sektoren waren keine nennenswerten Emissionsminderungen zu beobachten. Ähnlich fielen die sektoralen Reduktionen auch in Baden-Württemberg aus.