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Pressemitteilung 307/2021

Knapp 11 % der bundesweiten Rohstoffentnahmen erfolgen in Baden-Württemberg

»Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder« (UGRdL): aktualisierte Umweltindikatoren im Länder- und Zeitvergleich

Nach Berechnungen des Arbeitskreises »Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder« (AK UGRdL) wurden im Jahr 2019 bundesweit 1,05 Milliarden (Mill.) Tonnen Rohstoffe aus der Natur entnommen. In Baden-Württemberg betrug die Rohstoffentnahme insgesamt 112,6 Millionen (Mill.) Tonnen, ein Anteil von knapp 11 %. Gegenüber dem Vorjahr ist die Rohstoffentnahme im Land damit um 2,7 % gesunken, nachdem zuvor drei Jahre in Folge deutliche Zunahmen zu beobachten waren. Davon waren 89,4 Mill. Tonnen (fast 83 %) nicht erneuerbare (abiotische) Rohstoffe und 23,2 Mill. Tonnen biotische Rohstoffe (Biomasse pflanzlichen und tierischen Ursprungs). Die abiotischen Rohstoffe setzten sich aus 487 Tausend Tonnen fossile Energieträger und 88,9 Mill. Tonnen mineralische Rohstoffe (ganz überwiegend Baumineralien) zusammen.

Vorläufigen Ergebnissen zufolge betrug der Primärenergieverbrauch im Jahr 2019 in Baden-Württemberg rund 1,4 Mill. Terajoule, was ebenfalls einem Anteil von rund 11 % am bundesweiten Verbrauch entspricht. Knapp 65 % davon wurden (2018) im Produzierenden Gewerbe, in der Land- und Forstwirtschaft und den Dienstleistungsbereichen eingesetzt. 35 % des Primärenergieverbrauchs entfielen auf die privaten Haushalte.

Mit insgesamt 77,3 Mill. Tonnen CO2-Äquivalenten entfielen im Jahr 2018 rund 9 % der bundesweiten Treibhausgasemissionen auf Baden-Württemberg. 89 % davon waren CO2-Emissionen, 5,4 % CH4‑Emissionen, 3,2 % N2O-Emissionen und ca. 2,5 % F-Gase.

Rund 12,5 % der gesamten Umsätze der Umweltschutzwirtschaft wurden im Jahr 2018 in Baden-Württemberg erbracht. Das war allerdings lediglich ein Anteil von 1,8 % an den Umsätzen der Gesamtwirtschaft im Land.

Tabelle 1

Rohstoffentnahmen in Baden-Württemberg seit 1994*)
Jahr Direkter Material­einsatz insge­samt Davon
Nicht erneuer­bare (abiotische) Materialien zu­sammen davon Erneuer­bare (biotische) Materialien zu­sammen
Energie­träger und
-er­zeugnisse
Sonstige mineral­ische Roh­stoffe und Erzeug­nisse
1000 t

*) Werte am aktuellen Rand vorläufig.

Arbeitskreis »Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder«.Berechnungsstand Herbst 2021.

1994 140.829 120.373 384 119.989 20.456
1995 136.674 116.809 377 116.432 19.865
1996 131.288 109.670 319 109.351 21.618
1997 129.191 108.232 362 107.869 20.959
1998 129.883 108.127 331 107.795 21.756
1999 135.476 115.028 347 114.681 20.448
2000 147.051 118.592 340 118.252 28.459
2001 128.842 108.701 360 108.341 20.141
2002 117.111 97.544 368 97.176 19.567
2003 104.228 87.072 296 86.776 17.156
2004 104.362 83.502 284 83.218 20.860
2005 106.763 86.679 294 86.385 20.084
2006 113.152 93.082 322 92.761 20.070
2007 113.430 92.469 324 92.145 20.961
2008 109.257 88.184 279 87.906 21.073
2009 104.847 83.145 301 82.844 21.702
2010 102.137 81.498 352 81.146 20.639
2011 110.143 87.475 397 87.078 22.668
2012 108.058 85.178 480 84.698 22.880
2013 108.774 86.862 442 86.421 21.912
2014 108.398 84.424 507 83.917 23.974
2015 103.448 82.445 469 81.976 21.003
2016 107.927 86.178 493 85.685 21.749
2017 113.695 90.323 482 89.841 23.372
2018 115.702 93.525 495 93.030 22.176
2019 112.545 89.352 487 88.865 23.192

Weitere Informationen

Diese und weitere Umweltindikatoren auf Länderebene finden Sie ab sofort auf der Internetseite der UGRdL im Statistikportal. Auch über das interaktive Dashboard können aktualisierte Umweltdaten der Bundesländer im Vergleich abgerufen werden. Darüber hinaus ist eine Trendanalyse zu ausgewählten Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren für die Bundesländer verfügbar.

Der AK UGRdL veröffentlicht jährlich Daten und Indikatoren zur Inanspruchnahme der Umwelt in den Bundesländern und dokumentiert damit die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, privaten Haushalten und Umwelt im Zeitvergleich. Dabei handelt es sich unter anderem um Kenngrößen wie die Abgabe von Abfällen und Abwasser an die Natur, Stromerzeugung und Energieverbrauch, Flächennutzung und Flächenverbrauch, Umweltökonomie, Material- und Energieflüsse, Treibhausgasemissionen, Rohstoffverbrauch, Kraftfahrzeugbestand, Fahrleistungen sowie Umweltschutzmaßnahmen.

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